Forteresse Royale de Chinon

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Burg Chinon, vom Fluss aus gesehen
Burg Chinon, Logis Royaux
Logis Royaux der Forteresse Royale de Chinon © burgen.de
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Burg Chinon, Wachhunde auf dem Dach des Palas
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Burg Chinon, Torhaus und Hundeturm
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Palas Burg Chinon, vom Hundeturm aus gesehen
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Château Chinon, Loire
Wissenswertes über Forteresse Royale de Chinon

Lesezeit: 5 min

An der Grenze von drei alten Regionen gelegen – dem Anjou, Poitou und der Touraine, erhebt sich die Burg Chinon strategisch gelegen auf einem Felsrücken über der Stadt und dem Fluss Vienne. Neue Archäologische Grabungen zeigen eine Bebauung seit über 3.000 Jahren. Und nach den umfangreichen Renovierungen der letzten Jahre erahnt man den gewaltigen Eindruck, den die Festung seit Jahrhunderten auf seine Besucher gemacht hat.


Geschichte 


Schon in römischer Zeit gab es hier eine befestigte Siedlung. Nach dem Ende des Römischen Reiches gilt die Anhöhe als befestigt und wird vom Bischof Grégoire de Tours im 6. Jahrhundert erwähnt. Aus merowingischer und karolingischer Zeit wurden Reste von Lagerräumen und unterirdischen Versorgungsleitungen gefunden.


Im 10. Jahrhundert bauten die Grafen von Blois – wichtige Vasallen des Königs von Frankreich – hier ihre Burg. Theobald I. der Betrüger errichtete den ersten Turm aus Stein im Jahr 954. Doch schon im 11. Jahrhundert wurde ihre Macht von den Grafen

von Anjou bedroht. Sie erobern die Touraine im Jahr 1044. Chinon wurde von Geoffroy Martel (der Hammer) eingenommen, welcher aber im Jahr 1060 kinderlos verstirbt. Sein Neffe Fulko IV der Zänker folgte ihm nach.
Fulko ist es, der die Befestigungen der Burg errichte. Dafür erhebt er Steuern in den Jahren 1087 bis 1105.

Als die Grafen von Anjou mit Henry II im Jahr 1154 Könige von England werden, beherrschen sie ein Reich von Schottland bis zu den Pyrenäen. Doch Chinon bleibt ein Zentrum ihres kontinentalen Besitzes. Teile des königlichen Schatzes werden in Chinon aufbewahrt. Zwischen den Jahren 1160 und 1180 besucht Henry die Festung häufig. Er baute das Fort St. George im Osten der Anlage. Im Jahr 1189 stirbt der König in Chinon, krank und verlassen von seinen Kindern. Er wird in der Abtei von Fontevraud beerdigt. Dort liegt er neben seiner Königin Eleonore von Aquitanien, seinem Sohn Richard Löwenherz und der Gattin seines jüngsten Sohnes Johann Ohneland, Isabella von Angoulême.

Johann Ohneland war sich der strategischen Bedeutung von Chinon bewußt. Er bereitete die Festung auf den Krieg vor. Nach der Normandie,begann der französische König Philippe Auguste auch die Touraine zu erobern. Im Herbst 1204 belagerten die Truppen des Königs von Frankreich die Festung. Er nahm sie am 23. Juni 1205 ein, nach einer Belagerung von neun Monaten. Nach seinem Sieg musste Philippe Auguste die Verteidigungsanlagen der Festung wieder aufbauen und verstärken. Er baute einen großen runden Turm, der Turm von Coudray.

Fast 100 Jahre später, im Jahr 1308 werden 4 Mitglieder des Templerordens, unter anderem ihr Großmeister Jacques de Molay auf Chinon inhaftiert, bevor sie zu ihrem Prozess nach Paris gebracht wurden. An den Wänden im ersten Stock hinterließen sie ihre Namen.

Im Jahr 1429, während des 100-jährigen Krieges kam es in der Burg zu dem berühmten Treffen zwischen Jeanne d’Arc und Charles VII von Frankreich. Am 25.02.1429 wurde die Jungfrau in die Wohnräume des Königs geführt. Obwohl sie ihn nie zuvor gesehen hatte, erkannte sie ihn unter all den prächtig gewandeten Edlen und kniete vor ihm nieder. Im ersten Stock der Logis royaux soll dieses Treffen stattgefunden haben, heute ist nur noch die Stirnwand mit dem Kamin erhalten.

Nach der Herrschaft Charles VII verlor man jedes Interesse an Chinon, die strategische Rolle der Burg nahm immer weiter ab. Letztlich wurde sie für modernere Schlösser aufgegeben. Auch Kardinal Richelieu war einer ihrer Besitzer.

1840 wird die Festung unter Denkmalschutz gestellt und noch im Jahr 1854 überlegt man ihren Abriss. Es ist Prosper Mérimée, Generalinspekteur der historischen Denkmäler zu verdanken, dass dieses verhindert wurde.

In den Jahren zwischen 2000 und 2010 wird auf Chinon einem umfangreiches Restrukturierungsprojekt unterzogen: Wiederherstellung der Mauern und königlichen Residenzen, den Bau eines neuen Besucherzentrums.

Das gibt es zu sehen:
Die Anlage besteht aus 3 Teilkomplexen: Dem ältesten Teil Fort St Georges, dem Château de Milieu und dem Château du Coudray, getrennt jeweils durch einen Graben.

Man betritt die Burg über eine Brücke von der Seite des Fort St Georges, von dem wenig erhalten geblieben ist. Hier befindet sich das moderne Besucherzentrum.

Der Tour de l´Horloge aus dem 12. Jahrhundert von John Ohneland beauftragt, ist das einzige vollständig erhaltene Gebäude auf dem Burgareal. Er ist 35m hoch und in einen Mauern befindet sich das Musée Jeanne dÁrc.

Im mittleren Teil der Anlage, dem Château de Milieu findet man die Logis Royaux, die königlichen Gemächer, erbaut im 14. und 15. Jahrhundert. Seit den Restaurierungen der letzten Jahre haben die Gebäude wieder ihre steilen Schieferdächer. Es lohnt sich die multimediale Ausstellung zu besuchen.

Gegenüber liegt der hufeisenförmige Tour des Chiens (Hundeturm), erbaut während der Herrschaft von Philippe Auguste im dreizehnten Jahrhundert, benannt nach dem nahen Zwinger.

Über den zweiten Graben erreicht man das Château du Coudray mit dem Donjon, in dem die Tempelritter gefangen gehalten wurden.
Von den Mauern hat einen wunderbaren Blick über die Stadt und den Fluss.

BESUCHER-TIPPS:

Führungen
Führungen (Dauer der Führung: eine Stunde im Freien. In französischer Sprache werden regelmäßig das ganze Jahr über angeboten, ohne Reservierung für Einzelbesucher und sind im Preis der Eintrittskarte enthalten.

Planen Sie eine weitere Stunde ein, um alle königlichen Gemächer und die verschiedenen Türme der Festung zu besichtigen.

CARTE AMBASSADEUR : 16 €
Erhältlich am Empfang des Schlosses.
Mit dem Kauf der Karte hat der Inhaber ein Jahr lang freien Eintritt in die königliche Festung von Chinon (außer bei Veranstaltungen und Animationen mit Aufpreis).
Eine Begleitperson erhält den ermäßigten Eintrittspreis.
Der Inhaber der Karte erhält außerdem ermäßigten Eintritt in den 6 anderen Sehenswürdigkeiten des Départements Indre-et-Loire: der Königsstadt von Loches, dem Prähistorischen Museum in Grand-Pressigny, dem Balzac-Museum in Saché, dem Musée de la Devinière in Seuilly, dem Priorat Saint Cosme in La Riche und der Domaine de Candé in Monts.

PASS OUEST TOURAINE
Mit dem Erwerb einer Eintrittskarte zum Normalpreis in einer der 8 Sehenswürdigkeiten erhalten Sie in den 7 anderen einen Vorzugspreis.
Schloss und Gärten von Villandry, Schloss Langeais, Schloss und Gärten von Rivau, Schloss von Azay-Le-Rideau, Königliche Abtei von Fontevraud, Weingut Château de l’Aulée und Weingut Pierre & Bertrand Couly.

Eintrittspreise
Erwachsene: 10,50€
Ermäßigter Preis: 8,50 €
– Kinder und Jugendliche von 7 – 18 Jahren
– Studenten
– Menschen mit Behinderung und eine Begleitperson
– Gruppen ab 10 Personen
– Inhaber einer Ermäßigungskarte für kinderreiche Familien
– Lehrer
– Pass Ouest Touraine (zurück zu „in der Umgebung“)
– Inhaber einer am Tag des Besuchs genutzten TER-Fahrkarte

Freier Eintritt für Kinder unter 7 Jahren
(Stand2020)
Öffnungszeiten
Die Festung ist täglich geöffnet, außer am 1. Januar und am 25. Dezember.
Januar /Februar und November /Dezember: 09.30h – 17.00h (am 24. und 31. Dezember bis 16:00)
März /April und September /Oktober: 09.30h – 18.00h

1. Mai bis 31. August 09.30h – 19.00h
Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung der Festung.

Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
(Stand 2020)
Hotels in der Nähe
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Reisetipps
  • Reiseführer - während unserer Vorbereitung haben wir 4 Favoriten gefunden: Der für unsere Vorbereitung am besten geeignete Führer ist der Michelin: Schlösser an der Loire, gefolgt von den Kulturreiseführern "Tal der Loire (Dumont)". Als leichte Kost hatten wir immer den "Vis-a-Vis Loire-Tal (Dorling Kindersley)" griffbereit.
  • Reisezeit - Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und Ende August. Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Objekt ein eigenes „Süppchen kocht“. Wir standen Mitte September vor etlichen verschlossenen Türen.
  • Unterkünfte - für eine Schlösserreise an die Loire empfehlen wir 2-3 zentrale Hotels, von denen aus man sternförmig die Gegend erkundet. Im Westen z.B. das Loire & Sens (etwas südlich von Angers gelegen), zentral gelegen das traumhafte Fontevraud L'Hôtel - hier wohnt auch Eleonore von Aquitanien ;) - und im Osten z.B. das "A la Fleur de Lys" in Langeais. Damit hat man sehr gute Ausgangspositionen zu den über 400 Schlössern der Loire.
Weitere nützliche Links
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