Hessen
Deutschland
Lesezeit: 2 min
Zwischen Bad Hersfeld und Alsfeld findet sich der Stammsitz der Freiherren von Dörnberg, die größte Höhenburg Hessens. Die vermutlich 1298 fertig gestellte Festung liegt an einer alten Heer- und Handelsstrasse von Hessen nach Thüringen.
Der Wunsch nach Besicherung dieser Strasse veranlasste den hessischen Marschall Heinrich von Romrod, auf dem 508 m hohen Basaltkegel des Herzbergs eine Burg zu bauen.
Der Urenkel Heinrich von Romrods, Friedrich, nannte sich als Erster von Herzberg. Ab 1477 war das Geschlecht von Dörnberg oder – wie es sich damals nannte – von Döringenberg urkundlich in diesem Landstrich sesshaft. Diese haben sich bei der Heimholung der ungarischen Prinzessin, der Heiligen Elisabeth aus Preßburg, besondere Verdienste verdient gemacht.
Hans von Dörnberg wurde 1477 mit der Burg Herzberg belehnt, nachdem er bereits 1463 Schloß Hausen erworben hatte. Der Lehnbrief für Hans von Dörnberg wurde im Jahre 1492 vom Kaiser Friedrich und im Jahre 1493 vom Kaiser Maximilian bestätigt. Seit 1477 ist
die Burg in ununterbrochenem Besitz dieser Familie.Der Landhofmeister Hans von Dörnberg ging sogleich daran, die Burg erheblich zu vergrößern und zu verstärken.
Im 30jährigen Krieg trotze die Landesburg allen Anstürmen feindlicher Truppen und bot den Bewohnern der Umgebung Schutz für Mensch und Vieh. In allen Wirrnissen des 30jährigen Krieges wurde die Burg jedoch niemals eingenommen.
Auch nach dem Westfälischen Frieden behielt der Herzberg seine militärische Bedeutung. Im Siebenjährigen Krieg sah die Burg abwechselnd Verbündete und Franzosen in ihren Mauern. Der hessische Ritterbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, ritterliche Sitten und Gebräuche des 13. Jahrhunderts authentisch darzustellen.
Bis 1786 befand sich eine hessische Garnison auf dem Herzberg, bis ihr letzter Kommandant, Major Rückersfeldt, seinen Vorgesetzten meldete, die Festung sei nicht mehr verteidigungsfähig. Daraufhin wurde die Garnison abgerufen, und die Waffen wurden in das Zeughaus nach Ziegenhain überführt.
Text und Bilder mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung der Stiftung Burg Herzberg.