Wien
Österreich
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Die Hofburg ist ein riesiger Palastkomplex im Herzen Wiens. Die „Stadt in der Stadt“ umfasst 240.000 m², bestehend aus 18 Flügeln, 19 Höfen und über 2.600 Zimmern – der älteste Teil stammt aus dem 13. Jahrhundert und der jüngste aus dem Ende des 19.jahrhundert. Man findet hier faszinierende Museen wie das Sisi Museum oder die Kaiserliche Schatzkammer Wien, die Österreichische Nationalbibliothek und die Spanische Hofreitschule sowie den Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten.
In der Hofburg gibt es zweifellos für jeden Geschmack etwas zu entdecken – einen halben Tag sollte man hier mindestens einplanen und das nur für die Hauptwerke. Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hofburg sind die Kaiserappartements und die Silberkammer.
Die ältesten Teile umgeben den Schweizer Hof, der nach den Schweizer Wächtern benannt ist, die früher in der Gegend patrouillierten. Von dort aus gelangt man zu den Kaiserappartements, in denen die königliche Familie residierte. Etwa zwei Dutzend Räume sind für die Öffentlichkeit
zugänglich. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um das Sisi-Museum in den Kaiserappartements zu erkunden, das einen Einblick in das Leben und den Tod von Wiens geliebter Kaiserin Elisabeth bietet.Die perfekt erhaltenen Räume mit ihrer originalen Ausstattung sind ein unglaubliches Zeugnis des Glanzes der dynastischen österreichischen Kaiserfamilie und auch ihrer persönlichen Geschichte. Die Räume sind im Rokokostil gehalten, reiche Stuckaturen, prachtvollen Luster aus böhmischem Kristall und Kachelöfen schmücken das Appartement. Die Höhepunkte der Besichtigung sind das Turn- und Toilettezimmer sowie das Badezimmer der Kaiserin.
Die Ursprünge
Ursprünglich war die Burg im 13. Jahrhundert als Sitz der Herzöge von Österreich geplant, sie wuchs mit der zunehmenden Macht. Von 1438 bis 1583 und von 1612 bis 1806 war die Hofburg der Sitz der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aus dem Haus Habsburg und danach bis 1918 der Sitz der österreichischen Kaiser. Das Schloss ist heute Sitz des Staatsoberhauptes und wird heute vom österreichischen Bundespräsidenten genutzt.
Jeder Kaiser erweiterte die Residenz, indem er einen neuen Trakt oder Flügel errichten ließ.
Die ältesten Teile des Schlosses aus dem 13. Jahrhundert wurden hauptsächlich von den letzten Babenbergern bzw. Ottakar II. von Böhmen erbaut. Die Burg hatte ursprünglich einen quadratischen Grundriss mit vier Türmen und wurde von einem Graben mit einer Zugbrücke geschützt.
Der Schweizerhof
Diese Teile der Burg bilden heute den Schweizerhof, mit der gotischen Burgkapelle aus dem 15. Jahrhundert, in der die Besucher sonntags den Wiener Sängerknaben inmitten der beeindruckenden Architektur lauschen können – und der Schatzkammer. Hier sind unter anderem die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches und des Kaisertums Österreich ausgestellt.
Im Jahr 1458 teilten sich Kaiser Friedrich III., sein jüngerer Bruder Erzherzog Albrecht VI. und ihr Vetter Herzog Sigmund die Herrschaft über die habsburgischen Gebiete. Dazu gehörte auch je ein Anteil an der Wiener Burg. Einige Jahre später wurde Friedrich sogar von seinem Bruder zusammen mit wütenden Wiener Bürgern in der Burg belagert. Als der ungarische König Matthias Corvinus Wien besetzte, war Friedrich gezwungen, auf eine seiner Residenzen in Wiener Neustadt, Graz oder Linz auszuweichen.
Renaissance und Amalienburg
Das Aussehen des Schweizer Hofes stammt aus der Renaissance, aus der Regierungszeit Kaiser Ferdinands I.im 16. Jahrhundert. Das Schweizertor zeigt die vielen Titel Ferdinands I. und an der Decke sind die Insignien des Ordens vom Goldenen Vlies gemalt. Im 16. Jahrhundert entstand auch die Amalienburg als Wiener Residenz Kaiser Rudolfs II. Sie ist eines der vier Gebäude, die den Burgplatz bilden. Sie wurde nach der Kaiserin Amalie Wilhelmine von Habsburg benannt, die hier nach dem Tod ihres Mannes Joseph I. im Jahr 1711 lebte.
Die Kaiserappartements im Leopoldinischen Trakt
Kaiser Leopold I. ließ im 17.Jahrhundert die Amalienburg mit dem Schweizertrakt verbinden. Der neu entstandene frühbarocke Trakt wurde nach dem Kaiser benannt und im 18. Jahrhundert von seiner Enkelin Maria Theresia bewohnt. Die imposante Suite hatte eine Länge von 150 Metern, deren Pracht von Raum zu Raum zunahm. Der Zugang zu den einzelnen Räumen war streng nach dem Rang in der Hofhierarchie geordnet.
Barocke Anbauten
Im 18. Jahrhundert erfolgte unter Kaiser Karl VI. eine umfangreiche Erweiterung mit verschiedenen großen barocken Anbauten nach Plänen des Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und später seines Sohnes Joseph, der den Bau der Hofbibliothek überwachte. Hier entstand einer der der schönsten Bibliothekssäle der Welt – der Prunksaal.
Die österreichisch kaiserliche Familie
Als 1806 das Heilige Römischen Reich deutscher Nation aufgelöst wurde, wurden aus den Repräsentationsräume Appartements für die jetzt österreichisch kaiserliche Familie – in der Mitte des 19. Jahrhunderts residierte hier Kaiser Franz Joseph.
Ferdinand Kirschner vollendete am Ende des 19.Jahrhunderts nach Plänen Fischers von Erlach den Michaelertrakt. Seine geschwungene Fassade und die fünfzig Meter hohen Kuppel sind heute ein beliebtes Photomotiv. Am Beginn des 20. Jahrhunderts entstand im Zuge der Stadterweiterung nach dem Schleifen der Stadtmauern in den 1860er Jahren die imposante Neue Hofburg und der Heldenplatz.
Als optimale Ergänzung zu den Attraktionen im Sisi Museum mit Kaiserappartements und Silberkammer wurde das interaktive Webportal „Welt der Habsburger“ mit einer virtuellen Ausstellung zur Geschichte der habsburgischen Monarchie mit einem weitgefächerten Themenspektrum, unter anderem zu den Wohn- und Lebenswelten der Habsburger, ins Leben gerufen.
Preis inkl. Audioguide:
Erwachsene: 15,00€
Kinder (6 - 18 Jahre): 9,00€
Preis inkl. Führung:
Erwachsene: 18,00€
Kinder (6 - 18 Jahre): 10,50€
Mit der Vienna Card 1€ Ermäßigung.
Kaiserliche Schatzkammer Wien:
Erwachsene: 14,00€
Kinder unter 19 Jahre sind kostenfrei
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