Château de Clisson

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Die Ostseite des Château de Clisson © burgen.de
Panorama
Panorama des Château de Clisson © burgen.de
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Die Südseite des Château de Clisson © burgen.de
Seitenansicht mit Bruecke
Zugang zum Château de Clisson durch das Nordtor © burgen.de
Zugang zur inneren Burg
Zugang zur inneren Burg im Château de Clisson © burgen.de
Inneres Torhaus
Torhaus des Château de Clisson © burgen.de
Wissenswertes über Château de Clisson

Lesezeit: 5 min

Château de Clisson ist eine mittelalterliche Burgruine, die sich spektakulär auf einem Granitvorsprung am linken Ufer des Flusses Sèvre über der gleichnamigen Stadt befindet.


Im Laufe seiner Geschichte war Clisson nicht nur eine fast uneinnehmbare Festung, sondern diente auch als herzogliche Residenz und heute als romantische Ruine.


Ihre Lage am südlichen Eingang zum im Mittelalter unabhängigen Herzogtum Bretagne und im südlichen Schutz der Stadt Nantes verlieh ihr eine wichtige strategische Position.


Die Anfänge des Château de Clisson

Die ersten Herren von Clisson besetzten die Stätte zu Beginn des elften Jahrhunderts, sie werden 1061 zum ersten Mal mit Sicherheit erwähnt. Die Burg, die ihren Ursprung zwischen 1058 und 1060 hatte, war ein castrum mit einer hölzernen Palisade (oder „clisse“). Sie wich im 12. Jahrhundert einer steinernen Burg mit immer ausgeklügelteren Verteidigungssystemen.


Die ältesten Teile der heutigen Burg stammen aus dem frühen dreizehnten Jahrhundert aus der Zeit des Guillaume de Clisson. Sie bestand wohl

aus zwei unregelmäßigen Polygonen, die von zylindrischen Türmen flankiert und durch einen flachen Graben vom Felsplateau isoliert waren. Ein Barbakan zur Verteidigung des Schlosseingangs wurde im Norden am Ende einer Ringmauer hinzugefügt. In einem Konflikt zwischen seinem Enkel Olivier II. und dessen Halbbrüdern wurde die Burg in den 1240er Jahren auf Befehl des bretonische Herzogs Jean le Roux abgerissen.

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Das bewegten Lebens von Olivier IV. de Clisson

Im 14. Jahrhundert errichtete Olivier III. de Clisson ein Châtelet, das als Zugang zum Hof diente. Dieses Châtelet wurde später zu einem großen viereckigen Bergfried umgebaut. Das Schloss wurde zum Schauplatz des bewegten Lebens von Olivier IV. de Clisson,- welcher der Kollaboration mit den feindlichen Engländern verdächtig war und auf Befehl des französischen König Philip VI. de Valois in Paris enthauptet wurde – und dann Olivier V. de Clisson.

Er war mit seiner Mutter nach England geflohen und wollte mit deren Hilfe seinen Besitz zurück gewinnen. Er nahm auf englischer Seite erfolgreich am Bretonischen Erbfolgekrieg teil, wurde aber dem neuen bretonischen Herzog zu mächtig. Er schloss sich nun Bertrand du Guesclin an, dem Connétable des französischen Königs Charles V. an und wurde aufgrund seines unermesslichen Reichtums der Anführer der französischen Partei in der Bretagne. Der Bau des Château de Josselin war ein Zeugnis seines Reichtums. Sein Grabmal findet man noch heute in der Kirche des Ortes.

Nach dem Tod du Guesclins im Jahr 1380 ernannte ihn Karl V. zu dessen Nachfolger. Olivier de Clisson bleibt eine emblematische Figur des Château de Clisson, in dem er geboren wurde, auch wenn es nie zu seinen Lieblingsresidenzen gehörte.

Nach 1420 wurde seine Tochter Marguerite de Clisson, Gräfin von Penthièvre, des Verrats an dem Herzog der Bretagne Jean V. angeklagt, das Schloss ging im September 1420 in den Besitz des Herzogs der Bretagne und in das Vorrecht von Richard d’Étampes, seines jüngeren Sohnes über. Die Gräfin floh zwar, stationierte aber eine Garnison in der Stadt. Um endlich über seinen Besitz verfügen zu können, musste Richard das Schloss und die Stadt bis zur Kapitulation im Oktober 1420 belagern.

Der letzte bretonische Herzog

Das Schloss wurde dann zu einer der Lieblingsresidenzen des letzten bretonischen Herzogs François II., Sohn von Richard d’Étampes, der dort 1471 Marguerite de Foix heiratete. Anna de Bretagne war ihre Tochter und Erbin.

Sein Bestreben war es, die militärische Macht der Festung während des Krieges gegen die französischen Könige Louis XI. und dann Charles VIII. zu erhöhen, insbesondere durch die Anpassung an Schusswaffen. Ihm verdanken wir das imposante Erscheinungsbild, das uns das Denkmal heute bietet. Die Arbeiten dauerten von 1464 bis 1488. Später wurde war das Château de Clisson die Residenz der Familie d’Avaugour, die von François I. d’Avaugour, dem unehelichen Sohn von François II. abstammt.

Clisson in den Religionskriegen

Die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde von den Kriegen der Liga heimgesucht. Die Bretagne ist katholisch, während Poitou von den Protestanten gehalten wurde. Clisson wurde wieder zu einer wichtigen Festung.

Henri de Navarre, der spätere Henri IV, drohte im September 1588 mit einem Angriff auf die Burg – allerdings gab er seine Pläne auf, da er eine lange Belagerung der Festung befürchtete.

Nur noch eine Ruine

Mitte des 17. Jahrhunderts stürzte das Châtelet ein. Die Besitztümer und Titel der Avaugour gingen nach dem Tod des letzten Vertreters der Familie im September 1746 an Charles de Rohan über, der kein Interesse an der Burg hatte und den Verkauf des Mobiliars anordnete – das führte zum Verschwinden vieler Gegenstände von großem historischen Wert, darunter eine umfangreiche Pergamentsammlung.

Die Festung wurde von ihren Besitzern verlassen und verschiedene Familien bewohnten die Anlage, bis sie 1793 von republikanischen Truppen niedergebrannt wurde. Die Ruinen inspirierten den Bildhauer François-Frédéric Lemot, der die Anlage 1807 kaufte und sich an ihrem Erhalt beteiligte. 1924 wurde das Schloss unter Denkmalschutz gestellt, 1962 kaufte das Departement das Gelände von der Familie Lemot.

Wir danken dem Département de Loire-Atlantique für die Infos. Die Bildrechte liegen (falls nicht anders angegeben) bei burgen.de.

Eintrittspreise
Voller Preis: 3,00€
Ermäßigter Tarif: 2,00€
Kostenlos für Kinder unter 14 Jahren

Eintrittsgebühr und Führung (mindestens 2Personen):
Voller Preis: 6,00€
Ermäßigter Tarif: 4,00€
Kostenlos für Kinder unter 14 Jahren

Kostenloser Eintritt mit dem Pass Nantes.

(Stand 2023)
Öffnungszeiten
Januar: geschlossen
Februar & März: jeden Tag (außer Dienstag): 14:00h bis 17:30h
April bis September: täglich (außer Dienstag): 10:30h bis 13:00h und 14:00h bis 18:00h
Oktober, November, Dezember: jeden Tag (außer Dienstag): 14:00h bis 17:30h

Geschlossen am 1. und 11. November, 24., 25. und 31. Dezember.

Letzter Eintritt: 30 Minuten vor Schließung des Schlosses.

Hunde an der Leine sind im Schloss erlaubt.
(Stand 2023)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Die heutige Hauptstadt der Bretagne heißt Rennes. Zu den 4 Départements Morbihan, Ille-et-Vilaine, Finistère und Côtes d'Armor gehörte bis in die 1960er Jahre auch noch das Département Loire-Inférieure mit der alten Hauptstadt des Herzogtums der Bretagne: Nantes. Wir haben das Département für unsere Übersicht wieder aufgenommen.

Reisezeit

Bedingt durch den Golfstrom ist es zwar niemals wirklich kalt oder heiß, aber manchmal etwas ungemütlich. Die Bretagne hat ein raues Klima - relativ feucht, oft wechselhaft und unbeständig. Im Hochsommer können Sie mit Temperaturen über 20 Grad rechnen, aber auch Spitzenwerte bis 30 Grad sind möglich.

Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und September. In der französischen Ferienzeit im Juli und August kann es ziemlich voll werden.

Im Winter - meist von Oktober bis Ostern - sind viele Burgen und Schlösser geschlossen oder nur sehr eingeschränkt geöffnet.

Tickets

Viele der Burgen, Schlösser & Gärten sind beliebte Sehenswürdigkeiten. Kaufen Sie die Karten wo immer es geht online und vermeiden Sie damit Enttäuschungen.

Außerhalb der Saison sollten Sie die Öffnungszeiten der Objekte IMMER separat recherchieren, jedes Haus hat da seine eigenen Vorstellungen.

Richtig sparen kann man mit Touringpässen und Gästekarten.

  • Wenn Sie eine Reservierungsnummer von Gîtes de France haben, können Sie sich für den Pass "Le Carnet My Gîtes Breizh" registrieren. Das "My Gîtes Breizh" ist Ihre Eintrittskarte für einen gelungenen Urlaub mit Partnern in Côtes d'Armor, aber auch in der ganzen Bretagne und sogar in La Manche. Die Website und die App "Le Carnet My Gîtes Breizh" sind ganz Ihrem Aufenthalt gewidmet.

    Erhalten Sie Vorteile bei vielen Sehenswürdigkeiten, darunter 25 Châteaux, Manoirs und Forts. Dabei sind z.B. das Château de Josselin, die Domaine de Bourbansais und das Fort La Latte.

Anreise

Für die Anreise in die Bretagne wählen die meisten Besucher das eigene Auto oder einen Camper. Es gibt natürlich aber auch Flüge nach Nantes und Schnellzugverbindungen.

Reiseführer & Straßenkarten

  • Wer die Bretagne mit dem Auto oder Wohnmobil erfahren möchte, sollte sich zur Vorbereitung einen guten Straßenatlas zulegen - uns macht es immer Spaß ganz "oldfashioned" mit dem Finger auf der Landkarte zu reisen. Wir arbeiten gerne mit den Urlaubskarten vom ADAC.
  • Als Lektüre und zur Vorbereitung verwenden wir die Reiseführer von Dumont und Baedeker, speziell für Camper-Reisen gibt es von Reise Know-How den Wohnmobil-Tourguide Bretagne.

Lesen

  • Wer sich mit Büchern einstimmen möchte: Woanders - am Ende der Welt von Natascha N. Hoefer. Ein wenig historisch und ein toller Einstieg in den besonderen Charme der Bewohner der Halbinsel Crozon.

  • Zu der Krimireihe um Kommissar Dupin von Jean-Luc Bannalec muss man nicht mehr viel sagen. Im Juni ist der elfte Band "Bretonische Nächte" erschienen - kaum ein anderer deutscher Schriftsteller hat sich mehr um den Tourismus in der Bretagne verdient gemacht.

  • Der Roman Sehet die Sünder von Liv Winterberg führt uns ins Mittelalter - eine Mischung aus historischem Roman und Krimi.

  • Die schönsten bretonischen Sagen von Jean-Luc Bannalec und Tilman Spreckelsen. Die Autoren haben die schönsten und eindrucksvollsten Erzählungen über Feen, Gnome, Riesen und die sagenhafte Stadt Ys zusammengetragen.

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