Augustiner-Chorherrenstift St. Florian

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Der Stift im Sommer © Werner Kerschbaummayr / Stift St. Florian
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Stiftsbasilika © Stift St. Florian / Pedagrafie
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Marmorsaal © Stift St. Florian / Pedagrafie
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Bibliothek © Stift St. Florian / Pedagrafie
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Luftbild im Herbst © Werner Kerschbaummayr / Stift St. Florian
Wissenswertes über Augustiner-Chorherrenstift St. Florian

Lesezeit: 5 min

Das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian ist eines der größten und bekanntesten Klöster der Barockzeit in Österreich und im Jahr 2021 feiern die Augustiner-Chorherren ihr 950-jähriges Bestehen. Das Stift St. Florian nahe der Stadt Linz versteht sich als Ort der Begegnung und Andacht. Das Kloster gilt als wichtiges kulturelles Zentrum der Region. Mit seinen imposanten Barockräumen, der Brucknerorgel oder der 150.000 Werke umfassenden Bibliothek beeindruckt das Stift im Jahr mehrere tausend Besucherinnen und Besucher.


Das Kloster zieht jährlich viele Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus der ganzen Welt an. Schließlich ist hier der Platz, wo der Heilige Florian, Märtyrer von Lorch und Landespatron von Oberösterreich, im Jahr 304 seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Die Geschichte des Ortes geht zurück bis ins frühe 4. Jahrhundert, als sich rund um die Grabesstätte des christlichen Märtyrers Florianus eine Gedenk- und Wallfahrtsstätte zu entwickeln begann.


Die ersten schriftlichen Zeugnisse, die auf die Existenz eines Klosters hinweisen findet man  in den

Urkunden aus den Anfängen des 9. Jahrhunderts. Das Kloster über dem Grab des Märtyrers Florian erlitt bei den Einfällen der Awaren und Ungarn schwere Schäden. Im Jahr 1071 berief der Passauer Bischof Altmann die Augustiner-Chorherren an diese Kirche. Die Klosterkirche wurde wieder hergestellt, das Kloster mit entsprechenden Schenkungen ausgestattet und nach und nach kamen auch Pfarrgebiete in den Besitz des Stiftes, die eine wichtige Einnahmequelle waren.  Im Geist der Reform von Cluny lebten fortan die Chorherren nach der Augustinusregel und ohne Eigenbesitz.

Als 1235 die Kirche abbrannte, entstand eine gotischer Neubau, der 1291 geweiht wurde.  Zum Kloster gehörten auch eine Klosterschule und ein Hospiz. Erwähnenswert ist auch die Florianer Buchmalerschule, aus der im 13. und 14. Jahrhundert viele kostbare Handschriften mit Miniaturbildern hervor gingen.

Mit dem neuerlichen Aufschwung des Katholizismus im 17. Jahrhundert nach der Reformation begann auch im Stift eine neue Blütezeit. Propst Leopold Zehetner gelang es im Bauernaufstand 1626 erfolgreich zu vermitteln, so dass das Stift keinen Schaden erlitt. Er konnte die Bestände der Bibliothek vervielfachen. Die Stiftskirche wurde barockisiert, Teile des Stiftsgebäudes erneuert und neue Bauten im Umfeld des Stiftes wurden geschaffen.

1686 kam einem Neubau von Kirche und Stift, es entstand z.B. der Südtrakt mit dem prachtvollen Marmorsaal und die eindrucksvolle Hauptfassade von Kirche und Westtrakt. Ein barockes Juwel ist der Hauptsaal der Stiftsbibliothek mit wunderschönen Tischlerarbeiten und dem Fresko von Bartolomeo Altomonte – dem letzten großen Vertreter der Barockallegorie. Unter den fast 150.000 Bänden findet man als wertvollsten Schatz die rund 800 mittelalterlichen Handschriften.

Motiviert durch den Sieg über die Türken bei der Zweite Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1683, der auch der Fürbitte Florians zugeschrieben wurde, wollte man die Stätte des Heiligen auch architektonisch würdigen. In einer Bautätigkeit von 65 Jahren entstand der barocke Stiftsbau, der heute noch St. Florian prägt. Die Stiftsbasilika mit ihrem monumentalen Saalraum und den Seitenkapellen und Emporen, wird von einer 36 m hohen Kuppel gekrönt. Hochgelegene Fenster fluten den Innenraum mit Licht. Farbenfrohe, leuchtende Fresken, die das Martyrium des heiligen Florian und Szenen zur Verherrlichung Mariens zeigen schmücken das Innere.  Als erste Kirche nördlich der Alpen wurde die Stiftsbasilika über die gesamte Decke mit Fresken ausgestaltet. Auf der Westempore befindet die „Brucknerorgel“- benannt nach Anton Bruckner, einem der wichtigsten Komponisten der Ro­man­tik im 19. Jahrhundert – auf der noch heute regelmäßig Konzerte gespielt werden. Sie gilt als die größte spiel­ba­re Kirchen­or­gel Österreichs. Unter der Orgel in der Gruft aus dem 13. Jahrhundert befindet sich das Grab Anton Bruckners. Er war im Stift Sängerknabe und Organist.

In einer durchgehenden Zimmerflucht im zweiten Stock des Westtraktes befinden sich die Kaiserzimmer. Insgesamt 14 Zimmer mit kostbarem Stuck, Decken. und Wandmalereien, Holzfußböden, Wandvertäfelungen und Wandbespannungen sowie mit Kachelöfen und Kaminen versetzen Sie in die Zeit Kaiser Karl VI. und seiner Tochter Maria-Theresia. Darüber hinaus verfügt jedes Zimmer über prunkvolle Möbel und eine Ausstattung mit Gemälden und Skulpturen. Sie dienten der Unterbringungen hoher Gäste und können in einer etwa halbstündigen Führung besucht werden.

Im Jahr 1751 war die 66-jähriger Bauzeit beendet, Stift St. Florian zählte zu den eindrucksvollsten Barockanlagen Österreichs.

Zur Zeit der Säkularisierung und Aufklärung entging das Stift nur knapp der Aufhebung, aber wertvolle Kunstschätze und einträgliche Besitzungen gingen verloren. Im 19. Jahrhundert widmete sich die Historikerschule von St. Florian eifrig der Erforschung der österreichischen und regionalen Geschichte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Stift 1941 beschlagnahmt und enteignet. Erst 1945 kehrte die Chorherren zurück und setzten das klösterliche Leben fort. Im Jahr 2011 zählte die Gemeinschaft 34 Mitglieder. Das Stift St. Florian bietet Rückzugsräume für Menschen, die sich hier Momente der Besinnung und der Ruhe erhoffen. Das Gästehaus ist dafür der richtige Ort. Die Möblierung der Zimmer ist stilvoll und den modernen Standards angepasst. Aber auch für Firmen bietet das Stift Möglichkeiten, die ruhige und gleichzeitig geistig belebende Atmosphäre zu nutzen. Seminarräume und Festsäle in verschiedenen Größen sind ideal für Firmenveranstaltungen. Natürlich kann das Stift St. Florian auch kulinarisch punkten. Im Restaurant Stiftskeller werden mit staatseigenen Zutaten wie Wild aus den Stiftsrevieren und Fisch aus den Stiftsteichen köstlich gekocht.

Das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian freut sich auf Ihren Besuch!

Wir danken dem Augustiner-Chorherrenstift St. Florian für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
"Klassische Führung" mit Bibliothek, Marmorsaal, Altdorfer Galerie, Stiftsbasilika und die Gruft.

Dauer: ca. 70 Minuten
Preis: 11,50€

Im Anschluss ist es auch möglich die barocken Kaiserzimmer zu besuchen.
Dauer ca. 30 Minuten
Kombiticket: "Klassische Führung" & Kaiserzimmer: 15,50€

Individueller Rundgang mit Audio-Guide:
Erwachsene:5,00€
Kinder:3,00€

(Stand 2021)
Öffnungszeiten
Führungen von Mai bis Oktober um 11:00h, 13:00h und 15:00h
Individueller Rundgang mit Audio-Guide (Stiftshof mit Adlerbrunnen, die Basilika, die Bruckner-Orgel und den Prälatengang
täglich von 8.30 bis 13 Uhr und von 13.45 bis 16.30 Uhr:
(Stand 2021)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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