Stift Klosterneuburg

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Stift Klosterneuburg © Stift Klosterneuburg | Foto: Michael Zechany
Innenansicht der Stiftskirche_Jürgen Skarwan800
Innenansicht der Stiftskirche © Stift Klosterneuburg | Foto: Jürgen Skarwan
Marmorsaal im Kaisertrakt_Alexander Haiden800
Marmorsaal im Kaisertrakt © Stift Klosterneuburg | Foto: Alexander Haiden
Napoleonzimmer im Kaisertrakt_Hannes Sallmutter800
Napoleonzimmer im Kaisertrakt © Stift Klosterneuburg | Foto: Hannes Sallmutter
Speisezimmer im Kaisertrakt_Alexander Haiden800
Speisezimmer im Kaisertrakt © Stift Klosterneuburg | Foto: Alexander Haiden
Verduner Altar Jürgen Skarwan800
Verduner Altar © Stift Klosterneuburg | Foto: Jürgen Skarwan
Der Österreichische Erzherzogshut_Janos Stekovics800
Der Österreichische Erzherzogshut © Stift Klosterneuburg | Foto: Janos Stekovics
Besuchergruppe vor dem Babenberger Stammbaum_Rita Newman800
Besuchergruppe vor dem Babenberger Stammbaum © Stift Klosterneuburg | Foto: Rita Newman
Karte
Wissenswertes über Stift Klosterneuburg

Lesezeit: 12 min

Stift Klosterneuburg – Ein Schmuckstück geistlichen Lebens in Österreich


Das Stift Klosterneuburg, ein bedeutendes geistliches Zentrum in Österreich, ist ein herausragendes Beispiel für sakrale Architektur und ein lebendiges Zeugnis der christlichen Tradition in der Region.


Eine reiche Geschichte: Die Anfänge und Entwicklung des Klosters


Die Gründung im 12. Jahrhundert


Das Stift Kloster Neuburg hat seine Wurzeln im 12. Jahrhundert, als es von Markgraf Leopold III., dem späteren Heiligen, gegründet wurde. Die Grundsteinlegung des Klosters im Jahr 1114 war ein Ausdruck seines tiefen Glaubens und seiner Verpflichtung gegenüber der Kirche. Im 1133 wurde das Stift den Augustiner-Chorherren übergeben und diente fortan als Zentrum der Spiritualität und Gelehrsamkeit.


Im November 1136 verstarb der Markgraf, sein Grab im Stiftssaal des Klosters wurde schon bald zur Wallfahrtsstätte. Seine Heiligsprechung fand aber erst 1485 statt.


Veränderungen im Mittelalter


Während des Mittelalters erlebte das Kloster mehrere Veränderungen. Es überstand Herausforderungen wie den großen Brand im 13. Jahrhundert und die Pest, die im 14.

Jahrhundert Europa heimsuchte. Während der ersten Türkenbelagerung im Jahr 1536 flohen die Chorherren mit den Kirchenschätzen nach Passau. Eine Belagerung Klosterneuburgs konnte erfolgreich abwehrt werden.

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Einfluss der Reformation und Gegenreformation

Im 16. Jahrhundert wurde im Kloster im Zuge der Reformation und der damit einhergehenden religiösen Umwälzungen lutherisch gepredigt. Erst am Ende des 16. Jahrhunderts, während der Gegenreformation, kehrte man zum Katholizismus zurück.Das Kloster erlebte eine Phase der Erneuerung. Den von Erzherzog Maximilian III. im Jahr 1616 gestifteten Erzherzogshut kann man noch heute im Stiftsmuseum bestaunen.

Barocke Blütezeit

Die Barockisierung der Stiftskirche, die sich zwischen 1634 und 1730 in mehreren Schritten vollzog, begann kurz darauf. Zunächst wurde von 1634 bis 1645 der unvollendete Nordturm der Westfassade im gotischen Stil, ähnlich dem Südturm, fertiggestellt. Gleichzeitig erhielt der westliche Innenbereich eine barocke Neugestaltung und die beeindruckende Barockorgel des Meisters Johannes Freundt wurde vollendet.

In der nächsten Phase lag der Schwerpunkt auf der Anbringung von Fresken, Stuck und Altären im Langhaus. Die abschließende Umgestaltung des Presbyteriums erfolgte zwischen 1723 und 1730. Die Arbeiten wurden durch die Zweite Wiener Türkenbelagerung 1683 unterbrochen, als das Kloster erneut bedroht war und die Chorherren wieder mit dem Kirchenschatz nach Passau fliehen mussten.

Österreichischer Escorial

Kaiser Karl VI. plante das Stift Klosterneuburg als monumentale Residenz, die Kloster und Herrscherpalast vereinen sollte. Inspiriert vom Escorial bei Madrid, begannen die Arbeiten 1730, doch nach Karls Tod 1740 wurde nur ein kleiner Teil des Projekts realisiert, darunter der Marmorsaal und die Kaiserzimmer.

Der Bau wurde nach Karls Tod eingestellt und erst 1834 fortgesetzt, wobei nur ein Viertel der ursprünglichen Pläne umgesetzt wurde. Der Marmorsaal, fertiggestellt 1860, zeigt ein Fresko, das die Herrlichkeit des Hauses Österreich symbolisiert. Die Kaiserappartements, nur einmal 1739 genutzt, beherbergen wertvolle Möbel und Gemälde europäischer Meister.

Das 19. und 20. Jahrhundert

In den folgenden Jahrhunderten, insbesondere nach den Umwälzungen durch die Napoleonischen Kriege und die Säkularisation, musste sich das Kloster an die veränderten politischen und gesellschaftlichen Bedingungen anpassen. Trotz dieser Herausforderungen blieb das Kloster ein wichtiger Ort für die religiöse und kulturelle Gemeinschaft.

Das Kloster im 21. Jahrhundert

Heute steht das Stift Klosterneuburg als ein lebendiges Zeugnis der langen Tradition des christlichen Glaubens in Österreich. Es ist ein Ort, der seine historische Bedeutung bewahrt hat, während es sich gleichzeitig modernen Herausforderungen stellt und weiterhin ein Zentrum für geistliches Leben, Bildung und Kultur bleibt. Heute gehören dem Konvent des Stiftes Klosterneuburg 37 Chorherren an.

Architektonische Meisterwerke: Die Gestaltung des Klosters

Die Architektur des Stifts Klosterneuburg ist ein faszinierendes Zusammenspiel verschiedener Stile, von der Romanik über die Gotik bis hin zum Barock. Das Herzstück des Klosters bildet die Stiftskirche, ein Meisterwerk der Barockarchitektur, das mit prächtigen Fresken und Altären ausgestattet ist.

Die Stiftskirche

Die Stiftskirche Mariä Geburt, 1114 von Markgraf Leopold III. gestiftet und 1136 geweiht, war ursprünglich eine romanische Basilika. Im 17. und frühen 18. Jahrhundert wurde sie in drei Phasen barockisiert. Im späten 19. Jahrhundert wurden neoromanische und neugotische Umbauten durchgeführt, darunter die Ergänzung des Nordturms im neugotischen Stil und den Neubau des Südturms.

Der Kreuzgang und die Leopoldskapelle

Im nordwestlichen Bereich des Stifts Klosterneuburg befinden sich mittelalterliche Teile, darunter ein beeindruckender Kreuzgang aus dem 13. bis 14. Jahrhundert mit Kreuzrippengewölbe. Nach einem Brand 1330 mit wertvollen Glasmalereien ausgestattet, sind heute noch Fragmente im Stiftsmuseum und in der Leopoldskapelle zu sehen.

Die Leopoldskapelle, ehemals Kapitelsaal, beherbergt die Gruft von Stifter Leopold III. und den Verduner Altar – ein Hauptwerk der mittelalterlichen Goldschmiedekunst von 1181. An der Nordseite des Kreuzgangs steht das ehemalige Brunnenhaus mit dem siebenarmigen Leuchter von 1135, einem der ältesten Stücke der Stiftskirche.

Der barocker Kaisertrakt

Die unvollendete Sala Terrena wird heute als Besucherempfang genutzt. Ursprünglich als Grotte oder Gartensaal geplant, schuf der Hofbildhauer Lorenzo Mattielli um 1735 beeindruckende Atlanten für diesen Raum. Im ersten Stock, über die imposante Kaiserstiege erreichbar, liegen die Kaiserappartements, die zum Marmorsaal führen.

Das Stiftsmuseum

Im 2. Stock des Kaisertrakts befindet sich in 12 Sälen das Stiftsmuseum mit seinen vielen Schätzen, darunter wertvolle spätgotische Tafelbilder, den sogenannten Babenberger Stammbaum und bedeutende gotische Skulpturen. Aber auch moderne und zeitgenössische kirchliche Kunst findet hier immer mehr Platz. Das Stiftsmuseum ist eines ältesten Museen der Welt.

Das Klosterleben heute: Bildung und Kultur

Heute ist das Stift Klosterneuburg nicht nur ein Ort des Gebets und der Kontemplation, sondern auch ein Zentrum für Bildung und Kultur. Es beherbergt eine Schule, bietet Führungen und Workshops an und ist Gastgeber für eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen.

Die umgebende Natur: Gärten und Weinberge

Die umliegenden Gärten und Weinberge des Klosters sind ein integraler Bestandteil des Lebens in Neuburg. Die Mönche pflegen nicht nur die Gärten, sondern produzieren auch Wein, der in der Region für seine Qualität bekannt ist.

Wir danken den Verantwortlichen des Stift Klosterneuburg für Infos und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Stifts Klosterneuburg

Die Gegend um das Stift Klosterneuburg ist reich an historischen Burgen und Schlössern, die einen Besuch wert sind. Hier sind einige der bemerkenswertesten:

Burg Kreuzenstein: Nur wenige Kilometer nördlich von Klosterneuburg gelegen, ist diese Burg eine der am besten wieder aufgebauten Festungen in Österreich. Sie bietet eine beeindruckende Sammlung an Rüstungen und Waffen.

Burg Greifenstein: Diese trutzige Burg thront über der Donau und bietet einen spektakulären Blick auf das Tal. Es ist bekannt für seine gut erhaltene Architektur und die idyllische Umgebung.

Burg Liechtenstein: Diese Burg ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sie bietet eine faszinierende Geschichte und eine wunderbare Aussicht.

Schloss Grafenegg: Etwas weiter entfernt, aber einen Besuch wert, ist dieses Schloss für seine romantische Architektur und die jährlichen Musikfestivals bekannt.

Schloss Hof: Dieses prächtige Barockschloss, ehemalige Sommerresidenz von Prinz Eugen von Savoyen, ist umgeben von wunderschönen Gärten und bietet einen Einblick in das Leben des Adels.

Hofburg Wien: Das historische Zentrum der österreichischen Hauptstadt, bekannt für seine prächtige Architektur und als ehemaliger kaiserlicher Wohnsitz.

Schloss Schönbrunn: Eines der berühmtesten Wahrzeichen Wiens, bekannt für seine prächtige Architektur, die wunderschönen Gärten und als ehemalige Sommerresidenz der Habsburger.

Diese Burgen und Schlösser bieten nicht nur historische und kulturelle Einblicke, sondern auch malerische Landschaften und sind ideale Ziele für Tagesausflüge in der Nähe des Stifts Klosterneuburg.

FAQs

Was sind die Hauptattraktionen des Stifts Klosterneuburg? Zu den Hauptattraktionen gehören die Stiftskirche, der Verduner Altar, das Stiftsmuseum, die Kaiserzimmer und die Weinkeller.

Gibt es Führungen durch das Stift Klosterneuburg? Ja, das Stift bietet verschiedene Führungen an, einschließlich historischer Rundgänge und Weinverkostungen.

Ist das Stift Klosterneuburg für die Öffentlichkeit zugänglich? Ja, das Stift ist für Besucher geöffnet, wobei bestimmte Bereiche nur im Rahmen von Führungen zugänglich sind.

Welche Rolle spielt das Stift Klosterneuburg im Weinbau? Das Stift betreibt seit Jahrhunderten Weinbau und ist für seine hochwertigen Weine bekannt, die auch verkostet und gekauft werden können.

Wie erreicht man das Stift Klosterneuburg? Das Stift liegt in der Nähe von Wien und ist mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar.

Eintrittspreise
Eintritt Stift Klosterneuburg inkl. Schatzkammer, Ausstellung und Stiftsmuseum: 9,00€

Stiftsführung (Dauer ca. 60 Min.): 3,50€
Große Stiftsführung (Dauer ca. 90 Min.): 4,50€
Weinkellerführung (Dauer ca. 90 Min.): 4,50€

Audioguide: 3,00€
(Stand 2023)
Öffnungszeiten
Stift Klosterneuburg mit Schatzkammer:
Wintersaison von 10:00h bis 16:00h
Sommersaison von 9:00h bis 18:00h

Stiftsmuseum:
Wintersaison Samstag,Sonntag,Feiertage von 14:00h bis 16:00h
Sommersaison Samstag,Sonntag,Feiertage von 14:00h bis 17:00h

Wintersaison: 20. November 2023 bis 30. April 2024
Sommersaison: 1. Mai bis 19. November 2023

Stift Vinothek
Montag bis Freitag von 10:00h bis 18:00h
Samstag von 10:00h bis 17:00h
Sonntag von 12:00h bis 17:00h
Feiertags geschlossen.

(Stand 2023)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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