Château du Lude

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Wissenswertes über Château du Lude

Lesezeit: 4 min

Seit dem 10. Jahrhundert lag ein Château du Lude an den Ufern des Flusses Loir und beschützte mit seinen  Türmen die Grenzen des Anjou gegen die Normannen. Am Anfang handelte es sich um eine Holzkonstruktion. Später baute man eine Festung mit 6 Türmen, auf deren Fundamenten das heutige Schloss entstand.


Die Ortschaft Le Lude mit fast 4.500 Einwohnern liegt  in der Region Pays de la Loire, ca. 250 Km südwestlich von Paris.


Im Mittelalter spielte es seine wichtige strategische Rolle vor allem im 100-jährigen Krieg zwischen Frankreich und England. Im Jahr 1425 wurde die Burg trotz ihrer Türme und des tiefen Grabens von den Engländern eingenommen. Zwei Jahre später wurde es von Gilles de Rais, auch als „Blaubart“ bekannt, wieder für die Franzosen erobert; er war auf dem Weg nach Orléans um Jeanne d’Arc zu treffen.


Im Jahr 1457 wurde das Schloss von Jehan de Daillon, Kammerherr des französischen Königs Louis XI erworben. Er war

ein Jugendfreund des Königs und galt als ein Mann mit vielen Talenten. Der Zustand der Burg war nicht der Beste und er und seine Nachfahren, vor allem Jacques de Daillon begannen in der Zeit François I die grimmige Burg in eine repräsentative Residenz zu verwandeln. Es entstand ein dreiflügeliges Schloss mit vier Rundtürmen.  Aus dieser Zeit stammen auch die Ornamente mit die Abbildungen des Stachelschweins, welche das Wahrzeichen von Louis XII waren. Ungewöhnlich für diese Zeit war die zwischen zwei Türmen angelegte Terasse.

Jacques engagierte italienische Künstler und Architekten, die schmalen Fenster an der südlichen Fassade wurden durch großzügige Sprossenfenster mit reichen Dekorationen ersetzt. Das in der italienischen Renaissance so geschätzte Licht konnte nun in den Palast strömen. Die späteren Schlossherren François, Jean und Timoléon de Daillon ließen den Innenhof im Stil der Renaissance umgestalten.

Die Familie Daillon war immer eng mit den französischen Königen verbunden und sowohl Henri IV als auch sein Sohn Louis XIII besuchten das Schloss. Das sogenante Schlafzimmer des Königs mit seiner reichen Ausstattung erinnert daran.

Im Jahr 1685 starb Henri, erster Duc du Lude, Pair de France, Großmeister der königlichen Artillerie und letzter Abkömmling der Familie Daillon im Château.

Im 17. Jahrhundert gestaltete man die Fassaden in einem strengeren Stil, schmückte sie mit feinen Marmor-Medaillons, welche man jetzt noch vom aus Hof betrachten kann. Auch im 18. Jahrhundert passte man das Château immer wieder dem vorherrschenden Stil der französischen Renaissance an.

Im Jahr 1751 kaufte Joseph Julien Duvelaer, Mitglied der Ost Indischen Kompanie Le Lude. Er bewohnte das Schloss mit seiner chinesischen Ehefrau, welche aus Kanton stammte. Er unternahm einige Renovierungen und als er starb, hinterließ er den Besitz seiner Nichte, der Marquise de La Vieuville. Im Jahr 1787 ließ diese Modernisierungen durchführen. Der Eingangsflügel und der dreigliedrige Pavillonflügel Ludwigs XVI im klassisch französischen Stil entstanden in dieser Zeit.

Als kurze Zeit später die Französische Revolution begann, gelang es der Marquise ihren Besitz vor Plünderungen zu schützen. Sie gab Teile der Einrichtung an die Revolutionsregierung, konnte aber den größten Teil retten. Als sie starb, ging der Besitz an die Familie Talhouët, in welche ihre Tochter eingeheiratet hatte.  Diese restaurierten vor allem die Nordfassade.

Heute ist Le Lude die Residenz des Grafen und der Gräfin de Nicolaÿ, welche der Familie Talhouët abstammen. Sie renovierten die alten Küchen und die Keller und haben die Getreidescheunen in einen Ausstellungssaal umbauen lassen.

Allein die verschwenderische Innenausstattung des Schlosses lohnt einen Besuch. Die eleganten Appartements liefern schöne Beispiele verschiedener Stilarten, die Renaissance Bibliothek mit dem Studiolo,  ausgemalt von einem Schüler der Schule Raffael oder die klassischen Empfangszimmer, wie der Große Salon mit seinen vergoldeten Möbeln und die mittelalterliche Küche, welche noch heute zu besonderen Ereignissen in Betrieb genommen werden kann.

Die Gärten wurden im 19. Jahrhundert von Edouard André entworfen. Sie folgen auf zwei Ebenen dem Verlauf des Flusses Loir (ohne „e“!). Der Jardin de l’Eperon liegt direkt vor der Terasse des Schlosses und bezaubert mit seinen Rosenornamenten.

Eintrittspreise
Erwachsene: 9,00€ // nur Garten 6,00€
Kinder (7 bis 15 Jahre): 4,60€ // nur Garten 3,00€
Öffnungszeiten
01. April bis 31. Oktober
März, Mai und September: geschlossen am Mittwoch
Oktober: nur am Nachmittag am Wochenende

11:00h bis 12:30h und 14:30h bis 18:00h

Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
(Stand 2020)
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  • Reiseführer - während unserer Vorbereitung haben wir 4 Favoriten gefunden: Der für unsere Vorbereitung am besten geeignete Führer ist der Michelin: Schlösser an der Loire, gefolgt von den Kulturreiseführern "Tal der Loire (Dumont)". Als leichte Kost hatten wir immer den "Vis-a-Vis Loire-Tal (Dorling Kindersley)" griffbereit.
  • Reisezeit - Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und Ende August. Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Objekt ein eigenes „Süppchen kocht“. Wir standen Mitte September vor etlichen verschlossenen Türen.
  • Unterkünfte - für eine Schlösserreise an die Loire empfehlen wir 2-3 zentrale Hotels, von denen aus man sternförmig die Gegend erkundet. Im Westen z.B. das Loire & Sens (etwas südlich von Angers gelegen), zentral gelegen das traumhafte Fontevraud L'Hôtel - hier wohnt auch Eleonore von Aquitanien ;) - und im Osten z.B. das "A la Fleur de Lys" in Langeais. Damit hat man sehr gute Ausgangspositionen zu den über 400 Schlössern der Loire.
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