Steiermark
Österreich
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Im Südwesten der Steiermark liegt auf einem über 500 Meter hohen Felssporn über dem Flusslauf der Laßnitz die Burg Deutschlandsberg. Schon in der Jungsteinzeit und der Zeit der Kelten war dieses Gebiet ein begehrter Siedlungsraum. Ob aus der Zeit der römischen Besiedlung oder dem Frühmittelalter im 8. oder 9. Jahrhundert finden sich hier auf dem Burgberg archäologische Spuren.
Im Jahr 970 schenkt der Kaiser Otto I große Besitzungen im Westen der Steiermark an das Erzbistum Salzburg. Diese errichten im 10. und 11. Jahrhundert eine erste Burganlage, vermutlich in Holz. Erst ab der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts baut man hier in Stein. Es entstehen die Kapelle, ein Turm und die Ringmauer.
Im Jahr 1153 findet man mit Friedrich von Lonsperch, aus einem Ministerialiengeschlecht stammend, die erste urkundliche Erwähnung eines Burggrafen. Auf der Burg befindet sich zu dieser Zeit das Zentrum der Verwaltung für das Erzbistum Salzburg für diesen Teil der Weststeiermark.
Als sich
im Jahr 1292 Teile des steirischen Adels gegen den Landesfürsten Herzog Abrecht I erheben, kommt es auf Deutschlandsberg zu einem Treffen mit dem Salzburger Erzbischof. Es kam zur Gründung des Landsberger Bundes, welcher zwar militärisch nach nur 2 Monaten erfolglos endete, aber trotzdem seine Forderungen durchsetzen konnte.Nach großen Zerstörungen durch einen Brand am Ende des 13. Jahrhunderts wird die Burg am Anfang des 14. Jahrhundert im gotischen Stil wiederaufgebaut. Es entstehen Palas, Kapelle und Bergfried in dieser Zeit. Von 1479 bis 1490 wird die Burg vom ungarischen König Matthias Corvinius besetzt. Als sie wieder in den Besitz der Salzburger kommt, lassen diese sie neu befestigen.
1532 hält Burg Deutschlandberg einem Angriff der Türken stand. Im Jahr 1595 wird die Burg mit ihren Ländereien an das Geschlecht der Kuenburger verkauft, sie lassen hier 1608 eine dem Heiligen Rupert geweihte Kapelle bauen und errichten den Kuenburgtrakt, in welchem sich heute das Burghotel befindet.
Doch schon 1635 kaufen die Salzburger Erzbischhöfe Deutschlandsberg zurück.
Als im Jahr 1803 das Erzbistum säkularisiert wird, fällt der Besitz an den Staat, welcher es 1811 an den Grafen Moritz von Fries verkauft. 1820 geht die Burg an den Fürsten von Liechtenstein, 30 Jahre später beginnt der Verfall der Burg.
Im Jahr 1876 werden aufgrund der Baufälligkeit der Rundturm abgetragen und die Burgkapelle mit Teilen des Palas gesprengt.
1932 verkauft der Fürst die Burg an die Gemeinde Deutschlandsberg, welche mit einer Taverne und Burgfesten die Burg zu beleben versucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden die Veranstaltungen genutzt um Geld für die Renovierung der Burg zu sammeln. Ab 1950 beginnt man mit der Sanierung des Bergfrieds und dem Wiederaufbau des Rundturmes.
Der Kuenburgtrakt wird zu einem Hotel umgebaut und auch ein Restaurant wird eingerichtet. Heute findet sich hier ein Haubenrestaurant.
Besucher-Tipp:
Seit 1979 wird auch der museale Charakter der Anlage entwickelt, das Burgmuseum Archeo Norico wird nach und nach ausgebaut. Seit dem Jahr 1981 kann man hier auf über 1.000 qm Fläche über 5.000 Exponate aus der langen Zeit der Besiedlung von 5.000 v. Chr bis zum 19. Jahrhundert bestaunen. Neben den 8 Dauerausstellungen zu den Themen Vor- und Frühgeschichte, Mythos Kelten, Waffen, Folterkammer, antiker Schmuck und 3.000 Jahre steirisches Glas u.a. runden auch wechselnde Sonderausstellungen das Angebot ab.
Die Ausstellungen haben uns unglaublich gut gefallen und sind auf jeden Fall einen Besuch wert – tolle Arbeit!
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