Tschechischer Teil des Wanderwegs ist fertiggestellt
In Tschechien wurde der mehr als 600 Kilometer lange Teil des Goldsteig-Wanderwegs fertiggestellt. In der bayerisch-böhmischen Grenzregion erwartet Wanderer jetzt ein Netz von rund 2.000 Kilometer Wanderwegen über das „grüne Dach Europas“. Wo einst der „Eiserne Vorhang“ verlief, befindet sich heute eine der schönsten Wanderregionen Europas.
„Goldene Steige“ hießen im Mittelalter die Handelswege, auf denen Salz, das „weiße Gold“, aus dem Donauraum nach Böhmen transportiert wurde. Vor zehn Jahren war der Start für den Goldsteig-Wanderweg, der auf deutscher Seite durch den Bayerischen und den Oberpfälzer Wald führt. Nun kommen auf tschechischer Seite Routen durch den Böhmerwald hinzu. Insgesamt gibt es zwischen dem deutschen und tschechischen Abschnitt des Goldsteigs zwölf neue Verbindungswege.
Die Hauptroute verläuft auf fast 300 Kilometern durch Südböhmen und die Pilsener Region. Über den Grenzübergang Mlaka (Bischofsreut) führt der Goldsteig den Wanderer von Ostbayern nach Südböhmen und mitten hinein in den Nationalpark Šumava (Böhmerwald). Auf dem Weg liegt Volary (Wallern), das für seine alpenländischen Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert bekannt ist. Weiter geht es, vorbei an den Burgruinen Hus (Gans) und Libínské sedlo (Pfefferschlag) sowie dem Aussichtsturm Libín (Liebing), nach Prachatice (Prachatitz) der „Renaissance-Perle Südböhmens“. Das Museum zeigt eine interaktive Ausstellung zum Goldenen Steig und führt den historischen Weg des weißen Goldes anschaulich vor Augen.
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Über Husinec (Hussinetz), der Geburtsstätte von Jan Hus, gelangen Wanderer nach Vimperk (Winterberg). Das dortige Schloss, der malerische Stadtplatz und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer zeugen noch heute von der bewegten Geschichte dieser alten Handelsstadt. Der Goldsteig führt weiter Richtung Westen durch die sanft gewellte Šumava-Landschaft in die Königsstadt Kašperské Hory (Bergreichenstein), die dank ihrer malerischen Umgebung und der gotischen Burg Kašperk zu den Highlights des Nationalparks zählt. Von dort führt der Goldsteig weiter über Domažlice (Taus) und durch die Landschaft des Böhmerwaldes bis nach Chodové Plané (Kuttenplan), unweit des berühmten westböhmischen Kurbads Marienbad.
Burg Kašperk hat uns sehr gut gefallen – man wandert ein gutes Stück, bis man die alten Mauern erreicht. Auf der Burg selbst gibt es eine sehr schön gemachte Führung. Für die Ausstellung hat sich das Burg-Team einige nette Details einfallen lassen – die Tour sollte man auf jeden Fall machen (war 2016 auf tschechisch mit deutschsprachigem Infoblatt, war aber für uns ok). Die kleinen Leckereien im Kiosk waren super und der Souvenirshop bot sehr gute Karten und Bücher zu den restlichen 2.000 Burgen und Schlössern Tschechiens. Und natürlich Ritternippes ;).
Karten sind bei den örtlichen Fremdenverkehrsämtern sowie von CzechTourism in Berlin erhältlich. Deutschsprachige Informationen gibt es unter www.goldsteig-wandern.de.