Schloss Plötzkau

Anzeige
Banner : ROSE : Lieferbar MTB : 728x90
Schloss-Ploetzkau_Gesamtansicht_3874
Schloss-Ploetzkau_Seitenansicht_3857
Schloss-Ploetzkau_Innenhof_3837
Schloss-Ploetzkau_Wappen_3848
Schloss-Ploetzkau_Innenhof_3844
Schloss-Ploetzkau_Seitentor_3855
Schloss-Ploetzkau_Palas-mit-Turm_3888
Karte
Wissenswertes über Schloss Plötzkau

Lesezeit: 4 min

In der Mageburger Börde, nahe des Flusses Saale liegt der Ort Plötzkau mit dem auf einem Hügel gelegenen Renaissanceschloss.


Ab dem Jahr 1049 stand hier eine Burg, erbaut vom ersten Grafen von Plötzkau, Bernhard von Hecklingen. Den Titel trug er wohl ab dem Jahr 1069. Graf Helperich war der letzter Nachfahre Bernhards I. Er hatte zwei Söhne, Konrad II, Bernhard II und eine Tochter, Irmengard. Im Jahr 1147 starb Bernhard II auf dem Zweiten Kreuzzug im Gefolge des deutschen Königs Konrad III. Da auch der ältere Bruder Konrad II zuvor schon im Italienfeldzug König Lothars I gefallen war und die Tochter, nachdem ihr Mann in Territorialstreitigkeiten mit Albrecht dem Bären verstarb, ein geistliches Leben in einem Benediktinerinnenkloster wählte, starb das erste Grafengeschlecht der Plötzkauer aus.


Bereits im Jahr 1139 war die Burg durch den Erzbischof Konrad von Magdeburg im Zuge von Streitigkeiten zwischen Askaniern und Welfen zerstört worden, allerdings wurde sie

in kurzer Zeit wieder aufgebaut. 12 Jahre später gelangte Plötzkau nun endlich in die Hände Albrecht des Bären. Als dieser 1170 stirbt, gehört die Burg nun den Grafen von Anhalt, später dann zu Sachsen-Wittenberg und ab 1435 ist sie im Besitz Anhalt-Bernburgs.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts ist Plötzkau in einem derart schlechten Zustandstand das ein Neubau erforderlich ist. Fürst Joachim beteiligt sich mit 1000 Gulden an dem Bau.
Von 1566 bis 1573 errichtete Bernhard von Anhalt-Bernburg das noch heute weitgehend erhaltene Renaissanceschloss. Unter Verwendung der mittelalterlichen Grundmauern, der Kellergewölbe und des Bergfriedes wurde der Turm mit seiner Haube mit den vier Giebeln auf sieben Stockwerke aufgestockt, er ist nun 37 Meter hoch. Das Schloss hat 70 bewohnbare Zimmer und als besonderes Schmuckstück einen wertvollen Sandsteinkamin aus dem Jahr 1567 im Fürstensaal.

Im Jahr 1611 entsteht durch den Verkauf der Herrschaft innerhalb der Familie Anhalt-Bernburgs das kleinste Fürstentum Anhalts mit knapp 2.000 Einwohnern auf 40 Quadratkilometern. Es hat eine eigene Münze, Gerichtsbarkeit und ab 1623 sogar eine eigene kleine Armee. In den folgenden Jahren erfolgten Umbauten an den Schlossgebäuden im Zeitgeschmack des Barock. 54 Jahren erlischt diese Linie und im Jahr 1709 fällt es an die Bernburger.

Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wird das Schloss beginnt der Niedergang des Schlosses. Es wird genutzt als Lackwarenfabrik ,Tabakwarenfabrik und als Straf- und Besserungsanstalt für Männer und Frauen.Nach dem 2. Weltkrieg werden hier Flüchtlinge untergebracht.

Erst 1980 beginne erste Erhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen, engagierte und interessierte Plötzkauer Bürger engagieren sich hier
Ab dem Jahr 1996 gehört Schloss Plötzkau der Stiftung „Dome und Schlösser“ des Landes Sachsen-Anhalt.

Im Jahr 2000 gründeten mehrer Einwohner von Plötzkau den Verein „Schlos Plötzkau e.V.“, sie bauten das Turmmuseum aus. Heute findet man auf dem Schloss eine Ausstellung mit archäologischen Funden, welche beim Bau der nahen Bundesautobahn geborgen wurden. Diese stammen aus der Zeit der Besiedlung des Gebietes im Zeitraum von 2000 bis 5000 v. Chr. Außerdem ist die Kreuzritterausstellung sehenswert. Ein 6×3 Meter großes Diorama mit über 2.000 von Hand hergestellte Figuren zeigt die Schlacht bei Doryläum, in der Graf Bernhard II. zum Anfang des 2. Kreuzzuges 1147 fiel. Vom Turm, denn man über eine Wendeltreppe ersteigen kann, hart man einen weiten Blick über das Land bis nach Bernburg und bei klarer Sicht bis zum Harz. Heiraten kann man auf der Burg im übrigen auch.

Einen Teil der Geschichte Plötzkaus aus der Zeit des ersten Grafengeschlechts, vor allem die Figur des Grafen Bernhard II. ist Teil des Mittelalterepos „Schwert und Krone“ von Sabine Ebert. Auch wenn der Graf nicht im besten Licht erscheint, ist das Leben seiner Ehefrau Kunigunde eine der Hauperzähllinien der ersten drei Bände. Die oben erwähnte Zerstörung der Burg durch den Erzbischof Konrad von Magdeburg und den Verlust der Burg nach dem Aussterben des Geschlechts wird eindrucksvoll beschrieben.

Eintrittspreise
Museum und Turmbesichtigung
Erwachsene: 3,00€
Kinder: 2,00€
(Stand 2019)
Öffnungszeiten
April bis Oktober
Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 11:00h bis 17:00h geöffnet. Oder auf Anfrage natürlich.
Letzter Einlass: 16:30h
Hotels in der Nähe
Schöne Vorschläge finden Sie hier bei unserem Partner booking.com.
Empfehlungen der Redaktion
Anzeige