Erste Station: Saumur – wurde den Grafen von Blois durch Foulques Nerra eingenommen (einem Mann, dessen Namen man immer wieder begegnet) und später unter Geoffroy Plantagenet erneut auf- und in der Folge gebaut. René d’Anjou und Heinrich VI. gehören unter anderem zu den Eigentümern und machten Saumur über die Jahrhunderte ein wundervolles Schloss. Heute gibt es neben der Schlossanlage eine sehr reichhaltige Ausstellung zur Geschichte der Region zu sehen. Jeden Morgen und jeden Abend konnten wir das Schloss auf unseren Sternfahrten bewundern.
Danach geht es weiter nach Villandry, Traum jedes Gartenfans:
1418 belagerte Karl VI. die Anlage. Die damalige Besatzung stand auf Seiten Anglo-Burgunds und verspottet den Dauphin von den Mauern aus. Ein schlechte Idee: Nach Einnahme der Anlage liess Karl die gesamte Garnison erhängen, Dorf und Schloß liess er niederbrennen. Nach diesen Vorkommnissen wurde das Schloss später auch Azay-le-Brulé genannt. Das Schloss hat eine sehr umfangreiche und schöne Ausstellung, außerdem kann man im Parkcafé sehr gut Pause machen. Der Ort selbst ist mit seinen kleinen Gassen sehr niedlich, wenn auch etwas stark auf Touristen ausgelegt.
Von außen unspektakulär, ist die Austellung im Haus umso spannender: In Saché schrieb Balzac einige seiner bedeutenden Stücke, hier fand er Inspiration und Vorlagen für zahlreiche seiner Charaktere.
Die Austellung zeigt Manuskripte, Buchausgaben, Korrespondenz und ein umfangreiches Bildverzeichnis. Für Balzac-Fans ein unbedingtes Muß.
1659 lässt der Marquis de Valentinay, neuer Besitzer von Ussé, den kompletten Nordflügel entfernen, damit das Schloss zum Tal des Flüsschen Indre hin geöffnet ist.
Im Schloss gibt es neben der „üblichen“ Ausstellungen (Möbel, Garderobe etc.) eine Dornröschen-Ausstellung – hier auf Ussé soll der geistige Vater Dornröschens Charles Perrault zur Geschichte inspiriert worden sein.
Sein Sohn Richard Löwenherz stirbt später in Chinon an den Folgen einer Verwundung, die er in Chalus bekam. Der Festung fällt später während des 100-jährigen Krieges eine besondere Rolle zu.
Chinon war eines der Highlights dieser Reise. Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man im Palas an Stellen steht, auf denen 1.000 Jahre zuvor Heinrich II, Richard Löwenherz, Karl VII und Jeanne d’Arc schon standen – und damit ist die Liste historischer Persönlichkeiten noch lange nicht am Ende.
Letzte Station dieser Etappe war Le Riveau, ein Schloss aus dem XIII. Jahrhundert. Neben einer skurril-unterhaltsamen Aussstellung im Schloss haben die heutigen Besitzer die Gartenanlagen in einen Märchenwald mit unendlich vielen, liebevollen Details verwandelt.
Besonders am frühen Abend macht das Licht einen Spaziergang im Park zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Ein toller Abschluss für einen anstrengenden Tag!
Loirereise – Etappe I: Von Fontevraud nach Baugé
Loirereise – Etappe II: von Villandry nach Chinon
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