Burg Oberkapfenberg

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Burg Oberkapfenberg – mit Bannern geschmückt © Burg Oberkapfenberg Robert Tuechi picwish
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Burg Oberkapfenberg – Greifvogelschau © Burg Oberkapfenberg Robert Tuechi picwish
Wissenswertes über Burg Oberkapfenberg

Lesezeit: 4 min

Oberhalb der Stadt Kapfenberg – mit etwas über 22.000 Einwohnern immerhin die drittgrößte Stadt der Steiermark – auf einer nach drei Seiten steil abfallenden Hügelkuppe thront die Burg Kapfenberg. Der Grundstein der Burg wurde im 13. Jahrhundert gelegt, den wehrhaften mittelalterlichen Charakter hat sie bewahrt.


Eine Zeitreise mit Kreuzrittern und Alchemisten

Die Burgherren aus dem Geschlechte Stubenberg nahmen an Kreuzzügen teil und beherbergten einen Alchemisten in ihren Mauern. Die multimedial aufbereitete Ausstellung „Grenzgänge, eine Zeitreise mit Kreuzrittern und Alchemisten“ gibt Einblicke in diese Welten. Die integrierte Kindererlebnisausstellung bietet einen abwechslungsreichen Museumsbesuch für Groß und Klein. Zur Burg gehört auch ein Falknerei mit Greifvogelschau. Jedes Jahr findet hier eines der größten Ritterfeste Österreichs statt.


Die Herren von Stubenberg bauen sich eine Burg

Die Region hatte schon immer eine bewegte Geschichte, schon die alten Römer hatten hier Stützpunkte. Ab der Mitte des 8. Jahrhunderts gehörte sie zur Herrschaft des Herzogtum Bayern, dann wurde sie vom

Fränkischen Reich einverleibt. Am Ende des 9.Jahrhunderts war sie Ziel der Ungarneinfälle und gehörte für etwa 60 Jahre zum Ungarnreich. Im Jahr 955 wurden die Ungarn durch König Otto den Großen nach seinem Sieg in der Schlacht auf dem Lechfeld vertrieben. Die zurückeroberten Gebiete wurden an verschiedene Adelsgeschlechter vergeben, zu denen gehörten auch die Herren von Stubenberg, die die Burg Oberkapfenberg bauten. Natürlich nutzte man an eine strategisch kluge Lage, das Tal des Flusses Mürz, einer für den Italienhandel wichtigen Handelsstraße, ließ sich von hier gut überwachen.

Loreto-Kapelle

Die erste urkundliche Erwähnung dieser Burg unter dem Namen „Chaffenberch“ war im Jahr 1173. An der höchsten Stelle des Burgberges von Kapfenberg, nur wenige Gehminuten von der heutigen Burg entfernt, steht die im 17. Jahrhundert erbaute Loreto-Kapelle mit einer Inneneinrichtung und einem Altar aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Rund um die Kapelle sind heute noch die Umfassungsmauern dieser ersten Burg zu „Chaffenberch“ zu sehen. Bald entstand unterhalb der Burg eine größere Siedlung. Eine Mautstation diente ab dem Beginn des 13. Jahrhunderts zur Finanzierung der Erhaltung der Wege und zweier Brücken über die Mürz. 1265 wurde die Siedlung zum Markt Chapfinberch ernannt.

Adelsaufstand und Bau der heutigen Burg

Die Wahl Rudolf von Habsburg zum römisch-deutschen König beendete die Zeit des sogenannten Interregnum nach dem Tod Kaiser Friedrichs II. im Jahr 1250. Gegenüber dem mächtigen böhmischen König Ottokar musste Rudolf die Anerkennung seiner Herrschaft allerdings mit militärischen Mitteln durchsetzen. Die Stubenberger hielten erst zu Königs Ottokar. 1268 führten sie aber einen Adelsaufstand gegen ihn an. König Ottokar ließ 1268 einige Fürsten verhaften und ihre Burgen schleifen, darunter auch Wulfing von Stubenberg und die Burg Oberkapfenberg. Allerdings wurde sie wohl nicht völlig zerstört, trotzdem wurde sie aufgegeben. Wulfing von Stubenberg ließ um 1269 an einer Stelle unterhalb der alten Burg die heutige Burg Oberkapfenberg errichten.

Friedrich von Stubenberg – Anführer des steirischen Adels

Nachdem König Ottokars in der Schlacht bei Dürnkrut im Jahr 1278 gestorben war, schworen die steirischen Adeligen König Rudolf die Treue – dem ersten römisch-deutschen König aus dem Geschlecht der Habsburger. Dessen Sieg in der Schlacht begründete die habsburgische Herrschaft in Österreich und der Steiermark. Im Jahr 1292 erhob sich der steirische Adel ein weiteres Mal, diesmal gegen Herzog Albrecht I von Habsburg. Friedrich von Stubenberg galt als einer der Anführer, seine Leute wurden geschlagen. Zwei Jahre hatte seine Burg eine kaiserliche Besatzung dann wurde wieder stubenbergisch.

Eine schwere Zeit und die Reformation

Im 14. und 15. Jahrhundert bauten die Stubenberger ihren Einfluss und ihren Besitzungen unter den Habsburgern weiter aus. Allerdings war zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts für die Bevölkerung eine beschwerliche Zeit: Der Einfall der Osmanen, eine Heuschreckenplage, die Pest und Hungersnöte, um nur die wichtigsten zu nennen. Die Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus besetzten die Burg Oberkapfenberg und hielten sie bis 1491.

Zur Zeit der Reformation im 16. Jahrhundert breitete sich der Protestantismus im deutschsprachigen Raum aus. Auch die Herren von Stubenberg und ein großer Teil der Kapfenberger Bevölkerung wandten sich dem neuen Glauben zu. Ein Konflikt mit den katholischen Landesfürsten war zu erwarten.

Renaissancefestung

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Burg Oberkapfenberg zu einer Renaissancefestung ausgebaut.

Als im Zuge der Gegenreformation im 17. Jahrhundert protestantische Bürger und Adelige bestraft oder ausgewiesen wurden, gehörte auch Georg von Stubenberg, Herr von Kapfenberg, dazu. Er wanderte mit seiner Familie 1629 nach Regensburg aus. Seine katholischen Großneffen übernahmen die Herrschaft über Kapfenberg.

Verfall und Wiederaufbau

Als die Herren von Stubenberg 1739 das Schloss Wieden im Tal erbauten und dorthin umzogen, begann die ungenutzte Burg zu verfallen. Teile der Festung dienten als Baumaterial für das Stadttheater von Bruck/Mur.

1955 begann der Wiederaufbau der Burg durch die Familie Stubenberg, die Stadtgemeinde Kapfenberg kaufte die Anlage dann 1992.

Reisetipp: Burg Kapfenberg ist Partner der Steiermark-Card. Mit der Steiermark-Card kommen Sie in den Genuss, alle Partner-Ausflugsziele bei freiem Eintritt zu besuchen. Infos auf www.steiermark-card.net

Wir danken den Verantwortlichen von Burg Oberkapfenberg für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Burgrundgang mit Ausstellungen
Erwachsene: 8,00€
Pens., Schül., Lehrl., Stud., Präsenz- u. Zivildiener: 7,00€
Kinder von 5 bis 15 Jahren (Kleinkinder frei): 5,00€
Familie: 1 Erwachsener : 13,00€
Familie: 2 Erwachsene: 21,00€
Freier Eintritt mit der Steiermark-Card.

Burgrundgang und Greifvogelschau
Erwachsene: 14,00€
Pens., Schül., Lehrl., Stud., Präsenz- u. Zivildiener: 12,00€
Kinder von 5 bis 15 Jahren (Kleinkinder frei): 9,00€
Familie: 1 Erwachsener : 23,00€
Familie: 2 Erwachsene: 38,00€
(Stand 2021)
Öffnungszeiten
Burgbesichtigung:
01.April bis 31.Oktober 2021
Mittwoch bis Sonntag, 10:00h bis 17:00h
Bitte vergessen Sie nicht eine FFP2-Maske!

Greifvogelschau:
22.Mai bis 31.Oktober 2021
Mittwoch bis Sonntag, 11:00h und 15:00h
(Wegen der beschränkten Plätze empfehlen wir, sich anzumelden.//Bei Schlechtwetter bietet die Falknerei ein Ersatzprogramm an.)
(Stand 2021)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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