Château de Modave

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Chateau-de-Modave_Fassade
Fassade © asbl / Château de Modave
Chateau-de-Modave_Gobelins
Gobelins im Salon © asbl / Château de Modave
Chateau-de-Modave_Duchesse
Zimmer der Herzogin © asbl / Château de Modave
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Belvedere © asbl / Château de Modave
Wissenswertes über Château de Modave

Lesezeit: 4 min

Auf einem Felsvorsprung, 60 Meter über dem Tal des Hoyoux erbaut, bietet das Château von seinen neu restaurierten Terrassen, einen wunderschönen Ausblick auf ein Naturschutzgebiet von über 450 Hektaren in der wallonischen Region Condroz. Modave ist das bekannteste Beispiel hochbarocker Landhausarchitektur in den südlichen Niederlanden und im Fürstbistum Lüttich (Liège).


Gebaut wurde das Château de Modave im Mittelalter; aus dieser Epoche stammt auch der Bergfried. Diese ältesten heute noch erkennbaren Teile stammen wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert und wurden von den Herren von Modave errichtet. Jean de Modave, Seigneur de Modave, Großvogt oder Grand Bailli de Condroz, starb am 2. Juli 1533 ohne Erben und mit ihm starb dieser Zweig der Familie aus. In seinem Testament vermachte er seinem Neffen Jean de Haultepenne, den Besitz des Schlosses und der Seignierie von Modave. Doch schon im Jahr 1642, wenige Monate vor seinem Tod, verkaufte dessen Schwiegersohn Nicolas de Saint-Fontaine das Château und

die Herrschaft von Modave an Jean de Marchin.

Sein Sohn Jean-Gaspard-Ferdinand de Marchin (1601-1673) war ein großer wallonischer Militärbefehlshaber. Nach einem letzten katastrophalen Feldzug in Portugal 1663-1664 im Auftrag von Don Juan d’Autriche zog sich Marchin endgültig in sein Château in Modave zurück und widmete sein gesamtes Vermögen der Restaurierung. Die Arbeiten dauerten fünfzehn Jahre und aus dieser Zeit stammt das heutige Aussehen des Schlosses und seiner Nebengebäude.

Er verwandelte es von einer mittelalterlichen Festung in eine luxuriöse Barockresidenz mit einer klassischen Fassade. Bemerkenswerte Stuckverzierungen aus dem 17. Jahrhundert schmücken die Decken, während die Mauern mit Tafelwerk, Wandteppichen und großen Gemälden dekoriert sind. Das Mobiliar mit Einzelstücken aus dem 18. und 19. Jahrhundert, fügt sich wunderschön in die Einrichtung ein. Sein Sohn Ferdinand de Marsin – ein französischer Heerführer, Marschall von Frankreich und Diplomat – vernachlässigte den Besitz. Jean-Ferdinand hatte nicht die gleiche Bindung an das Land Liège wie sein Vater. Seine Kindheit hatte er in Frankreich verbracht und dort lebte er auch.

Für das Château de Modave begann eine Periode der Verlassenheit und Vernachlässigung. Der junge Graf wohnte nicht in dem Schloss, sondern versuchte es zu verkaufen. Er übereignete es im September 1682 an Maximilien-Henri von Bayern, Erzbischof und Kurfürst von Köln, Bischof und Prinz von Lüttich. Dieser trat es im Jahr 1684 an Wilhelm Egon, Fürst von Fürstenberg, Bischof und Fürst von Straßburg ab, behielt aber das Recht, Modave zu seinem Wohnsitz zu machen, so lange und so oft er es wünschte.

Danach gelangte die Herrschaft an Baron Arnold de Ville. Er begann gegen Ende der Regierungszeit Louis XIV. häufiger in seinen Landgütern Modave und Biesmerée zu leben und starb hier im Februar 1722. Durch die Heirat seiner Tochter Anne-Marie-Barbe de Ville mit Anne-Léon de Montmorency gelangte das Schloss Modave in den Besitz einer der wichtigsten Familien Frankreichs.

Die Familie Montmorency besuchte ihre Ländereien im Pays de Liège aber nur sehr selten. Diese Besitztümer wurden von dem Gerichtsschreiber Denis de Lhonneux verwaltet, der von seiner Frau, geborene Catherine Namur, unterstützt wurde. Als die Familie Montmorency durch die Revolutionäre von 1789 bedroht wurde, beantragte sie Asyl in Belgien. Es heißt, dass der Herzog von Montmorency sogar das Château de Modave als Zufluchtsort für Louis XVI. vorgeschlagen hatte. Nach dem Einmarsch der Armeen der Republik zog die Familie Montmorency nach Deutschland, ihre Besitztümer wurden zum Verkauf angeboten, und der Herzog von Montmorency starb am 1. September 1799 im Exil.

Madame de Lhonneux wurde Eigentümerin der beiden Höfe Modave und Petit-Modave, die sie den Erben des Herzogs von Montmorency zurückgab. Am 28. Juni 1817 verkaufte die Familie de Montmorency ihr gesamtes bewegliches und unbewegliches Vermögen von Modave an Monsieur Lamarche, in dessen Familie es bis 1928 blieb. Dann wurde es in die Aktiengesellschaft „Domaine de Modave“ eingebracht. Frau Thérèse Van Hoegaerden, Ehefrau von Baron Jules de Rosen de Borgharen, erwarb das Schloss 1935. Am 30. Juli 1936 ging es in den Besitz der S.A. „Immobilière et de Gestion“ über.

Schließlich wurde das Anwesen im März 1941 von der „Compagnie Intercommunale Bruxelloise des Eaux“ gekauft, um den Schutz seiner wichtigen Wassereinzugsgebiete im Schlosspark zu gewährleisten. Die Gesellschaft ist auch heute noch Eigentümerin des Schlosses und hat es mit großer Sorgfalt restauriert und nutzt es als repräsentativer Veranstaltungsort für Konzerte und Empfänge.

In einem Saal des Schlosses wird ein hydraulisches Wasserrad ausgestellt, das im 17. Jahrhundert in Modave erbaut wurde und Renkin Sualem zugeschrieben wird. Es ist wahrscheinlich dieses Wasserrad, das als Modell der Maschine von Marly diente, die das Wasser der Seine in den Palast von Versailles leitete.

Die Gärten wurden im 19. Jahrhundert im französischen Stil gestaltet. Sie gehören zu außergewöhnlichen Parks und Gärten der Wallonie. Wunderschöne Rosenbeete mit umgebenen Eibenhecken zählen zu den Highlights.

Ein Audioführer in fünf Sprachen erlaubt jedem Besucher die Geheimnisse dieses einmaligen Ortes zu entdecken. 25 Räume im Untergeschoss, des Erdgeschoss und ersten Stockwerkes sind zu besichtigen.

Wir danken den Verantwortlichen des Château de Modave für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Tarife inkl. Audioguide:
Erwachsene: 7,50 €
Senioren: 6,50 €
Studenten : 4,00 €
Kinder bis 12 Jahre sind kostenfrei.

Gruppen (ab 20 Personen): 5,50 € p.P.

Führung auf Französisch, Niederländisch, Englisch oder Deutsch nur auf Reservierung : 50,00€

(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Vom 1. April bis zum 15. November
Täglich von 10:00h bis 18:00h außer montags (ausgenommen Feiertag, Juli & August)
(letzter Zutritt : 17:00h)

(Stand 2020)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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