Château de Villandry

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Château de Villandry inmitten seiner Gärten © burgen.de
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Wissenswertes über Château de Villandry

Lesezeit: 4 min

Das Château de Villandry, ca. 15 Kilometer westlich der Stadt Tours gelegen, ist seit der Renaissance bewohnt. Jeder Bewohner wie Jean Le Breton, Finanzminister unter König François I, oder Marquis de Castellane, Gesandter von Louis XV, oder Jérôme Bonaparte, Bruder von Napoléon I und Joachim Carvallo trugen ihren Teil dazu bei aus Villandry eines der schönsten Schlösser der Loireregion zu machen – und zu einem Juwel für Gartenliebhaber.


Erbaut wurde das Schloss um 1536, als Letztes der großen Loireschlösser. Eine zuvor hier stehende Festung aus dem 12. Jahrhundert ließ Jean Le Breton niederreißen, heute kann man nur noch Reste der Fundamente und den Wohnturm finden. Le Breton wollte den Ort bewahren an dem Henry II von England (Henry Plantagenet) seine Niederlage gegen Philippe-Auguste von Frankreich am 04. Juli 1189 im Vertrag “La Paix de Colombiers ” eingestehen musste, zwei Tage bevor er in Chinon starb.


An Stelle der alten Festung ließ er drei scheinbar schlichte

Gebäude in Form eines Hufeisens neben dem Turm errichten. Arkaden, Maßwerkfenster mit reich geschmückten Pilastern, Dacherker mit skulptierten Rundungen und breite, steil abfallende Schieferdächer umgeben den Hof mit eleganter Symmetrie. Villandry war zu dieser Zeit nicht nur durch seinen avantgardistischen Architekturstil außergewöhnlich, sondern auch durch die Einbeziehung der umgebenden Natur und Landschaft – es entstanden wunderschöne ornamentale Gärten.

Im Auftrag seines Königs leitete Le Breton teilweise die Arbeiten am Königsschloss Chambord und am Schloss Villesavin.

Bis zum Jahr 1754 blieb das Schloss nahezu unverändert in der Familie, dann kaufte es der Marquis of Castellane, einem Mitglied einer alten provenzalischen Adelsfamilie. Er empfand das Gebäude als kalt, ungemütlich und altertümlich und ließ es deshalb im Stil und Komfort seiner Zeit renovieren. Während Holzvertäfelungen und Wärmeisolierungen eher praktischer Natur waren, sind es die Louis XV-Treppe mit den schmiedeeisernen Geländern welche die Initialen des Michelangelo de Castellane tragen und der Speisesaal welche besonder Bewunderung verdienen. Auch die Fassade wurde verändert, Fenster abgerundet, Balkone, Balustraden und Trompe-l’oeil Fenster hinzugefügt. Die Arkaden wurden zugemauert um Raum für Küche und Gänge zu schaffen.

Auch die Gärten wurden dem Geschmack der Zeit angepasst. Durch Landkäufe konnten sie vergrößert werden und das Parkett im Renaissance Stil wurde durch eine formalen Garten mit Orangerien, einem See und Blumenterrassen ersetzt.

Ab 1791 wechselten die Eigentümer mehrere Male, auch Napoleons jüngerer Bruder Jérôme Bonaparte gehörte zu dem Besitzern.

Die architektonischen Änderungen während des 18. Jahrhunderts hatten das Schloss seinen Renaissance-Charakter verlieren lassen. In diesem Zustand blieb es bis zum Jahr 1906.

Dr. Joachim Carvallo und seine Frau Ann Coleman, eine reiche amerikanische Erbin erwarben Villandry. Er verzichtete auf eine medizinische Karriere und widmete Zeit und Geld der Wiederinstandsetzung von Schloss und Gärten. Er stellte 100 Steinmetze an um der Fassade wieder ihre Renaissance-Schönheit zurückzugeben. Auch die Gärten wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Seine Erben setzten seine Anstrengungen fort und der heutige Besitzer Henri Carvallo ist sein Großenkel.

Die Gärten sind sicherlich das außergewöhnlichste, was Villandry zu bieten hat. 1.015 Linden stehen auf dem Gelände, Buchsbäume mit einer Gesamtlänge von fast 52 Kilometern müssen in Form gebracht werden und 11.500 Blüh- und Gemüsepflanzen, zu 50% aus eigenen Treibhäusern, werden hier jedes Jahr verpflanzt. Seit 2009 wird der Garten nach „Bio“-Methoden bearbeitet: Es werden keine chemischen Pflanzenschutzmittel verwendet, diese wurden durch den Einsatz von Nutz-Insekten ersetzt. Die Bewässerung erfolgt unterirdisch durch ein geschlossenes System.

Der romantische englische Garten war nicht nach Carvallos Geschmack und ab 1908 arbeitete er daran den Renaissance Garten wieder auferstehen zu lassen. Er forschte in alten Bildern, Stichen und alten Gartenbüchern, wie Les Plus Excellents bâtiments de France oder dem Monasticon Gallicanum und ließ so von Landschaftsarchitekten die Pläne erstellen. Das Tal, durch das ein Bach fließt, fällt von Süden nach Norden von einer Hochebene ab und ermöglichte so schon im 16. Jahrhundert die Anlage eines Gartens auf drei Ebenen.

Zwischen dem Schloss und dem Dorf liegt der Gemüsegarten, bestehend aus neun Quadraten in identischer Größe in denen sich Gemüsepflanzen in unterschiedlichen Farben befinden. Oberhalb befindet sich als gedachte Verlängerung des Salons des Schlosses der Ziergarten  mit seinen bekannten „Gärten der Liebe“. Der Wassergarten liegt oberhalb des Ziergarten ganz im Süden der Anlage. Die Wasserfläche hat die Form eines Spiegels und ist von einem Kreuzgang aus Linden umgeben. Er speist die Wassergräben der Gärten. Nebenan liegt der als letztes angelegte Sonnengarten mit drei „Blumenzimmern“ voller Stauden in jeweils anderen Farben. Außerdem findet man noch ein Labyrinth und den „Jardin des Simples“ mit Aroma- und Heilpflanzen.

Den schönsten Blick auf die Gärten hat man entweder vom Belvedere oder vom Turm des Schlosses.
Seit dem Jahr 1920 sind Château de Villandry und seine Renaissancegärten der Öffentlichkeit zugänglich.

Eintrittspreise
Erwachsene:
Château und Gärten: 12,00€
Nur die Gärten: 7,50€

Kinder und Jugendliche (8-18 Jahre):
Château und Gärten: 7,00€
Nur die Gärten: 5,00€

Winterpreis 16.November 2020 bis 31.März 2021
Reduktion um 3,00€

(Stand 2020)
(Stand 2019)
Öffnungszeiten
Das Schloss und die Gärten sind fast das ganze Jahr täglich geöffnet.

Die Gärten sind das ganze Jahr über, auch an Feiertagen, täglich ab 9:00h geöffnet. Das Schloss ist vom 8. Februar bis zum 15. November 2020 von 9:00h, einschließlich der Feiertage, und vom 5. Dezember 2020 bis zum 3. Januar 2021 von 9.30 Uhr geöffnet.

Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung.

Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
(Stand 2020)
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  • Reiseführer - während unserer Vorbereitung haben wir 4 Favoriten gefunden: Der für unsere Vorbereitung am besten geeignete Führer ist der Michelin: Schlösser an der Loire, gefolgt von den Kulturreiseführern "Tal der Loire (Dumont)". Als leichte Kost hatten wir immer den "Vis-a-Vis Loire-Tal (Dorling Kindersley)" griffbereit.
  • Reisezeit - Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und Ende August. Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Objekt ein eigenes „Süppchen kocht“. Wir standen Mitte September vor etlichen verschlossenen Türen.
  • Unterkünfte - für eine Schlösserreise an die Loire empfehlen wir 2-3 zentrale Hotels, von denen aus man sternförmig die Gegend erkundet. Im Westen z.B. das Loire & Sens (etwas südlich von Angers gelegen), zentral gelegen das traumhafte Fontevraud L'Hôtel - hier wohnt auch Eleonore von Aquitanien ;) - und im Osten z.B. das "A la Fleur de Lys" in Langeais. Damit hat man sehr gute Ausgangspositionen zu den über 400 Schlössern der Loire.
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