Osterburg zu Weida

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Die Osterburg in Weida, Thüringen
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Wissenswertes über Osterburg zu Weida

Lesezeit: 4 min

Die Osterburg ist heute die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt Weida und des ganzen Thüringer Vogtlandes.


Schon vor dem 11. Jahrhundert hat es auf diesem Bergsporn zwischen den Flüssen Weida und Auma eine slawische Siedlung gegeben, man vermutet sogar eine slawische Burganlage.


Doch die heutige Burg ist mit der Geschichte der  Vögte von Weida, Gera und Plauen verbunden. Sie waren eine bedeutende mittelalterliche Adelsfamilie im Gebiet von Ostthüringen, Nordböhmen, dem südwestlichen Sachsen und Teilen Oberfrankens. Nach ihnen wurde das Vogtland zwischen oberer Saale, Pleiße und Regnitz benannt.


Archäologische Ausgrabungen lassen vermuten, dass die Anfänge einer Bautätigkeit zu Beginn des 12. Jahrhunderts anzunehmen sind. Ein Erkenbert de Withaa wird schon im Jahr 1122 in Zusammenhang mit der Burg in schriftlichen Quellen erwähnt. Vogt Heinrich der Reiche (Heinrich I.) veranlasste den aufwändigen Ausbau der Burg vermutlich in den Jahren 1163 bis 1193. Bis in das späte Mittelalter sollte sie der Sitz der Vögte von Weida bleiben.


Der Bergfried

mit seinen 54 Metern Höhe und einer Mauerstärke von 5,7 Metern bis zum ersten Zinnenkranz ist einer der  höchsten Burgtürme Deutschlands und einer der besterhaltensten. Sein ursprünglich achteckiger Ziegelbau wurde im 14. Jahrhundert mit Bruchsteinen ummantelt und mit einem 14 Meter hohen Steinhelm erhöht. Heute befindet sich hier ein 360° – Museum in dem ein Film zur Geschichte des Vogtlandes und der Familie der Reußen gezeigt wird. Außerdem kann man sich eine original eingerichtete Türmerstube anschauen, die noch bis ins Jahr 1917 von einem Türmer und seiner Frau genutzt wurde.

Am Anfang des 15. Jahrhunderts verlieren die Vögte an Macht, 1406 bis 1427 geht ihr Land in 3 Teilen in den Besitz der Markgrafen von Meißen. Die Wettiner nutzen die Burg als  Amtsverwaltung mit den ihr unterstellten Finanz- und Gerichtsbehörden. Auch das Archiv und die Silberkammer werden hier zeitweise untergebracht. Von 1436 bis 1140 ist die Burg der Wohnsitz des Herzogs Sigismund. Als es im Jahr 1485 zu einer Teilung des wettinischen Besitzes kommt, fällt Osterburg an die ernestinische Linie. In den darauffolgenden  zwei Jahrhunderten wird auf der Osterburg eine rege Bautätigkeit entfaltet. Es entstehen das ehemalige Schloss an der Ostseite des Bergfriedes.  In dieser Zeit erhält die Burg auch ihren heutigen Namen, Osterburg.

Im August 1633 – während des 30-jährigen Krieges – brennt die Burg mit Ausnahme des Bergfrieds ab. Stadt und Burg werden erobert und zerstört. Erst 1667 beginnt man mit dem Wiederaufbau. Das Schloss wird in in zwei getrennten Gebäudeteilen errichtet, später erhält der Bergfried seinen Treppenhausanbau und den Treppenturm am Nordostflügel des Schlosses seine für die Barockzeit typische Haube. Erst im Jahr 1785 werden die beiden Schlossteile durch den Bau eines Zwischenteils mit Toreinfahrt geschlossen.

Französische Truppen besetzen die Stadt und die Burg im Jahr 1806, 7 Jahre später werden hier preußische, österreichische und russische Truppen einquartiert. 1818 wurde die Osterburg Sitz des „Großherzoglichen Criminalgerichts“ und wird als Gefängnis genutzt.

Der ortsgeschichtliche Verein aus dem Jahr 1902 verlegt im Jahr 1930 das Heimatmuseum in die Burg.

Am 15. April 1945 wird der Turm beim Einmarsch amerikanischer Truppen stark beschädigt. Schon 4 Jahre später wird das Museum wiedereröffnet und mit der Renovierung der Turmspitze begonnen.  1951 bis 1985 wird im Neuen Schloss eine Jugendherberge untergebracht. In den 90er Jahren wird das Alte Schloss renoviert, ebenso die Türmerstube.

Als im Jahr 2007 die Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg stattfindet, werden die Gartenanlagen der Osterburg zum Begleitprojekt. Es entstehen der „Mittelalterliche Wurzgarten“ ein Areal aus Nutz- Heil- und Zierpflanzen und der „Höfische Lustgarten“ mit Weinstöcken, Efeu, Mauerkronenstauden und Kletterrosen. Im Wurzgarten befindet sich einer von zehn Eiszeitsteinen mit einer Infotafel zum Verlauf der damaligen Grenze der Inlandsvereisung.

In den Jahren 2011 bis 2013 wurde die Turmspitze neu errichtet und bekrönt. Das Neue Schloss erhielt eine komplette Außensanierung mithilfe europäischer Fördermittel.
Seit 1996 gehört die Burg Osterburg der Stadt Weida und hat ca. 20.000 Besucher pro Jahr.

Die Osterburg gehört zum Projekt „Kulturweg der Vögte„, einer grenzüberschreitenden touristischen Route im thüringisch-sächsisch-böhmischen Vogtland. Dieses Projekt wird aus EU Mitteln gefördert und speziell für Weida ist im Jahr 2018 ein Betrag vorgesehen, der für den Ausbau der Schlosswache Verwendung finden wird. Das Vorgebäude der Osterburg soll als Eingangs- und Informationsbereich nutzbar gemacht werden und so der Vernetzung im Vogtland dienen. Die Stammburg der Vögte hat im Gesamtkonzept des Kulturweges eine besondere Bedeutung und soll deshalb durch die Verbindung mit den sächsischen und tschechischen Partnern weiter gestärkt werden. Die dreisprachige (deutsch, englisch, tschechisch) touristisch-historische Vermarktung der Region soll zusätzliche Gäste nach Weida ziehen.

Eintrittspreise
Erwachsene: 5,00€
Kinder ab 6 Jahre: 1,00€
(Stand 2018)
Öffnungszeiten
Donnerstag bis Sonntag, auch an Feiertagen

April bis Oktober: 10:00h bis 18:00h
November bis März: 10:00h bis 16:00h

Am 24. und 31. Dezember sowie am 1. Januar 2019 geschlossen.
Vom 2. bis zum 6. Januar gelten Ferienöffnungszeiten, d. h. es ist von 10:00h bis 16:00h geöffnet.
Vom 10. bis zum 20. Januar gilt die normale Öffnungszeit, Do – So von 10:00h bis 16:00h geöffnet.
Vom 21. Januar bis Mitte März ist geschlossen. Führungen für angemeldete Personen sind aber möglich.

Von Ostern bis zum Reformationstag werden an Sonn- und Feiertagen kostenfreie Stadtbilderklärungen angeboten. Ein kundiger Gästeführer steht von 14:00h bis 16:30h an der Burgmauer, wo man den schönsten Blick über Weida hat. Interessenten können sich auch an der Museumskasse melden.
(Stand 2018)

Von Mai bis September wird einmal im Monat die begleitete Turmbesteigung bis zum dritten Zinnenkranz angeboten. Sonnabends ab 13.00 Uhr können maximal vier Personen ab 18 Jahren auf eigene Gefahr den Ausblick auf das Thüringer Vogtland genießen. Der Preis für das Höhenspektakel beträgt 75,00 € pro Person. Dabei sind Museumseintritt, Fotoerlaubnis und Stadtbilderklärung inklusiv. Voranmeldungen werden unter 036603 / 54110 gern entgegengenommen.
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