Inselburg Trakai

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Trakai_1241_Panorama
Die Wasserburg Trakai © burgen.de
Trakai_1211_Innenhof
Trakai_1228_Hauptturm
Trakai_1212_Palas
Trakai_1215_Wehrturm-2
Trakai_1223_Thron
Trakai_1225_Holzdetails
Trakai_1239_Wehrturm
Wissenswertes über Inselburg Trakai

Lesezeit: 3 min

Eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeit in Litauen ist die malerisch gelegene Inselburg von Trakai, 27 Kilometer südwestlich von Vilnius im Galvesee gelegen. Um 1400 war Litauen ein großes Reich, es reichte von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Nicht Vilnius war die Hauptstadt Litauens zu dieser Zeit sondern Trakai, und so war es auch  im 14. und 15. Jahrhundert die Residenz der litauischen Großfürsten.


Gediminas von Litauen, er herrschte im 13. Jahrhundert, hatte zwei Söhne. Nach seinem Tod bekam Algirdas die Großfürstenwürde, Kestutis die Alte Burg in Trakai, von der heute aber nur noch wenige Reste zu sehen sind. Kestutis wurde von seinem Neffen Jogaila umgebracht, dessen Bruder Skirghaila übernahm Trakai. Kęstutis und sein Sohn Vytautas hatten am Ende des 14. Jahrhunderts mit dem Bau zweier Burgen in Neu-Trakai inmitten des Seenlabyrinths begonnen. Vytautas verbündete sich mit den deutschen Ordensrittern, um sein Erbe zurückzuholen. Während der Kämpfe wurde die Burg Alt Trakai nahezu

zerstört. Erst im Jahr 1392 einigten sich die zwei Vettern, Skirghaila wurde Statthalter seines Bruders in Kiew, Vytautas wurde Großfürst und bekam Trakai. König Jogaila und sein Vetter Vytautas kämpften in der  Schlacht von Tannenberg 1410 gegen den Deutschen Orden und gewannen. Vytautas selbst starb 1430 in Trakai.

Nach der Schlacht von Tannenberg  verlor die Inselburg ihren Verteidigungscharakter und wurde bereits im 16. Jahrhundert als Gefängnis für Edelleute genutzt. Schon im Jahr 1511 wurde der Reichsschatz Litauens von Trakai nach Vilnius gebracht. Im Jahr 1655 wurde sie im Russisch-Polnischer Krieg, der fast völlig auf dem zu Polen-Litauen gehörenden Gebiet stattfand, von den  Russen zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Erst im 20. Jahrhundert wurde  die einst wichtigste Burg der litauischen Großfürsten wieder aufgebaut. Dieses dauerte bis Ende der 80er Jahre. Teilweise musste ganz neu aufgemauert werden, da einfach nichts mehr vorhanden war.

Die Wasserburg Trakai wurde sowohl aus Feldsteinen als auch aus Backsteinen erbaut. Hauptburg und Vorburg trennt ein tiefer Burggraben, darüber  führte eine von der Hauptburg aus zu bedienende Zugbrücke. Da sich der Wasserspiegel des Galvesees gesenkt hat, ist dieser Graben heute ausgetrocknet.

In der wieder aufgebauten Inselburg ist heute eine historische Ausstellung über die Großfürsten und die Geschichte Trakais zu sehen.

Die Festung, die niemals eingenommen wurde, hatte ursprünglich einen U-förmigen Palas und einen äußeren Hof. Im zweiten Bauabschnitt wurde der Schnitt der Burg leicht verändert: Zwischen den beiden Flügeln wurde ein  6-stöckiger Bergfried mit einer Gesamthöhe von 33 Meter auf einer Fläche von 9,2m x 9,6 m gebaut.  Der Stil war gotisch mit romanischen Elementen. Die Zimmer hatten gewölbte Decken, Fensteröffnungen waren mit Ziegeln geschmückt. Die Halle befand sich im ersten Stock des rechten Flügels, die Fenster waren mit Glasmalereien geschmückt. In der letzten Phase der Bauarbeiten wurde der herzogliche Palast durch eine Zugbrücke mit dem äußeren Hof verbunden. Eine Verteidigungsmauer mit Türmen wurde um diesen errichtet und im Inneren wurden Kasematten ausgebaut. Hier befanden sich die Küchen und Lagerräume. Im zweiten Stock der Kasematten lebten Bedienstete. Im südwestlichen Turm der Burg befand sich ein Gefängnis.  

Die Stadt ist nicht nur als die Wiege Litauens und als seine ehemalige Hauptstadt bekannt, sondern auch wegen der dort lebenden Minderheit der Karaimem, auch Karäer genannt. Sie wurden im 14. Jahrhundert vom Großfürst Vytautas als Burgwache von der Halbinsel Krim in die Umgebung von Trakai umgesiedelt. Sie gehören zu den Turkvölkern, sind aber eine jüdische Religionsgemeinschaft.  Der kulturelle Einfluss der Karaimen lässt sich noch heute in der Stadt beobachten. Nicht nur die Wohnhäuser der Karaimen, sondern auch die Küche mit dem tradiotenellem Gericht „Kibinai“ (traditionelles Gebäck, das mit Hammelfleisch und Zwiebeln gefüllt ist) zeichnen sie heute noch aus.

Eintrittspreise
Für Erwachsene: ca. 8,00€ // für Schüler und Studenten ca. 4,00€.

Führungen (1 St.) auf Vorbestellung ca. 15 Euro (buchen: gidai@trakaimuziejus.lt)
(Stand 2018)
Öffnungszeiten
Mai bis September:
Montag bis Sonntag: 10:00h bis 19:00h

Oktober:
Dienstag bis Sonntag: 10:00h bis 18:00h

November bis Februar:
Dienstag bis Sonntag: 09:00h bis 17:00h

März bis April:
Dienstag bis Sonntag: 10:00h bis 18:00h

Kassenschluss – 30 Minuten vor Schließung.
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