Camburg

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Camburg - Seitenansicht © Pauline Loerzer
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Camburg - Burg über der Stadt © Pauline Loerzer
Karte
Wissenswertes über Camburg

Lesezeit: 4 min

Die Camburg thront am südlichen Eingang von Camburg über das Saaletal. Von der 1166 urkundlich erstmals erwähnten Burganlage sind heute nur noch der mehr als 30 Meter hohe Bergfried mit einem Außendurchmesser von 11 m und geringe Reste der Umfassungsmauer erhalten.


Ursprünglich aus Holz, ließen die Könige Heinrich I. und Otto I. eine Burg als Befestigungsanlage oberhalb einer Saalefurt ausbauen. Sie diente dem Schutz dieser Furt und der Fernhandelsstraßen durch dieses Gebiet.


Sie gehörte zunächst einer Nebenlinie der Wettiner. Am Ende des 11.Jahrhunderts tritt in einer Urkunde ein Wilhelm, Graf von Camburg auf. Zusammen mit seinem älteren Bruder Graf Dietrich von Brehna gehört er zu den um 1250 geschaffenen Stifterfiguren im Westchor des Naumburger Domes. Als mit Wilhelm die Linie bereits vor 1116 im Mannesstamm ausstirbt, fiel die Grafschaft Camburg an den Markgrafen von Meißen, Konrad den Großen aus der Familie der Wettiner.


Diese begannen mit dem Ausbau der Burgsiedlung, die

dort bereits 1149 rechts der Saale bestand. Urkundlich das erste Mal erwähnt wird die Burg im Jahr 1166 in einer Urkunde Markgraf Ottos des Reichen. Er war der älteste Sohn und Erbe Konrads. Eine Burgkapelle selbst wird 1213 erstmals erwähnt. Am Ende des 12. Jahrhunderts war die Camburg eine der wichtigsten Befestigungsanlagen der Region.

Markgraf Otto wollte nicht seinen ältesten Sohn Albrecht, sondern dessen Bruder Dietrich als Erben des Landes einzusetzen. Albrecht griff zu den Waffen und nahm 1188 den Vater gefangen. Obwohl er auf Befehl Kaiser Friedrichs I. seinen Vater freilassen musste, konnte er sein Erbrecht durchsetzen und folgte seinem Vater 1190 als Markgraf, später nannte man ihn Albrechts I. den Stolzen.

Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen ihm und seinem jüngeren Bruder wurde die Burg 1191 von dem mit Dietrich verbündeten thüringischen Landgrafen Hermann I. belagert und eingenommen. Hermann I. aus dem Geschlecht der der Ludowinger war der Schwiegervater der Heiligen Elisabeth von Ungarn, der Landespatronin von Thüringen. In seiner Regentschaft fand der fiktive Sängerkrieg in seinem Hauptsitz – der Wartburg statt.

Doch schon in den Jahren 1194 bis 95 hat Albrecht die Burg erneut ausbauen lassen. Die Camburg soll auch zu den Burgen gehörte, die durch König Rudolf von Habsburg und die Erfurter Bürgerwehr zerstört worden sind, um die Königsautorität wiederherzustellen. Er soll im Winter 1289/90 fast 70 als Raubnester genutzte Burgen zerstört haben und an einem Tag nahezu 30 Raubritter vor den Toren der Stadt Erfurt enthauptet haben lassen. Im 13. Jahrhundert beginnt man auf der Saale mit der Flößerei. Sie wird eine der wirtschaftlichen Stützpfeiler der Stadt für die nächsten Jahrhunderte.

In den 30er Jahren des 15. Jahrhunderts wurde die Burg an die Vitzthume – ein altes thüringisches Adelsgeschlechts -verkauft. Im Sächsischen Bruderkrieg des Jahres 1450 zwischen den Brüdern Herzog Wilhelm III. „dem Tapferen“ und Kurfürst Friedrich II. „dem Sanftmütigen“ wurde sie bis auf den Bergfried verwüstete. Ab dem Jahr 1465 verliert die Grafschaft Camburg an Bedeutung. Seitdem ist lediglich noch vom „Amt Camburg“ die Rede.

1485 gelangte sie in den Besitz der albertinischen Wettiner, 1547 dann zu der ernestinischen Linie der Wettiner. 1603 ging sie an das Herzogtum Sachsen-Altenburg und in der Folgezeit an weitere ernestinischen Herzogtümer. Im Jahr 1742 wurde auf dem Gelände der Unterburg ein Amtshaus errichtet.

Schon Goethe zeichnete den Bergfried und wollte ihn als Wahrzeichen Camburgs zugänglich machen. Zunächst stand neben den Turm noch ein Gasthaus. In den 1930er Jahren wurden die heute noch stehenden Gebäude als HJ-Gebietsführerschule ausgebaut, bevor sie nach dem Krieg als Kreisparteischule und danach als Internat der Fachschule für Optik Carl Zeiß diente.

1998 erwarb die Stadt die Burganlage und sanierte sie. Im 32,5 Meter hohen Bergfried verwirklichte sie ein originelles Projekt, das in Bild und Ton durch die Sagenwelt und die wirkliche Geschichte Camburgs führt, bis hinauf zum Söller – mit Ausblick auf die Stadt und ins Saaletal. An schönen Tagen reicht die Sicht weit bis in den Thüringer Wald.

Wir danken den Verantwortlichen der Camburg für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
1,00€
(Stand 2021)
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag:
12:00h bis 17:00h
(Stand 2021)

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