Schloss Eggenberg

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Schloss-Eggenberg_Vorderseite_UniversalmuseumJoanneum-Jare
Schloss Eggenberg - Vorderseite © Universalmuseum Joanneum/Jare
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Schloss Eggenberg - Planetensaal © Universalmuseum Joanneum/Peter Gradischnigg
Schloss-Eggenberg_Porzellankabinett_c-Universalmuseum-Joanneum
Schloss Eggenberg - Porzellankabinett © Universalmuseum Joanneum
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Schloss Eggenberg - Gartenanlagen © Universalmuseum Joanneum/Jare
Wissenswertes über Schloss Eggenberg

Lesezeit: 4 min

Schloss Eggenberg ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk des frühen Barock. Architektur und Ausstattung verbinden sich hier zu einer komplexen symbolischen Darstellung des Universums, das Weltgebäude eines gelehrten Staatsmanns. Die Residenz des kaiserlichen Statthalters Hans Ulrich von Eggenberg ist politische Architektur, anspruchsvolle Legitimation für die Herrschaft einer Familie.


Die Baugeschichte – von der fürstlichen Residenz zum Universalmuseum

Der Aufstieg Hans Ulrichs von Eggenberg zum europäischen Staatsmann unter Kaiser Ferdinand II. machte es notwendig, den provinziellen mittelalterlichen Familiensitz im Westen von Graz zur fürstlichen Residenz mit höchstem repräsentativen Anspruch auszubauen. Ab 1625 entstand eine Schlossanlage, die den neuen Rang des Hausherren überzeugend zum Ausdruck bringen sollte.


Eckhenberg – Der Stammsitz auf den Algersdorfer Feldern

Balthasar Eggenberger erwarb 1460 den Orthof auf den Algersdorfer Feldern, eine Meile westlich der Residenzstadt Graz. In den folgenden Jahren ließ er diesen befestigten Edelsitz großzügig umbauen und erweitern. Über das Aussehen dieses Stammsitzes der Familie lässt sich nur

wenig sagen. Er bestand wohl aus einem freistehenden quadratischen Turm und einem L-förmigen Gebäude. Noch vor 1470 wurde in den Turm eine kleine Marienkapelle eingebaut und mit einem wertvollen Flügelaltar ausgestattet. Auch die nächsten Generationen nahmen mehrfach Änderungen an dem Gebäude vor. Erst als Hans Ulrich von Eggenberg zu einem wichtigen Staatsmann aufgestiegen war, entsprach dieser einfache Familiensitz den geänderten Ansprüchen des jungen Fürstenhauses nicht mehr. 1625 wurde mit dem grundlegenden Umbau begonnen, die mittelalterlichen Teile aber nicht abgebrochen, sondern geschickt in den Neubau integriert. Grund dafür waren einerseits der ökonomische Zwang, teures Baumaterial zu sparen, andererseits aber auch der offensichtliche Wille, das Stammen-Hauß und damit das Familienerbe nicht zu zerstören. Noch heute treten einige ältere Bauteile aus dem 15. und 16. Jahrhundert ans Tageslicht. In den hinteren Trakten des Schlosses befinden sich ältere Fassaden, ein Portal und Fensterrahmungen mit farbiger Fassadengestaltung. Die gotische Marienkapelle im zweiten Stock des Turmes wurde sogar unverändert belassen und zum Mittelpunkt der neuen Anlage bestimmt.

Das 17. Jahrhundert
Fürst Hans Ulrich beauftragte 1625 unmittelbar nach seiner Ernennung zum Statthalter von Innerösterreich den Hofarchitekten Giovanni Pietro de Pomis als Obristen Paumaister mit der Planung des neuen Schlosses. Seine enormen Bargeldreserven erlaubten ihm auch in Kriegszeiten, den Rohbau – unter Verwendung großer Teile des Altbestandes – in nur zehn Jahren fertig zu stellen. Nach dem Tod de Pomis‘ 1631 führten dessen Poliere, Pietro Valnegro und Antonio Pozzo, den Bau zu Ende. Ab der Jahrhundertmitte war das Haus benutzbar und zumindest temporär auch bewohnt. Der Hauptwohnsitz war zu dieser Zeit aber immer noch das Stadtpalais am Fuße des Schlossbergs (heute Sackstraße 16). Erst Fürst Johann Seyfried von Eggenberg, Hans Ulrichs Enkel, brachte die Arbeiten am Schloss in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts mit der Ausstattung der Prunkräume und des Planetensaals 1685 zum Abschluss.

Das 18. Jahrhundert
Mitte des 18. Jahrhunderts – unter der letzten Fürstin Eggenberg, Maria Eleonora, und ihrem jungen Gemahl Johann Leopold Graf Herberstein – wurden die Prunkräume im Geschmack des Rokoko neu ausgestattet. Die heute noch erhaltenen Interieurs mit den drei ostasiatischen Kabinetten sowie die Schlosskirche, die anstelle eines Theaters eingebaut wurde, stammen aus dieser Zeit. Nach dieser Umbauphase fiel Schloss Eggenberg in einen über 100 Jahre andauernden „Dornröschenschlaf“. Die monumentale Residenz wurde unter den neuen Besitzern, der Familie Herberstein, im 19. Jahrhundert zum romantischen Landschloss. Während die Prunkräume unangetastet blieben, wurden die Wohnräume der Familie im ersten Stock dem Zeitgeschmack entsprechend mehrmals verändert.

Schloss Eggenberg am Universalmuseum Joanneum
Das Land Steiermark erwarb Schloss Eggenberg im Jahr 1939. Nach Kriegszerstörungen und umfangreichen Restaurierungen wurde es dem Universalmuseum Joanneum eingegliedert und 1953 für das Publikum geöffnet. Seit dem Neubau des Lapidariums im Schlosspark (2004), der Neuaufstellung der Alten Galerie im ersten Stock des Schlosses (2005) und der Wiedereröffnung der numismatischen Sammlung (2007) stellt Schloss Eggenberg ein Highlight der österreichischen Museumslandschaft dar.

Neben den Prunkräumen und Gartenanlagen des Schlosses sind auch die Kunstsammlung in der Alten Galerie, die numismatische Sammlung im Münzkabinett sowie das Archäologiemuseum sehenswert. Alle Museen befinden sich am Schlossgelände.

Wir danken den Verantwortlichen von Schloss Eggenberg für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Prunkräume inkl. Führung:
Erwachsene: 15,00 €
Vorangemeldete Gruppen ab 12 bis 25 Personen (p.P.), Seniorinnen/Senioren, Menschen mit Behinderung(en):13,00 €
Schüler/innen, Lehrlinge, Studierende unter 26 Jahren, Präsenz- und Zivildiener: 6,00 €
Familien (2 Erwachsene und Kinder unter 14 Jahren): 30,00 €
Kinder unter 6 Jahren: frei
Club Joanneum (Club Schloss Eggenberg): frei

Park:
Erwachsene: 2,00€
Schüler/innen, Lehrlinge, Studierende unter 26 Jahren, Präsenz- und Zivildiener: 1,00 €
Kinder unter 6 Jahren: frei

(Stand: 2020)
Öffnungszeiten
Prunkräume (nur im Rahmen einer Führung zugänglich):
01. Juli 2020 bis 31. Oktober 2020
01. November 2020 bis 26. März 2021: geschlossen
27. März 2021 bis 31. Oktober 2021
11. September 2020: Am 11. September 2020 findet keine Führung um 10:00h und 11:00h statt!

Führungen: Dienstag bis Sonntag, Feiertag: um 10:00h, 11:00h, 12:00h, 14:00h, 15:00h und 16:00h (ausnahmsweise Abweichungen möglich) sowie zusätzlich nach Voranmeldung.

Alte Galerie, Archäologiemuseum und Münzkabinett:
01. Juli 2020 bis 31. Oktober 2020 Di-So, Feiertag: 10:00h bis 17:00h geöffnet
01. November 2020 bis 26. März 2021: geschlossen, bis 20. Dezember 2020 jedoch im Rahmen einer Führung nach Voranmeldung zugänglich
27. März 2021 bis 31. Oktober 2021 Di-So, Feiertag: 10:00h bis 17:00h geöffnet
01. November 2021 bis 31. März 2022: geschlossen, bis 19. Dezember 2021 jedoch im Rahmen einer Führung nach Voranmeldung zugänglich
Voranmeldung: +43-316/8017-9560 od. info-eggenberg@museum-joanneum.at

Schlosspark und Gärten:
April bis Oktober: täglich 8:00h bis 19:00h
November bis März: täglich 8:00h bis 17:00h

Zusätzlich geöffnetam 26. Oktober 2020, 05. April 2021 und 24. Mai 2021
(Stand: 2020)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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