Château de Bizy

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Chateau-de-Bizy_Luftbild
Schloss und Park aus der Luft © Château de Bizy
Chateau-de-Bizy_Auffahrt-und-Eingang
Auffahrt mit Haupteingang © Château de Bizy
Wissenswertes über Château de Bizy

Lesezeit: 4 min

Das Château de Bizy liegt am Tor zur Region Normandie, am Rand der der Stadt Vernon, knapp 70 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Paris.


Die Geschichte des Anwesens reicht bis ins 17. Jahrhundert mit dem Bau des ersten Schlosses im Stil der Renaissance im Jahr 1675 zurück, als Nicolas Jubert de Bouville, Staatsrat und Intendant von Orléans, die Lehnsherrschaft von Bizy in den Rang eines Marquisats erheben ließ- die Ländereien gehören aber schon seit dem 14. Jahrhundert der Familie Jubert.


Dieses Schloss wurde im Jahr 1721 von dem Enkel des berühmten Nicolas Fouquet – Finanzminister von Louis XIV -, dem Herzog von Belle-Isle, gekauft. Diesem Herzog verdankt Bizy den Titel „kleines normannisches Versailles“, nicht wegen des Schlosses, sondern wegen des Parks und seiner formellen Gärten auf 80 Hektar und der Einbeziehung eines hydraulischen Netzes zur Wasserversorgung des Schlosses und der Springbrunnen und Wasserspiele, wie im Park von Versailles. Er

ließ einen Marstall mit Nebengebäuden bauen, in dem sich die Ställe befanden. Im September 1749 besuchten König Luis XV. und seine Maitresse en tître, Madame de Pompadour eines der rauschenden Feste im Château de Bizy. Der Herzog war bis 1761 der Eigentümer.

Da der Herzog keine Nachkommen hatte, vererbte er das Schloss 1759 an Louis XV. Der König tauschte Bizy mit dem Fürstentum Dombes des Grafen von Eu aus, der es bei seinem Tod seinem Vetter, Ludwig von Bourbon, Herzog von Penthièvre, legitimierter Enkel Louis XIV. und Madame de Montespan, vermachte.

Obwohl von Adel, wurde dieser von der französischen Bevölkerung sehr geschätzt. Er starb 1793 in Bizy, allerdings litt er nicht unter dem revolutionären Terror, sein Tod hatte natürlichen Ursachen. Den größten Teil seines gewaltigen Vermögens gab für das Gemeinwohl aus und kümmerte sich um die Armen. Während der Revolution wurde der Herzog von Penthièvre weiterhin gefeiert: „Warum sollte das Volk mir schaden wollen? Ich habe immer geglaubt, dass der hohe Rang, der meiner Geburt entsprach, mich ihnen opfern würde“.

1792 ließ er sich mit seiner Tochter Louise Marie-Adélaïde, die dank ihrer Heirat mit „Philippe-Égalité“ Herzogin von Orléans wurde, dauerhaft in Bizy nieder. Der Besitz der Familie Orléans wurde nach seinem Tod beschlagnahmt und das Château de Bizy zum Staatseigentum erklärt und aufgegeben.

Kaufleute verkauften das Château Stein für Stein. 1805 wurde es von General Le Suire gekauft, der ein bescheideneres Haus nach dem Vorbild der ehemaligen Scheune des Herzogs von Belle-Isle, dem einzigen – neben den Ställen – von der Revolution verschonten Gebäude, errichten ließ. Die Herzogin von Orléans konnte ihren Besitz zurückkaufen und das Haus des Generals wurde 1821 für die regelmäßigen Aufenthalten ihres Sohnes Louis-Philippe, dem künftigen „König der Franzosen“ erweitert. Louis Philippe fügte auf beiden Seiten des Hauses zwei Flügel mit Kolonnaden hinzu. Er schuf auch den noch heute bestehenden Englischen Park.

Der Besitz des Hauses Orleans werden erneut beschlagnahmt, diesmal von Napoleon III., und dann vom Staat versteigert und verkauft.

1858 kaufte Baron Schikler – der damalige Bürgermeister von Vernon – das Château de Bizy. Er bewahrte einen Teil der Umbauten von Louis-Philippe, wie dessen Galerien des Ehrenhofes und baute, mit Hilfe des Architekten William Henry White, den zentralen Teil neu, es ist das prächtige Gebäude im neoklassizistischen Stil das wir heute sehen können. Angeblich war diese Zerstörung des von Le Suir errichtete Gebäude auf Holzverkleidungen zurückzuführen, die zu groß waren, um in die zentrale Residenz zu passen. Baron Schickler starb 1909 kinderlos.

Sein Neffe, der 4. Herzog von Albufera, erbte das Anwesen. Er war war ein Nachfahre Louis Gabriel Suchet, der den Titel des Marschalls des Reiches 1812 erhielt aufgrund seiner Siege während des von Napoleon Bonaparte geführten Spanienfeldzuges. Heutzutage ist Madame Vergé Eigentümerin des Schlosses von Bizy, sie ist die Enkelin des 4. Herzogs von Albufera.

Besichtigung des Schlosses:
Während der Führung folgen die Besucher einem Guide und entdecken den Ehrenhof und seine Überreste aus dem 18. Jahrhundert. Sie entdecken den Speisesaal aus der Zeit Louis-Philippes und das Vorzimmer mit den Porträts von Familie Bourbon-Orleans. Dann betreten sie ein großes Wohnzimmer, in dem die originalen Holzverkleidungen des Schlosses sichtbar sind. Schließlich beenden sie ihre Reise in einem kleinen blauen Salon mit Porträts der Familie Suchet und der Familie Bonaparte. Danach können sie den Park genießen.

Wir danken den Verantwortlichen des Château de Bizy für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Führung durch das Château + Zugang zu Park und Garten
Erwachsene: 9,00€
Kinder von 7 bis 18 Jahre: 5,00€
Kinder unter 7 Jahre sind frei

Zugang zu Park und Garten: 5,00€

(Stand 2020)
Öffnungszeiten
05.Juni bis 01.November 2020
von 10:00h bis 18:00h außer montags

Das Château kann ab dem 1. Juli nur mit einer Führung um 14:00h, 15:00h, 16:00h und 17:00h besichtigt werden.

Von 10:00h bis 18:00h Uhr können Sie den Park und den Garten in aller Ruhe entdecken.
Das Schloss und der Schlosspark sind an allen Feiertagen (auch montags) geöffnet.

(Stand 2020)
Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.

Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.

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