Sachsen-Anhalt
Deutschland
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Am östlichen Ufer der Saale, auf einem hohen Sandsteinfelsen erhebt sich das ehemalige Residenzschloss der Fürsten und späteren Herzöge von Anhalt-Bernburg, die “Krone Anhalts”.
Im Jahr 961 wird die “civitas brandanburg” in einer Schenkungsurkunde König Otto I. erstmals urkundlich erwähnt. Schon aus dem Frühmittelalter kann an dieser Stelle archäologisch eine große Burganlage nachgewiesen werden.
In den Machtkämpfen zwischen Welfen und Hohenstaufen wird die Burg im Jahr 1138 erstürmt und niedergebrannt. Zu dieser Zeit war sie Witwensitz von Eilika Billung von Sachsen, der Mutter Albrechts des Bären.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erfolgt unter Bernhard III. Herzog von Sachsen und jüngster Sohn von Albrecht der Wiederaufbau als große romanische Burganlage. Aus dem dem 12. und 13. Jahrhundert findet man noch die Reste der Burgkapelle, sowie der imposante Bergfried mit seinen 3 Meter dicken Mauern und einer Höhe von 44 Metern. Er wird schon seit 1640 auch “Eulenspiegelturm” genannt.
Ob
Ab 1498 gelangte Schloss Bernburg an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die Burg weniger unter militärischen Gesichtspunkten, sondern hauptsächlich als Verwaltungsmittelpunkt und Wohnort nutzten und entsprechend umbauten. Aus dieser Zeit stammen der “Blaue Turm”, das “Alte” und das “Krumme Haus”.
Im 16. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zu einem der eindrucksvollsten Renaissanceschlösser Mitteldeutschlands. Fürst Wolfgang (1492 bis 1566), ein sehr früher Bekenner der Reformation, ließ ab 1538 den Wolfgangbau errichten, den westliche Teil des so genannten Langhauses von Schloss Bernburg. An seinen zwei Gebäudeecken befinden sich zwei Runderker, die häufig auch als “Leuchten” bezeichnet werden sowie die daran befestigten Fassadenreliefs protestantischer Fürsten und des römisch-deutschen Kaisers Karl V. Nachdem Fürst Wolfgang seine Herrschaft an die Verwandten der Dessauer Linie abtreten und er das Land verlassen musste, ließ einer seiner Nachfolger Fürst Joachim Ernst von Anhalt im Jahr 1567 als östliche Verlängerung des Wolfgangbaus ein zweigeschossiges Wohngebäudes, den “Joachim-Ernst-Bau” bauen. Das Lange Haus hatte nun eine eine repräsentative Schaufassade von 57 Metern länge.
Ende des 17. Jahrhunderts fügte Fürst Viktor Amadeus einige Barockbauten, wie das Brückenportal, den Viktor-Amadeus-Bau und die Hofmauer dem Schloss hinzu. Sein Plan war es vielleicht Bernburg zu seiner Residenz zu machen, doch als er durch den Tod seines Bruders alle anhaltinischen Linien in sich vereinigte, residierte sein Hof nun doch im nahen Ballenstedt.
Seit 1858 sind im Schlossgraben unterhalb der Schlosseinfahrt in einem 1997 modernisierten Gehege Braunbären untergebrach, heute werden sie vom Tiergarten Berburg gepflegt.
Nachdem im Jahr 1895 der Johann-Georg-Bau teilweise abgebrand war, wurde er wieder aufgebaut. Auch andere Restaurierungsarbeiten fanden durch die Jahre statt. So ist im Moment das Museum Schloss Bernburg bis auf Weiteres geschlossen. Nach umfangreichen Baumassnahmen und einer Neukonzeption der Dauerausstellungen wird das Museum 2021 wieder eröffnet werden.
Bernburg wird heute von der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt verwaltet.
Einen fiktiven Blick in das Leben der Eilika Billung von Sachsen und ihrem Sohn Albrecht der Bär, mit einer eindrucksvollen Beschreibung der Belagerung der Burg und ihrem Brand bietet der erste Band des Mittelalterepos Schwert und Krone “Meister der Täuschung” von Sabine Ebert. Wie die alte Gräfin mit ihren Damen in Sack und Asche vor ihrem König Konrad von Staufen auf dem Hoftag in der Kaiserpfalz Goslar steht und Gerechtigkeit fordet, ist eine der stärksten Szenen im Buch.
Davon unabhängig ist der Eulenspiegelturm für Besucher zu diesen Zeiten geöffnet.
(letzter Aufstieg jeweils eine Stunde vor der Schließzeit)
01. November bis zum 31. März
Dienstag bis Donnerstag von 10:00h bis 16:00h
Freitag 10:00h bis 13:00h
Samstag, Sonntag, Feiertag 10:00h bis 16:00h
01. April bis zum 31. Oktober
Dienstag bis Sonntag und an gesetzlichen Feiertagen von 10:00h bis 17:00h
Der Zugang zum Museum ist leider nicht barrierefrei.