Zum Schutze der ungarischen Krone wurden von den ungarischen Königen ab Mitte des 12. Jahrhunderts gezielt Deutschstämmige, später «Siebenbürger Sachsen» genannt, angesiedelt.
Sie sollten das Land weiter erschließen und gegen feindliche Angriffe aus dem Südosten abschirmen. Im Gegenzug erhielten sie zahlreiche Privilegien. Der Mongolensturm von 1241/42 und die Türkeneinfälle ab 1395 zwangen die Einwohner der sächsischen Orte Verteidigungsanlagen zu errichten. So entstanden die befestigten Städte und die dörflichen Kirchenburgen der Siebenbürger Sachsen.
Diese Burgen gehören zu den bekanntesten Denkmälern der Siebenbürger Sachsen. Die am heutigen Bestand noch nachvollziehbare Strategie der dörflichen Befestigung durch Wehrkirchen ist in Europa einzigartig. Es bieten sich wertvolle Informationen über den Wehrkirchenbau, die Methodik ihrer Befestigung und die einstigen Verteidigungsvorrichtungen.
Es gibt zwar auch anderenorts Wehrkirchen und Kirchenburgen, sie sind aber nirgends in der Welt so zahlreich und mit solcher Konsequenz zu einem geschlossenen Verteidigungssystem ausgebaut wie in Siebenbürgen. Die Ergriffenheit und Ehrfurcht, die jene erfasst, die diese Kirchenburgen kennenlernen, beruht zum einen auf der Ästhetik ihrer Architektur - ebenso auf der Erkenntnis ihrer damaligen Notwendigkeit.
Mit dem Exodus der deutschen Minderheit aus Rumänien blieben die Kulturgüter der einzelnen Gemeinden zurück. Schon sehr bald wurden ungesicherte Kirchen Opfer von Diebstählen und Vandalismus und so einige der Kunstschätze gingen verloren. Durch die fehlende sächsische Dorfbevölkerung sind sie zusehends und zum Großteil stark vom Verfall bedroht. Mit dem Verschwinden einer jeden Kirchenburg geht ein Teil des Weltkulturerbes verloren.
Verein Kulturerbe Kirchenburgen e.V.
Der Verein unterstützt den Erhalt der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen, der evangelischen Kirche Rumäniens sowie der damit verbundenen deutschen Kulturhistorie.
Weitere Infos:
Liste der Kirchenburgen in Siebenbürgen
Alma Vii (deutsch Almen, ungarisch Szászalmád)
1289 wird Pfarrer Herritus von Almen unter den Pfarrern des Mediascher Kapitels erwähnt. Es ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Almen wird zu einer Gemeinde des Mediascher Kapitels. Kirchenburg Die Ringmauern umgeben eine unregelmäßige Fläche und sind den Bodengegebenheiten angepasst. Am Ende des 15. Jahrhunderts sind die vier Türme > weiterlesen
Bazna (deutsch Baaßen, ungarisch Bázna)
Erste urkundliche Erwähnung um 1271 schenkt der ungarische König Stephan V das Dorf Baassen dem Adligen Graf Bozouch. Kirchenburg Um das Jahr 1500 wird um die Kirche eine Kirchenburg zur Verteidigung gebaut. Sie besteht aus einen einfachen Ringmauer, die einen elliptischen Raum umschließt, und drei Wachtürmen. Im Süden befindet sich > weiterlesen
Biertan (deutsch Birthälm, ungarisch Berethalom)
1283 wird der Ort das erste mal urkundlich als Teil des Mediascher Kapitels erwähnt. Kirchenburg 1468 wird das erste mal die Kirchenburg urkundlich erwähnt. Um das Jahr 1500, in kreisförmiger Linie wird der innere Bering der Kirchenburg errichtet. Die Umfassungsmauern sind außen durch mächtige Strebepfeiler gestützt, die teilweise mit Halbkreisbögen > weiterlesen
Kirchenburg Aţel (deutsch Hetzeldorf, ungarisch Ecel)
1283 wird der Ort als villa Echelini erstmals urkundlich erwähnt. Die Hetzeldörfer Gräfen, die später den Familiennamen Thobiassi bekommen, spielen in der Geschichte des Ortes und der privilegierten Rechtsgemeinschaft der Siebenbürger Sachsen von Beginn des 14 Jahrhunderts bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Kirchenburg 1460 wird um > weiterlesen
Kirchenburg Boian (deutsch Bonnesdorf, ungarisch Alsóbajom)
1309 findet die erste urkundliche Erwähnung des Ortes statt. Desgleichen steht geschrieben dass Bonnesdorf zu dem Kleinkokler Archidiakonat gehörte. Kirchenburg Um das Jahr 1500 wird die Kirche von einer 6 m hohen Ringmauer umgeben, die teilweise mit einem zweistöckigen Wehrgang und Schießscharten ausgestattet wird. Im Norden wird der Torturm gebaut. > weiterlesen
Kirchenburg Buzd (deutsch Bußd, ungarisch Szászbuzd)
1356 wird der Ort zum ersten mal urkundlich erwähnt Kirchenburg Um das Jahr 1500, wird die Wehrkirche mit einer einfachen, die Höhe umfassenden Ringmauer umgeben die durch 2 viereckige Türme verstärkt wird. Der grössere – Glockenturm ausgebaute stand im Nordwesteck der Kirchenburg. Er war mit einem Wehrgang ausgestattet. Der kleinere > weiterlesen
Kirchenburg Copșa Mare (deutsch Großkopisch, ungarisch Nagykapus)
1283 wurde der Ort das erste mal urkundlich unter dem Namen „Copus“ erwähnt. Kirchenburg Um das Jahr 1519 wird die Kirchenburg errichtet. Die Mauer schließt keine regelmäßige Fläche ein. Im Inneren werden den Mauern entlang Fruchtkammern gebaut. Im Westen wird eine mit Falltor bewehrte Einfahrt errichtet. In die Nordostecke wird > weiterlesen
Kirchenburg Moșna (deutsch Meschen, ungarisch Muzsna)
Meschen wird 1283 erstmals urkundlich als Musna erwähnt. Lange Zeit konkurrierte Meschen mit dem nahegelegenen Mediasch und mit Birthälm um die Erlangung der Stadtrechte und die Vorherrschaft im Mediascher Stuhl. Seit 1495 durften Jahr- und Wochenmarkte abgehalten werden. Kirchenburg Die Kirche wird im 15. Jh. durch eine Kirchenburg umgeben, die > weiterlesen
Kirchenburg Șaroș pe Târnave (deutsch Scharosch, ungarisch Szászsáros)
1283 wird der Ort das erste mal urkundlich erwähnt. Zugleich wird der Ort auch als Bestandteil des Mediascher Kapitels genannt. Kirchenburg 1490-1550 wird um die Bergnase herum, auf der die Kirche steht, eine einfache Ringmauer gebaut, die durch vier Türme geschützt wird. Im Süden befindet sich der Torturm. Er war > weiterlesen