Schloss Colditz

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Schloss Colditz in Sachsen © burgen.de
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Wappen in Schloss Colditz in Sachsen © burgen.de
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Innenhof in Schloss Colditz in Sachsen © burgen.de
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Uhrturm in Schloss Colditz in Sachsen © burgen.de
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Colditz © Johannes Dose
Wissenswertes über Schloss Colditz

Lesezeit: 10 min

Schloss Colditz, im Herzen des sächsischen Burgenlands, ist mehr als nur ein beeindruckendes Bauwerk. Es ist ein Zeitzeuge, dessen Mauern von Jahrhunderten wechselvoller Geschichte erzählen. Vom königlichen Jagdschloss über ein Gefangenenlager bis hin zum heutigen Museum hat das Schloss viele Facetten erlebt – jede von ihnen hinterlässt ihre Spuren.


Die frühen Jahrhunderte: Von der königlichen Schenkung zur Herrschaft der Wettiner


Im Jahr 1046 übereignete Kaiser Heinrich III. das Gebiet von Colditz seiner Gemahlin, und damit begann die Geschichte des Ortes als Burgward. Wenige Jahrzehnten später, 1083, schenkte Heinrich IV. den Burgward Colditz dem Wiprecht von Groitzsch, einem angesehenen Adeligen. Wiprecht gilt als erster Erbauer einer Burg auf dem Gelände. Die Bedeutung von Colditz nahm weiter zu, als Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahr 1158 Colditz zum Reichsgut erhob und Thimo I. als Reichsministerialen einsetzte. Bis zum Ende der Herrschaft der Herren von Colditz 1404, als die Wettiner das Schloss für eine beachtliche

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Summe erwarben, war das Schloss ein Zentrum von Macht und Einfluss.

Brandkatastrophen und Wiederaufbau: Das Schloss im Wandel der Zeit

Die Geschichte von Colditz ist auch eine Geschichte des Wiederaufbaus nach wiederholten Zerstörungen. 1430, als die Hussiten das Schloss in Brand steckten, erlebte es seine erste große Zerstörung. Später, 1504, setzte der Bäckerknecht Clemens Bock eine weitere Feuerkatastrophe in Gang, bei der neben dem Schloss auch das Rathaus und die Kirche der Stadt verheerend beschädigt wurden. Doch Colditz war unermüdlich im Wiederaufbau: 1506 begannen die Arbeiten am neuen Schloss, das 1524 eine Umgestaltung erlebte.

Besonders markant ist die Gestaltung des Schlosses unter der Herrschaft des Kurfürsten August von Sachsen (1553-1586), der es von einem Verteidigungsbau zu einem prächtigen Jagdschloss umgestaltete. Unter der Leitung der Baumeister Hans Irmisch und Peter Kummer erfuhr das Schloss eine grundlegende Erneuerung. Teile der spätgotischen Architektur wurden erhalten, und Lucas Cranach der Jüngere ließ sich für seine Malereien auf Schloss Colditz inspirieren.

Vom Residenzschloss zum Gefängnis: Colditz in den späteren Jahrhunderten

Im 17. Jahrhundert, als die Witwe des Kurfürsten Christian I., Sophie, ihre Regierung nach Colditz verlegte, wurde das Schloss zur Residenzstadt und Zentrum eines umfassenden Hoflebens. Doch mit dem Tod der Kurfürstin 1622 begann der Niedergang des Schlosses als Regierungssitz. Auch der berühmte „August der Starke“, der 1694 das Schloss erwarb, ließ es zunehmend verfallen. Als er 1697 König von Polen wurde, verlegte sich sein Interesse immer weniger auf Colditz, das lediglich als Verwaltungsmittelpunkt diente.

Im 18. Jahrhundert blieb das Schloss in Funktion, doch auch der Gebrauch als Jagdschloss und Hofstatt ließ nach. 1753 wurde es letztmalig vom kurfürstlichen Hofstaat besucht. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Schloss zu einem Armenhaus und später zu einem Landesarbeitshaus, bevor es 1829 als Anstalt für unheilbare Geisteskranke genutzt wurde.

Zweiter Weltkrieg und die Zeit danach: Colditz als Gefangenenlager

Die dunklen Jahre des 20. Jahrhunderts begannen mit der Errichtung eines Schutzhaftlagers 1933-34. Doch die berüchtigste Rolle, die Colditz während dieser Zeit spielte, war die eines Gefangenenlagers für alliierte Offiziere im Zweiten Weltkrieg. Hier waren britische, französische und polnische Offiziere untergebracht, und das Schloss erlangte internationales Augenmerk aufgrund der bemerkenswerten Fluchtversuche seiner Gefangenen.

Nach dem Ende des Krieges, 1945, wurde das Schloss ein Internierungslager für deutsche Gutsherren und ihre Familien. Die Jahre bis 1996 waren von einem langsamen Verfall des Schlosses geprägt, bevor es schließlich als Krankenhaus genutzt wurde. Die Schließung des Krankenhauses 1996 ebnete den Weg für die heutige Nutzung als Museum und kulturelles Zentrum.

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  • Schloss Colditz heute: Ein faszinierendes Denkmal der Vergangenheit

    Heute ist Schloss Colditz ein faszinierendes Zeugnis der wechselvollen Geschichte Sachsens. Die Restaurierungsarbeiten, die 1997 begannen, enthüllten zahlreiche historische Schätze, darunter eine beeindruckende Holzdecke aus dem 15. Jahrhundert und Reste einer vergoldeten Ledertapete im ehemaligen Jagdzimmer von August I. Diese Entdeckungen geben einen faszinierenden Einblick in die Pracht und den Glanz vergangener Jahrhunderte.

    Was Schloss Colditz 2025 zu bieten hat

    Ab dem 1. März 2025 öffnet das Schloss Colditz Museum mit einem neuen Rundgang für die zweite Saison nach der Renovierung. Der Saisonstart wurde aufgrund hoher Nachfrage vorgezogen. Neu sind Führungen für Familien und zu den legendären Fluchten, die den Besuchern spannende Einblicke in die Geschichte des Schlosses bieten. Über 26.000 Gäste besuchten das Schloss 2024, und 2025 wird mit noch mehr Buchungen von Reisegruppen gerechnet. Das Museum ist ab 1. April täglich geöffnet, und Sitzgelegenheiten wurden verdoppelt, um den Aufenthalt noch angenehmer zu gestalten.

    Führungen für Familien und zur Geschichte der Fluchten

    Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es eine Familienführung für Kinder ab sechs Jahren, die die Geschichte von Kurfürst Friedrich dem Weisen und Prinzessin Sophie lebendig macht. Zudem gibt es eine spezielle Führung zu den legendären Fluchten aus dem Zweiten Weltkrieg, die sowohl auf Englisch als auch Deutsch angeboten wird.

    80. Jahrestag der Befreiung von Schloss Colditz

    2025 wird der 80. Jahrestag der Befreiung von Schloss Colditz gefeiert. Im Rahmen des Jubiläums wird eine Fotoausstellung von Robert Capa über das Kriegsende in Leipzig gezeigt. Am 16. April gibt es einen ökumenischen Gottesdienst in der Schlosskapelle.

    Der neue Museumsrundgang auf 1.300 m² lässt die Besucher in 500 Jahre Schlossgeschichte eintauchen, mit einem besonderen Fokus auf die Renaissance und das Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg.

    Infos zum Schlösserland Sachsen finden Sie hier.

    Eintrittspreise
    Eintritt inkl. HistoPad: 10,00€
    Ermäßigter Eintritt inkl. HistoPad: 8,00€
    Kinder 6-16 Jahre inkl. HistoPad: 4,00€

    HistoPad für Inhaber SchlösserlandKARTE: 3,00€
    (Stand 2025)
    Öffnungszeiten
    1. bis 31. März & 1. bis 30. November 2025 
    Mittwoch bis Sonntag von 10:00h bis 16:00h

    1. April bis 31. Oktober 2025
    Montag bis Freitag von 10:00h bis 17:00h 
    Samstag & Sonntag und Feiertage von 10:00h bis 18:00h 
    (Stand 2025)

    Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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