Château de Fougères-sur-Bièvre

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Fougere-sur-Bievre_Haupteingang_6154
Fougèrè sur Bievre, Loiregebiet - Haupteingang im Ort
Fougere-sur-Bievre_Rueckseite_6144
Fougèrè sur Bievre, Loiregebiet - Eckturm am Fluss
Adresse
41120 Le Controis-en-Sologne
Centre-Val de Loire
Frankreich

Karte
Wissenswertes über Château de Fougères-sur-Bièvre

Lesezeit: 3 min

Das Château de Fougères-sur-Bièvre liegt etwa fünfzehn Kilometer von Blois entfernt am Ufer des Flüsschens Bièvre. Im Jahr 1030 gehörte die Herrschaft Fougères einem Vasall des Grafen von Blois. Aus dieser Zeit stammt der älteste Teil der Anlage, der viereckige Bergfried mit seinem steilen Dach. Während des Hundertjährigen Krieges fiel die Burg in die Hände der Engländer, die sie 1429 als Ruine hinterließen.


Mitte des 15. Jahrhunderts erbte Pierre de Refuge, Berater des Prinzen Charles d´Orléans und Schatzmeister von König Louis XI. die Herrschaft von Fougères von seinen Eltern, Jean de Refuge und Jeanne de Faverois. Im Jahr 1470 verwandelte Pierre das halb zerfallene Familienschloss in eine kleine Festung. Das Château von Fougères wurde während einer Periode des Friedens nach dem Hundertjährigen Krieg errichtet und weißt doch alle Zeichen der Macht einer befestigten Anlage aus: Mâchicoulis (Löcher im Boden des Brüstungsganges), große Rundtürme, eine Ringmauer mit Wehrgang und Pechnasenkranz sowie einem

Torhaus. Die Mauern sind aus dem harten Kalkstein der Beauce gefertigt, die Schmuckelemente aus dem Kalktuff von den Ufern des Flusses Cher.

Um 1510/1520 läßt Jean de Villebresme, ein Enkel Pierre de Refuges, das Château durch Hinzufügen von Dekorationen im Stil der Renaissance ausbauen. Er umschließt den Innenhof mit dem Bau eines Corps de Logis, eines großen Wohngebäudes, einer überdachten Galerie und einer Kapelle. Im Ehrenhof befindet sich eine Arkadengalerie, inspiriert von der des Schlosses in Blois. In den Giebeln der Gaubenfenster im Obergeschoss sind die Wappen von drei Bauherren der Anlage zu sehen:
Villebresme mit dem goldenen Drachen, Faverois mit den drei Ringen und Refuge mit zwei roten Querbalken. An einem Ende des Innenhofes, in der Fassade des Südflügels findet man über den Türen zu den Wachstuben Verzierungen in Form eines Bogens mit geschweiften Kanten, ähnlich einem auf den Kopf gestellten Schiffskiel. Geschmückt sind sie mit gotischen Steinschnitzereien, mit Engeln und dem Bild des Heiligen Michael – dem Drachentöter.

1789 erwarb René Lambot – Besitzer des benachbarten Chateau Boissay – das Fougères und richtete dort von 1812 bis 1901 eine Textilfabrik ein. In der im 15.Jahrhundert errichteten Kapelle wurde ein Wasserrad zum Betrieb von Spinnereimaschinen aufgebaut. 40 Familien lebten zu dieser Zeit in der Burg, die Spinnerei wurde 1903 geschlossen und durch ein Sägewerk ersetzt, welches bis 1911 bestand.

Das Gebäude wurde 1912 als historisches Denkmal eingestuft und ging 1932 in den Besitz des Staates über. Von 1934 bis 1950 wurde Fougères unter der Leitung von Maurice Lotte einer umfassenden Restaurierung unterzogen. Seit 1993 befindet sich in der Burg ein Museum. Sehenswert sind auch die sehr schönen Dachstühle aus Eichenholz.

Château de Fougères-sur-Bièvre bietet das Bild einer kleinen Festung aus dem Spätmittelalter, die sich von den großen Schlössern des Loire-Tals dadurch unterscheidet, dass sie trotz der in der Renaissance eingeführten Verzierungen keinerlei Prunk aufweist. Alle Räume des Schlosses sind für Besucher geöffnet, ebenso der mittelalterlich inspirierte Garten.

Eintrittspreise
Erwachsene: 6,00€
Kostenlos für Besucher unter 18 Jahren (in Familien- und außerschulischen Gruppen)
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
02.Januar bis 07.Mai
Täglich außer Dienstag geöffnet von 10:00h bis 12:30h und von 14:00h bis 17:00h

08.Mai bis 10.September
Täglich geöffnet von 09:30h bis 12:30h und von 14:00h bis 18:30h

11.September bis 31.Dezember
Täglich außer Dienstag geöffnet von 10:00h bis 12:30h und von 14:00h bis 17:00h

Letzter Zugang 1 Stunde vor Schließung. Geschlossen am 1. Januar, 1. Mai, 1. und 11. November und 25. Dezember
(Stand 2020)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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  • Reisezeit - Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und Ende August. Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Objekt ein eigenes „Süppchen kocht“. Wir standen Mitte September vor etlichen verschlossenen Türen.
  • Unterkünfte - für eine Schlösserreise an die Loire empfehlen wir 2-3 zentrale Hotels, von denen aus man sternförmig die Gegend erkundet. Im Westen z.B. das Loire & Sens (etwas südlich von Angers gelegen), zentral gelegen das traumhafte Fontevraud L'Hôtel - hier wohnt auch Eleonore von Aquitanien ;) - und im Osten z.B. das "A la Fleur de Lys" in Langeais. Damit hat man sehr gute Ausgangspositionen zu den über 400 Schlössern der Loire.
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