Thüringen
Deutschland
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Das Untere Schloss in der thüringischen Stadt Greiz liegt direkt am Ufer der Weißen Elster und nur wenige Schritte von der denkmalgeschützten Greizer Altstadt entfernt. Das Schloss – ursprünglich im Stil Renaissance gebaut – war über Jahrhunderte hinweg das Residenzschloss der Untergreizer Herren und Reichsgrafen sowie ab 1809 der Fürsten Reuß älterer Linie.
Im Jahre 1564 kam es aufgrund der Erbfolge zur Teilung der Herrschaft Reuß in die Gebiete Untergreiz, Obergreiz und Gera. Heinrich der Ältere erhielt Untergreiz und errichtete neben der heutigen Kirche St. Marien seinen Herrschaftssitz, die später Unteres Schloss genannte Residenz.
Von 1768 bis 1802 wurde die gräfliche Residenz nach dem Erlöschen der Untergreizer Linie zum Sitz von drei Landescollegien der wiedervereinigten älteren Linie (Regierung, Kammer, Konsistorium).
Nach einem verheerenden Stadtbrand im April 1802 und der damit verbundenen starken Zerstörung des Unteren Schlosses ließ der damals regierende Fürst Reuss Aelterer Linie, Heinrich XIII., bis 1809 das Untere Schloss im klassizistischen
Stil wieder aufbauen. Die Repräsentationsräume wurden mit wertvollen Stuckaturen geschmückt, der Festsaal – heute Weißer Saal ist sicherlich das Glanzstück. In diesen Räumen der Beletage im ersten Obergeschoss manifestierte sich der repräsentative Anspruch der Landesherren. Besonders hervorzuheben sind die Galerie mit Wintergarten, das Ankleidezimmer der Fürstin und andere private Räume der Fürstenfamilie, sowie das Große Treppenhaus mit seinem Kuppelgemälde mit den allegorischen Darstellungen der zwölf Kalendermonate. Die Beletage des Schlosses wird seit 1929 museal genutzt.Nach der Fertigstellung verlegte Heinrich XIII. die Residenz des Fürstentums Reuß älterer Linie von dem Oberen Schloss in das neu errichtete Untere Schloss. Das Untere Schloss war seit dem zweiten regierenden Fürsten Reuss Aelterer Linie, Heinrich XIII., bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 das Residenzschloss des Fürstentums.
Besondere historische Bedeutung erlangte das Fürstentum im Deutschen Krieg von 1866. Die politische und militärische Stellungnahme für die Großdeutsche Lösung der Deutschen Frage mit der Hegemonialmacht Österreich prägte die konfliktreiche Innen- und Außenpolitik des Fürstentums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit Heinrich XXII. übernahm 1867 ein Fürst die Geschicke des Fürstentums Reuß älterer Linie, der sich als Landesvater dem Legitimismus verpflichtet fühlte und sehr bemüht war, die Souveränität des Landes Reuß älterer Linie zu erhalten.
Das Untere Schloss ist ein geschlossenes Ensemble der Residenzarchitektur des 19. Jahrhunderts. Heute befinden sich im Unteren Schloss das Museum, die Textilschauwerkstatt, die Greiz-Information, die Musikschule und ein Cafe.
Wir danken den Verantwortlichen der Tourist-Information Greiz für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
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