Château Guillaume-le-Conquérant

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Chateau-Guillaume-le-Conquerant_neu-ausgestaltet
Panoramablick - Château Guillaume-le-Conquérant © Jacky Hervieux
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Blick vom Mont Myrrha - Château Guillaume-le-Conquérant © Jacky Hervieux
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Event auf Château Guillaume-le-Conquérant © Jacky Hervieux
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Guide auf dem Tablet - Château Guillaume-le-Conquérant © Ville de Falaise
Chateau-Guillaume-le-Conquerant_Panoramablick
Seitenansicht - Château Guillaume-le-Conquérant © Jacky Hervieux
Wissenswertes über Château Guillaume-le-Conquérant

Lesezeit: 5 min

Château de Falaise ist ein mittelalterlicher Schatz in der Normandie. Sie war Besitz der  Herzöge der Normandie, der Könige von England und der Könige von Frankreich und weist eine einzigartige Architektur auf, geprägt von mehreren Bergfrieden, die die befestigte Stadt zu ihren Füßen dominieren. Berühmt wurde sie als Geburtsort von Wilhelm dem Eroberer oder Guillaume le Conquérant, dessen Namen sie heute trägt.


Die Region ist mindestens seit dem Mesolithikum – um 7.000 v. Chr.- von Menschen bewohnt. Und es scheint sicher, dass es bereits in der karolingischen Epoche eine Befestigung auf dem Felsen gab. Diesen Schutz nutzend entwickelte sich eine Stadt auf dem felsigen Ausläufer, zwischen den Flüssen Ante und Marescot. Nach dem Sieg des Wikingers Rollo über den französischen König zu Beginn des 10. Jahrhunderts schlossen diese einen Vertrag: Rollo ließ sich taufen und erhielt ein großes Gebiet nördlich der Seine, in dessen Zentrum Falaise lag – später eine der

wichtigsten Städte der Normandie. Durch die neue politische Lage entwickelten sich Stadt und Burg erheblich weiter und die Nachfolger Rollos nannten sich Herzöge der Normandie.

Im 12. Jahrhundert entstanden die zwei viereckigen Wohntürme als Wahrzeichen normannischer Macht in Frankreich und in England. Der runde Talbot-Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert. Diese von der anglo-normannischen Architektur inspirierten Bergfriede und massiven Verteidigungstürme erzählen die epische Geschichte von Wilhelm dem Eroberer und seinen Nachkommen. Die Verteidigungsfunktion ist Teil der Architektur des viereckigen Bergfrieds mit dicken Mauern, strengen und sehr hohen Fassaden. Nur die breiten Erker in den oberen Stockwerken geben einen Eindruck von den gut beleuchteten Innenräumen und den für das öffentliche und private Leben konzipierten Einrichtungen. Erbaut wurden diese ersten Teilbereiche der Burg von Wilhelms jüngstem Sohn Henry I. Beauclerc.

Die neue Ausstellung hebt diese außergewöhnliche Festung hervor und spiegelt die Rolle des Schlosses während der Zeit der Herzöge der Normandie und der Könige von England wider, die mit Wilhelm dem Eroberer begann und mit der Beschlagnahmung des Territoriums durch den König von Frankreich – Philipp Augustus – im Jahr 1204 endete. Dank virtueller Rekonstitution und greifbarer und sehr realer Elemente erwachen die Orte wieder zum Leben – Besucher werden hier in das 11., 12. und 13. Jahrhundert versetzt.

Am Ende des 12. Jahrhunderts stellte sich der französische König Philippe-Auguste gegen die normannischen Herzöge: zuerst gegen Henry II., dann seine Söhne Richard und John. Gegen Letzteren errang er 1204 einen entscheidenden Sieg: Nach über sechsmonatiger Belagerung ergab sich im März das mächtige Château Gaillard und die Normandie wurde französisch.
Der neue Herr der Normandie brauchte lokale Unterstützung und zeigte sich versöhnlich mit den Falaisern. Er baute viele der während der Belagerung zerstörten Gebäude wieder auf. Der dritte Bergfried der Burg wurde gebaut. Es handelt sich um einen zylindrischen Wehrturm, der sich besser für die Verteidigung eignete und der mit 30 Metern Höhe seine Macht symbolisiert. Innerhalb der Anlage baute Philippe-Auguste ein Châtelet, das den alten Torturm ersetzte.

Verschiedene Inszenierungen mit computergenerierten Bildern und Filmen lassen die Besucher in die reich verzierte Pracht des fürstlichen Hofes und die nüchterne, militärischen Atmosphäre der Garnison eintauchen.

Fünfzehn flankierende Türme schützten die Wälle des Schlosses und umfassten eine Fläche von ca. 1,5 ha, die durch einen Graben in einen hohen und einen niedrigen Hof getrennt ist. Im Nordwesten wird der Komplex von der Wucht der drei Bergfried-Türme dominiert, die den schwierigsten Teil des Felssporns einnehmen.

16. Jahrhundert – die Zeit der  Religionskriege
Die Krönung Henri IV. führte in der Normandie zu schweren Konflikten. Die Stadt Falaise, dem neuen König besonders feindlich gesinnt, wurde einer schweren Belagerung durch den Monarchen selbst ausgesetzt: Im Januar 1590 zerstörten die königlichen Armeen „durch 400 Kanonenschüsse“ den Westwall der Burgmauern und drangen in die Burg ein. Die Sümpfe, die die Burg und die alten Mauern umgeben, waren gegen modernes Artilleriefeuer unwirksam. Einige Tage später kapitulierte der Gouverneur von Falaise und die Burg begann zu verfallen.

Im 18. Jahrhundert stürzten die Dächer der Bergfriede ein. Eigentlich sollten die Türme abgerissen werden, aber aufgrund der zu hohen Kosten wurde der Plan aufgegeben. 1790 wurde das Gebäude für Verwaltungsfunktionen genutzt, im Vestibül des Wohnhauses wurden klassische Arkaden gebaut und ein Kolleg errichtet. Die Burgkapelle wurde teilweise zerstört.

Erst 1840 wurde das Schloss im Geiste einer allgemeinen Anerkennung antiker Denkmäler – und durch den Willen des Premierministers der „Schönen Künste“, Prosper Mérimée – als Denkmal anerkannt. Dank dieser ersten Restaurierung konnten die Mauern der Burg gerettet werden.

Im Jahr 1980 wird vom Staat und der Stadt Falaise – als  Eigentümerin – ein umfangreiches Programm zur Restaurierung der Burg begonnen. Die Restaurierung dauerte zehn Jahre.

Ausbau und Gestaltung der Innenräume und  der Elemente des unteren Hofes, sowie die Vorschläge für die Rekonstruktion in Augmented Reality wurden unter der Führung eines wissenschaftlichen Komitees durchgeführt, das sich aus François Fichet de Clairfontaine, dem Generalkonservator für Archäologie der Region Basse-Normandie, Jean-Marie Levesque, dem Chefkonservator des Musée de Normandie, von Pierre Bouet, einem Spezialisten für normannische und anglo-normannische Sprache, Yannick Lecherbonnier, Kurator des Inventars, und Dominique Pain, Leiter des Bereichs Historisches Erbe des Departements Calvados zusammen setzte.

Der Besucher kann die Burg in zwei Etappen erforschen:

– Der Rundgang im Freien lädt Sie ein, die erste befestigte Anlage und die Aktivität des Bassecours der Burg im 12. Jahrhundert. Während eines Spaziergangs enthüllen verschiedene didaktische und spektakuläre Hilfsmittel den Ort, wie er um 1160-1200 entstanden sein könnte.

– Der Rundgang im Inneren des Schlosses bietet Ihnen ein Eintauchen in die Geschichte des Schlosses. Die Innenräume der Kerker werden dank eines digitalen Tabletts, das zu Beginn des Besuchs ausgehändigt wird, auf spielerische und eindrucksvolle Weise enthüllt. Die Rekonstruktionen lassen uns in das Herz der Pracht des anglo-normannischen Hofes eintauchen, in das tägliche Leben der Bewohner der Burg, in die Verwaltungs-, Verteidigungs- und Wohnfunktionen, die die Gesamtheit der Funktionen ausmachen, die man normalerweise in einer befestigten Burg vorfindet. Sie werden durch Projektionen von Bildern, Geschichten und Klangatmosphären bereichert.

Treffen Sie die Herzöge der Normandie und die Könige von England!

Wir danken den Verantwortlichen des Château Guillaume-le-Conquérant für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Erwachsene : 8,50€
Kinder : 4,00€
Familie: 21,00€ (maximal 2 Erwachsene und 6 Kinder)

Das digitale Tablett wird ohne Aufpreis ausgeliehen.
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Täglich von 10:00h bis 18:00h (19:00h in den Sommerferien).
Geschlossen im Januar
(Stand 2020)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Reisetipps

Allgemeine Tipps Für Schlösser- und Burgentouren empfehlen wir das niederschlagsarme Frühjahr und den milden Herbst. Im Süden (z.B. im Katharerland) sollten Sie Touren gut vorbereiten (genug Wasser / Sonnenschutz LF 50) und nicht alleine gehen - die Orte sind zum Teil sehr abgelegen. WICHTIG: Checken Sie vor dem Besuch - gerade bei kleineren Schlössern - die Öffnungszeiten auf deren Website.

Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.

Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.

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