Die Bretagne – keltisches Erbe zwischen Armor und Argoat
Die Region zwischen dem Meer und dem Land am Waldrand bietet mehr als 4.000 Burgen, Schlösser und Herrensitze.
Man weiß gar nicht was einen mehr verzaubert: Die raue, faszinierende Landschaft mit ihrer 2.700 km langen Küste mit schroffen Felsen, langen Sandstränden und versteckten Buchten mit so verführerischen Namen wie Côte de Granit Rose – oder die lebendige bretonische Kultur mit ihrer so fremden Sprache, der Musik und den Sagen und Legenden.
Die Bretonen sollen 7.777 Heilige verehren – für jede Angelegenheit des täglichen Lebens einen. Am beliebtesten ist die Heilige Maria, die Schutzpatronin der Seefahrer. Da ihre Lieblingsfarbe Blau sein soll, sind in der Bretagne so viele Fensterläden blau angemalt – sagt man. Im „Tal der Heiligen“ in Carnoët stehen 100 von ihnen als bis zu 4 Meter hohe Granitstatue.
Der Zauberwald von Brocéliande gilt als die Wiege der Artussage, der Zauberer Merlin soll hier gelebt haben. Zahlreiche wundersame Gestalten werden mit diesem weltberühmten Wald in Verbindung gebracht. Das Château de Trécesson mit seiner gruseligen Geschichte kann leider nicht besichtigt werden, aber im Château de Comper befindet sich das „Centre de l’imaginaire arthurien“, in dem man sich über die Artussage informieren kann.
Die Bretagne und ihre Geschichte
Schon aus der Zeit vor der Einwanderung der Kelten im 6. Jahrhundert findet man Spuren – die rätselhaften Megalithanlagen mit ihren Dolmen und Menhiren datieren zurück bis 4500 v. Chr.
Kommissar Dupin entdeckt bei seinen Ermittlungen die magische Welt bretonischer Mythen und Legenden. Diese tief verwurzelten Geschichten, voller Sagen und Überlieferungen, offenbaren die geheimnisvolle Seele der Bretagne. In verwunschenen Wäldern, antiken Ruinen und mystischen Tälern erwachen fabelhafte Wesen und alte Götter zum Leben, lehren Furcht und Demut.
Jean-Luc Bannalec und Tilman Spreckelsen, beide Experten der Region, haben die packendsten Erzählungen in diesem Band vereint. Ein fesselndes Leseabenteuer für Dupin- und Bretagne-Liebhaber, die das Außergewöhnliche suchen!
Die Kelten nannten das Land dann Aremorica, was den Asterix Lesern bekannt sein dürfte. Und es war tatsächlich Julius Caesar der die Römer in dieses Land brachte und damit die keltische Kultur erstmal beendete. Dafür kamen dann endlich die Bretonen – Angehörige von Stämmen der britischen Inseln. Und daher auch der Name Bretagne: britannia minor = Klein-Britannien.
Fast 500 Jahre später mussten sich die Bretonen dem fränkischen König Chlodwig I. unterwerfen. Auch die Normannen hinterließen ihre Spuren auf der Halbinsel. Ein Mitte des 9. Jahrhundert erneut gegründetes Königreich zerfiel bereits wieder vor der Jahrtausendwende.
Trotzdem konnte sich das dann entstehende Herzogtum der Bretagne seine relative Selbständigkeit noch bis ins 15. Jahrhundert erhalten. Anne de Bretagne war die letzte unabhängige Herzogin. Sie heiratete nacheinander zwei Könige Frankreichs. Ihr Schwiegersohn König François I gliederte die Bretagne im Jahr 1532 an das Königreich Frankreich an und beendete damit die Eigenständigkeit.
Während der französischen Revolution wurde versucht die bretonische Sprache und die freie Religionsausübung der hier lebenden Katholiken zu unterdrücken, was aber kaum gelang.
Alte Hauptstadt – Neue Hauptstadt
Die Hauptstadt der historischen Bretagne – die alte Herzogsstadt Nantes – wurde 1941 mit dem Département Loire-Atlantique von dieser abgespalten und ist deshalb nicht Teil der modernen Bretagne. Wir haben sie in unsere Übersicht wieder aufgenommen.
Die heutige Hauptstadt der Region ist Rennes mit etwas über 220.000 Einwohnern – ein Viertel davon sind Studierende. Das merkt man dem quirligen Stadtleben vor mittelalterlicher Kulisse mit den 280 Fachwerkhäusern an.
Bereits seit 1622 schlägt auf dem Marché des Lices jeden Samstagvormittag das Herz des gesellschaftlichen Lebens von Rennes, es handelt sich immerhin um den zweitgrößten Lebensmittelmarkt Frankreichs. Da muss man sich schon beeilen, um auf den Café-Terrassen rund um den Platz einen Tisch zu bekommen.
Kleine Orte mit Charakter: Im Landesinneren der Bretagne
Windschiefe Fachwerkhäuser in mittelalterlichen Gassen, überall Granit und Holz, Handwerkskunst, ein Fluss und vor nahezu jedem Haus ein großer Hortensienbusch: Willkommen in den „Petites Cités de Caractère“ in der Bretagne.
Jedes Örtchen hat dabei seinen ganz eigenen Charakter: Locronan im Westen ist Mittelalterkulisse pur, ohne Kabel, Antennen oder Ampeln und deshalb ein beliebtes Filmset – „es gehört zu den “Schönsten Dörfer Frankreichs“. Die Städtchen Josselin und Comburg haben nicht nur eine hübsche Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern zu bieten, sondern auch ein eigenes Château.
Pontrieux nahe der Nordküste gilt mit seinen Brücken und Kanälen als das „kleine Venedig“ der Bretagne und Rochefort-en-Terre im Süden ist mit seinen Festungsmauern, dem Schloss und den alten Herrenhäuser ein ganz besonderes Reiseziel.
So viele Leuchttürme wie nirgendwo
Mehr als ein Drittel aller Leuchttürme Frankreichs – 52 von insgesamt 148 – ragen entlang der zerklüfteten Küste der Bretagne empor. Viele von ihnen trotzen schon seit fast 200 Jahren den bis zu 50 Meter hohen Wellen des Atlantiks und weisen Seeleuten aus aller Welt ihren sicheren Weg.
Die ersten Leuchtturmwärter waren Mönche, die auf den Türmen ihrer Abteien an der Küste nachts ein Feuer entzündeten, erst Ende des 17. Jh. wurden die ersten Leuchttürme gebaut.
Kulinarische Vielfalt in der Bretagne
Bekannt ist die Bretagne auch für ihre kulinarische Vielfalt. Die Lage am Meer macht es zu einem Paradies für Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten: Bretonischer Hummer, Meeresspinnen und Jakobsmuscheln.
50% aller Austern Frankreichs kommen aus der Bretagne, am bekanntesten sind die aus Cancale, die seit 2019 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet sind,
Zusammen mit der Galette, einer herzhaften Variante aus Buchweizenmehl, ist die Crêpe das Regionalgericht der Bretagne.
Jedes Jahr werden die Crêpes am 2. Februar zu la Chandeleur gebührend gefeiert. Dabei soll die runde, gelbe Crêpe die Sonne symbolisieren, die nach dem langen Winter endlich zurückkommt. Wenn Sie es schaffen eine Goldmünze mit der linken Hand zu halten, während Sie mit der anderen Hand eine Crêpe in der Pfanne wenden, ohne dass sie herunterfällt, soll dies Wohlstand und Glück bringen.
Und Crêpes und Galettes schmecken mit einer bolennoù Cidre noch mal so gut.
Tipps für eine unvergessliche Reise in die Bretagne
Eine Reise in die Bretagne kann ein unglaubliches Erlebnis sein, aber es gibt ein paar Tipps, die Sie im Vorfeld beachten sollten.
In diesem Abschnitt geben wir Ihnen wichtige Informationen für die Planung, damit Sie das Beste aus der Zeit an diesem magischen Ort machen können.
“Beaj vat!”, wie der Bretone sagen würde: Auf zu einer unvergesslichen Reise in die mythenreiche Bretagne!
Die beste Reisezeit für die Bretagne
Burgen, Schlösser & Gärten besucht man – auch in der Bretagne – am besten zwischen Mai und September.
Generelle Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Haus seine eigene Vorstellung von Erreichbarkeit hat. Wer sich auf den (meist) französischen Websites nicht zurecht findet, für den sind die örtlichen Tourismus-Büros eine wahre Goldgrube.
Die Bretagne hat ein raues Klima mit schnellen Wetterwechseln und oft hoher Luftfeuchtigkeit, ist aber bis in den September oftmals noch angenehm warm. Im Juli und August haben die Franzosen ihre Ferien, da wird es auch in der Bretagne voll. Die Temperaturen liegen durchschnittlich bei Anfang 20 Grad, aber auch Spitzenwerte bis 30 Grad werden erreicht.
Packen Sie für jedes Wetter
Da ein Sprichwort sagt in der Bretagne sei es mehrmals am Tag schön, sollte man seinen Koffer für alle Eventualitäten außer vielleicht Schnee und Frost packen. Nehmen eine (leichte) Jacke und einen Pullover für die kühleren Stunden – in der Bretagne geht nichts über das Zwiebelprinzip – sowie Sonnencreme, einen Hut und eine nachfüllbare Flasche für Getränke mit, wenn die Temperaturen in die Höhe schnellen.
Ob Sie bei den windigen Verhältnissen mit einem Regenschirm gut bedient sind, bleibt Ihnen überlassen. Sollten Sie meinen, dass ein Südwester (Amazon) im ersten Moment etwas putzig aussieht – wir möchten nicht mehr ohne sein.
Top-Hotels in der Bretagne
Von luxuriösen Schlössern bis hin zu modernen Boutique-Hotels ist für jeden Geschmack und jedes Budget etwas dabei. Ganz gleich, ob Sie einen romantischen Kurzurlaub oder einen Familienurlaub verbringen möchten: Hier finden Sie sicher ein Hotel, das Ihren Aufenthalt unvergesslich macht.
Was halten Sie von einem Schloss als Unterkunft? =)
Booking.comReiseführer und Unterhaltsames
Nützliche Links
- Franz. Fremdenverkehrsamt
- Offizielle Website des Tourismusverbands der Bretagne
- Hotels in der Bretagne
- Ferienwohnungen Gîtes de France® in der Bretagne