Château de la Roche-Jagu

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Panoramablick auf Schloss & Gärten © Domaine Departemental de la Roche-Jagu / Chimair
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Luftbild Schloss & Gärten © Domaine Departemental de la Roche-Jagu / Chimair
Wissenswertes über Château de la Roche-Jagu

Lesezeit: 6 min

Das Château de la Roche-Jagu aus dem 15.Jahrhundert und sein sanft zum Tal abfallender, mittelalterlich inspirierter Park bieten dem Besucher einen wunderbaren Ort der Entdeckung – hier sind Kultur, Kulturerbe und Landschaftsgestaltung harmonisch miteinander verbunden. Ausgeschilderte Wege führen durch das Gelände und bieten zahlreiche Panoramablicke auf das Schloss und das Trieuxer Tal.


Historiker datieren die Gründung der Domäne Roche-Jagu basierend auf einer Urkunde von 1123 auf das Ende des 11. Jahrhunderts, es wurde ein Riou, Sohn von Jagu erwähnt, ein Verwandter des Grafen de Penthièvre. Vermutlich bestand die Anlage zu dieser Zeit als einen Turm auf einem Erdhügel, einer Motte errichtet war. Von diesen kleinen Burgen gab es einige im Mündungsgebiet des Flusses Trieux. Die Familie und das Anwesen wuchsen. Die Herren von La Roche-Jagu werden auch im 12. und 13. Jahrhundert erwähnt. Richard de la Roche-Jagu schuldete dem Herzogs der Bretagne „einen halben Ritter im Lehen“.


Im Jahr 1341 begann der

Bretonische Erbfolgekrieg. Wie die meisten Adligen der Grafschaft Guingamp standen die Besitzer von la Roche-Jagu – Henri du Parc und seine Frau Catherine de Troguindy- auf der Seite von Charles de Blois. Ihre Burg dominerte die Ria (eine tief in das Land eindringenden Meeresbucht) von Trieux, mit dem Hafen von Pontrieux, der den Wohlstand von Guingamp sicherte. Diese Flussmündungen waren leichter zu verteidigen und die Durchfahrtsrechte machten ihre Besitzer wohlhabend.

La Roche-Jagu wurde übernommen vom Constable de Clisson und den Anhängern der Montforts. Da er die Burg nicht halten wollte, zerstörte er sie so weit, dass es nicht wieder von seinen Feinden genutzt werden konnte. Wenige Teile dieser alten Burg sind heute noch zu erkennen, es gibt aber einen Stich aus dem 14. Jahrhundert, auf dem die Reste eines Rundturmes abgebildet sind.
Im heutigen Gebäude ist ein viereckiger Turm erhalten, in dem sich die Kapelle befindet und der aus dem 14. Jahrhundert zu stammen scheint.

Nach dem Ende des Erbfolgekrieges begannen die Herzöge de Montfort ihre Autorität auf den kleinen und mittleren Adel der Bretagne zu stützen. Catherine de Troguindy, seit 1390 Witwe, nutzte dies aus. Im Jahr 1405 erhielt sie von Herzog Jean V. das Recht ihre Burg wieder aufzubauen. Dieser Burgherrin verdankt Roche-Jagu den Hauptteil seines heutigen Aussehens. Die neue Burg diente weiterhin der Verteidigung, aber der Wohncharakter wurde stärker betont. Einer groß angelegten Belagerung durch eine große Truppe hätte sie wohl nicht mehr widerstehen können. Der eine Hauptflügel, der erhalten geblieben ist, mutet sehr streng an. Auf der dem Fluss zugewandten Seite gibt es nur wenige Öffnungen, was seine Verteidigungsfunktion widerspiegelt. Eine Reihe von 19 Schornsteinen fügt jedoch eine dekorative Verzierung hinzu. Die Fassade auf der anderen Seite ist viel heller und charmanter, mit einer großen Anzahl von Fenstern und einem Turm.

Der Neubau brachte Catherine de Troguindy aber nicht nur Freude. Margueritte de Clisson, Besitzerin einer nahe gelegenen Festung südlich von Pontrieux entführte im Jahr 1407 Arbeiter von Roche-Jagu. Erst eine Anordnung des Herzogs befahl diese zu befreien, damit diee Arbeit fortgeestzt werden konnte. Im Jahr 1418 starb Catherine de Troguindy.

Im 15. Jahrhundert ging die Grundherrschaft an die Familie Péan über. Diese Familie blieb loyal gegenüber der Familie de Montfort. 1451 erhob Herzog Pierre II. Jean Péan, Herr von
La Roche-Jagu, in die Würde eines Bannerträgers. Im Jahr 1468 wurde er einer der Generalkapitäne der des Bistums von Tréguier. 1474 folgte ihm sein Sohn Pierre und dieser wurde 1486
Generalleutnant des Herzogs für das Bistum Tréguier. 1487 wurde La Roche-Jagu zur Baronie erhoben.

Wahrscheinlich war es Pierre, der den Wehrgang wieder aufbaute und einige Innenarbeiten durchführen ließ, wie z.B. an der Kapelle. Im Jahr 1488 wurde Pierre wurde in der Schlacht von Saint-Aubin-du-Cormier getötet. Um seine Familie ür den Verlust zu entschädigen, befreite Herzogin Anne die drei Töchter von dem Recht der Einlösung. Das Einlösungsrecht erlaubte es dem Herrscher, ein Jahr lang den Nutzen aus einem Lehen zu genießen, das den Besitzer wechselte. Der Jahresgenuss wurde üblicherweise mit einer Geldsumme bewertet.

Die Töchter standen unter der Vormundschaft des Jean de Kerguezay. Die Älteste, Françoise erregte viel Aufmerksamkeit, als der lokale Adeliger Louis de Coëtmen sie unter undurchsichtigen Umständen entführte und heiratete. Als er zwei Jahre später verstarb, heiratete Françoise erneut, und zwar ein Mitglied der mächtigen Familie von Acigné. Sie vernachlässigten Roche-Jagu zu Gunsten ihrer Ländereien in der Nähe von Rennes.

Der Besitz blieb aber weiter in der Familie. Ihr Enkel scheint zum Protestantismus konvertiert zu haben. Er organisierte in Roche-Jagu Predigten an denen auch andere Adlige der Region teilnahmen. Im Jahr 1585 wurde das königliche Edikt von Nemours erlassen, dass alle bisherigen Toleranzedikte in Glaubensfragen widerrief und den König verpflichtete, alle Hugenotten außer Landes zu verweisenden. Louis d’Acigné gab zwar im Jahr 1586 vor einem Notar ein Bekenntnis zum Katholizismus ab, doch er konnte den Verdacht nicht gänzlich ausräumen. Im Jahr 1591 starb Louis und sein Sohn Jean wurde sein Nachfolger. Ein paar Monate später wurde Roche-Jagu von den Herren von Kerouzy und Kergoanton angegriffen, doch nur die Nebengebäude des Schlosses scheinen gelitten zu haben.

Die Nachkommen von Jean d’Acigné verloren das Interesse an ihrer Burg, in der Folge wechselte die Burg häufig den Besitzer. Seit 1958 ist das Château de la Roche-Jagu im Besitz des Generalrats der Côtes-d’Armor und empfängt jedes Jahr Tausende von Besuchern.

Der 30 Hektar große Park und die Gärten sind um eine 350 Jahre alte Eiche im Haupthof organisiert. Von dieser Eiche gehen drei markierte Spazierwege aus. Eine Landzunge bietet einen Panoramablick auf die Mündung des Trieux. Die mittelalterlich inspirierten Gärten mit Gemüsegarten, Heilpflanzengarten und der Bouquetier und 350 Kameliensorten bilden den Hauptteil des Gartens, der durch die Eichensammlung, einen Rosengarten und verschiedene Pflanzen ergänzt wird. Schmiedeeiserne Skulpturen, säumen die Wege und eine Skulptur von Beatrice Coron, „Voyage Intérieur“, ist im historischen Garten installiert.

Die Gärten sind seit 2005 als « jardin remarquable » „bemerkenswerte Gärten“ ausgezeichnet und seit Januar 2017 ist der Park als „Écojardin“ ausgewiesen, womit die ökologische Bewirtschaftung des Geländes und sein Respekt für die Biodiversität belohnt werden.

Während der gesamten Saison ergänzt ein reichhaltiges Kulturprogramm das Angebot des Ortes.

Wir danken den Verantwortlichen des Conseil départemental des Côtes-d’Armor für Infos und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Château & Temporäre Ausstellung

Erwachsene: 6,00€
Ermäßigt: 4,00€ (Kinder unter 18 Jahren, Studenten, Arbeitssuchende)
Kinder unter 7 Jahren: Kostenlos
Familientarif (1 oder 2 Kinder + 2 Erwachsene): 14,00 €

Der Zugang zum Park ist ganzjährig kostenlos möglich.
(Stand 2021)
Öffnungszeiten
19. Mai bis 3. Oktober 2021
Täglich von 10:00h bis 12:00h und von 14:00h bis 18:00h

Im Juli und August: Täglich von 10:00h bis 13:00h und von 14:00h bis 19:00h
(Stand 2021)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Umgeben von Ärmelkanal und Atlantik ragt die Bretagne wie ein Drachenkopf ins Meer.

Ihre lange Küste verzaubert mit schroffen Felsen, langen Sandstränden und versteckten Buchten. Das Hinterland ist durchzogen von Flüssen, Kanälen und urigen Wäldern, darunter ein wirklicher Zauberwald - Brocéliande.

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Die heutige Hauptstadt der Bretagne heißt Rennes. Zu den 4 Départements Morbihan, Ille-et-Vilaine, Finistère und Côtes d'Armor gehörte bis in die 1960er Jahre auch noch das Département Loire-Inférieure mit der alten Hauptstadt des Herzogtums der Bretagne: Nantes. Wir haben das Département für unsere Übersicht wieder aufgenommen.

Reisezeit

Bedingt durch den Golfstrom ist es zwar niemals wirklich kalt oder heiß, aber manchmal etwas ungemütlich. Die Bretagne hat ein raues Klima - relativ feucht, oft wechselhaft und unbeständig. Im Hochsommer können Sie mit Temperaturen über 20 Grad rechnen, aber auch Spitzenwerte bis 30 Grad sind möglich.

Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und September. In der französischen Ferienzeit im Juli und August kann es ziemlich voll werden.

Im Winter - meist von Oktober bis Ostern - sind viele Burgen und Schlösser geschlossen oder nur sehr eingeschränkt geöffnet.

Tickets

Viele der Burgen, Schlösser & Gärten sind beliebte Sehenswürdigkeiten. Kaufen Sie die Karten wo immer es geht online und vermeiden Sie damit Enttäuschungen.

Außerhalb der Saison sollten Sie die Öffnungszeiten der Objekte IMMER separat recherchieren, jedes Haus hat da seine eigenen Vorstellungen.

Richtig sparen kann man mit Touringpässen und Gästekarten.

  • Wenn Sie eine Reservierungsnummer von Gîtes de France haben, können Sie sich für den Pass "Le Carnet My Gîtes Breizh" registrieren. Das "My Gîtes Breizh" ist Ihre Eintrittskarte für einen gelungenen Urlaub mit Partnern in Côtes d'Armor, aber auch in der ganzen Bretagne und sogar in La Manche. Die Website und die App "Le Carnet My Gîtes Breizh" sind ganz Ihrem Aufenthalt gewidmet.

    Erhalten Sie Vorteile bei vielen Sehenswürdigkeiten, darunter 25 Châteaux, Manoirs und Forts. Dabei sind z.B. das Château de Josselin, die Domaine de Bourbansais und das Fort La Latte.

Anreise

Für die Anreise in die Bretagne wählen die meisten Besucher das eigene Auto oder einen Camper. Es gibt natürlich aber auch Flüge nach Nantes und Schnellzugverbindungen.

Reiseführer & Straßenkarten

  • Wer die Bretagne mit dem Auto oder Wohnmobil erfahren möchte, sollte sich zur Vorbereitung einen guten Straßenatlas zulegen - uns macht es immer Spaß ganz "oldfashioned" mit dem Finger auf der Landkarte zu reisen. Wir arbeiten gerne mit den Urlaubskarten vom ADAC.
  • Als Lektüre und zur Vorbereitung verwenden wir die Reiseführer von Dumont und Baedeker, speziell für Camper-Reisen gibt es von Reise Know-How den Wohnmobil-Tourguide Bretagne.

Lesen

  • Wer sich mit Büchern einstimmen möchte: Woanders - am Ende der Welt von Natascha N. Hoefer. Ein wenig historisch und ein toller Einstieg in den besonderen Charme der Bewohner der Halbinsel Crozon.

  • Zu der Krimireihe um Kommissar Dupin von Jean-Luc Bannalec muss man nicht mehr viel sagen. Im Juni ist der elfte Band "Bretonische Nächte" erschienen - kaum ein anderer deutscher Schriftsteller hat sich mehr um den Tourismus in der Bretagne verdient gemacht.

  • Der Roman Sehet die Sünder von Liv Winterberg führt uns ins Mittelalter - eine Mischung aus historischem Roman und Krimi.

  • Die schönsten bretonischen Sagen von Jean-Luc Bannalec und Tilman Spreckelsen. Die Autoren haben die schönsten und eindrucksvollsten Erzählungen über Feen, Gnome, Riesen und die sagenhafte Stadt Ys zusammengetragen.

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