Lettland
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Rundāle Schlossmuseum – Eine Perle des Barock in einer unberührten Landschaft Lettlands, nur knapp 80 Kilometer südlich der alten Hansestadt Riga.
Der heutige Name der Ortschaft Rundāle ist vom deutschen Ortsnamen Ruhenthal abgeleitet worden. Das gleichnamige Schloss war die Sommerresidenz des Herzogs von Kurland, Ernst Johann Biron, erbaut nach dem Entwurf des Architekten Francesco Rastrelli von 1736 bis 1740 und von 1764 bis 1768.
Schon im 16. Jahrhundert stand hier ein Schloss, das dazugehörende Landgut entstand schon am Ende des 15. Jahrhunderts. Von 1505 bis 1681 blieb es im Besitz der Familie von Grotthuss. 1735 kaufte Graf Ernst Johann Biron das Gut Rundāle für 42 000 Reichstaler und ließ das alte Schloss komplett abtragen. Die Materialien nutzte er für den Bau seines neuen Schlosses.
Die meisten Innenräume wurden zwischen 1765 und 1768 gestaltet, während der Bildhauer Johann Michael Graff und die Maler Francesco Martini und Carlo Zucchi im Schloss arbeiteten. Die Staatstreppen
und die Kleine Galerie sind einzigartige Beispiele für Francesco Rastrelli’s frühen Designstil und haben bis heute überlebt. Bei dem Bau des Schlosses wurden insgesamt mehr als tausend Handwerker und Arbeiter verschiedener Berufe beschäftigt.Nach dem Tode des Herzogs Ernst Johann im Jahre 1772 ging das Schloss in den Besitz seiner Witwe über. Sie ließ die Obstgärten angelegen. Ihr Sohn Herzog Peter hielt sich selten in Rundāle auf, er bevorzugte das etwas kleinere Schloss Vircava/ Würzau unweit von seiner Hauptresidenz in Mitau. Nach der Teilung Polens fiel Kurland an Russland und der Herzog wurde von Zarin Katharina gegen Zahlung einer Rente zur Abdankung gezwungen.
Die Zarin Katharina II. schenkte das Gut und Schloss Rundāle dem Grafen Valerian Subow, einen Bruder ihres Favoriten Fürst Platon Subow, der nach dem Tod Valerians 1804 der nächste Besitzer von Rundāle wurde. Die Familie stattete das Schloss mit neuem Mobiliar aus. Am Gebäude wurde wenig geändert, an den beiden Eingängen wurden Vorhallen angebracht und in Innenräumen wurden etliche Kamine eingebaut. Während des französisch-russischen Krieges, wurde das Schloss im Jahr 1812 demoliert – die Spiegel wurden zerschlagen, die seidenen Wandtapeten zerrissen, die von Katharina II. geschenkte Bibliothek vernichtet. Nach dem Tod des Fürsten im April 1822 heiratete seine Witwe den Grafen Andrej Schuwalow. In dieser Familie blieb das Anwesen bis zur Agrarreform von 1920, obwohl sie sich hier selten aufhielten.
Während des Ersten Weltkrieges beherbergte das Schloss eine Kommandantur und ein Lazarett für deutsche Soldaten bis es im Jahr 1919 von Soldaten der Bermondt-Awalow Armee demoliert wurde. Nach der Renovierung 1923 zog hier eine Schule ein. 1938 wurde das Schloss dem Staatlichen Historischen Museum Lettlands übergeben. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Museum geschlossen und in den Räumen ein Getreidelager eingerichtet. Erst 1963 wurde ein Teil der Schlossräume dem Heimat- und Kunstmuseum von Bauska übergeben. Das Rundāle Palastmuseum wurde 1972 gegründet und es wurde mit der Restaurierung des architektonischen Ensembles des Palastes begonnen.
Die künstlerische Restaurierung der Innenräume wurde von 1972 bis 2014 durchgeführt. In den Innenräumen befinden sich nun Kunstgegenstände und Haushaltsgegenstände, die für die Epoche der Herzöge charakteristisch waren.
Der Ostflügel des Palastes beherbergt Prunkräume für Festlichkeiten, während sich die Prunkräume und Privatgemächer des Herzogs im Zentralgebäude und die Gemächer der Herzogin im Westflügel befinden. Im Erdgeschoss des Ostflügels befindet sich die Ausstellung der Palastküche. Außerdem stehen den Besuchern mehrere thematische Ausstellungen zur Verfügung: „Jahrhundert“, „Die Familie von Behr auf Kurland“, „Porträts der Kurländer aus dem 18. Jahrhundert“, „Herzogin Dorothea von Kurland und die Familie der Grafen Medem“, „Die Geschichte des Rundāle Schlossbaues“, „Steinschnitzereien und Eisenarbeiten in Lettland“.
Der Barockgarten des Rundāle Palastes (10 ha) wurde unter der Leitung der Gärtner Christopher und Michael Weyland (1736-1740) angelegt und vom Museum restauriert, wobei die ursprüngliche Anordnung nach dem Entwurf von Rastrelli erhalten blieb. Jetzt zeigt der Garten alle charakteristischen Elemente eines Barockgarten – ein ornamentales Parterre, einen Brunnen, das Grüne Theater, Bosquets, Pergolen, Pavillons und ein Labyrinth. Er umfasst auch einen Rosengarten mit ca. 2200 Sorten, eine Sammlung von Zierbäumen und -sträuchern sowie Pflanzungen von Sommerblumen und mehrjährigen Pflanzen, die für das 18.Jahrhundert typisch waren.
An der Westseite des Schlosses liegt ein Garten mit Obstbäumen und Beerensträuchern, wie es auf den Gutshöfen und Ackerflächen des späten 18. Jahrhunderts sowie des 19. und 20. Jahrhunderts üblicherweise zu finden war. In ihm wachsen auch Apfelbaum- und Beerensträuchersorten, die von lettischen Spezialisten vermehrt werden.
Auf der Südseite grenzt der Palast an einen Jagdpark, während das Gebiet auf der Nordseite für wirtschaftliche Aktivitäten genutzt wird. Das Gebiet des Rundāle Palastarchitektur-Ensembles umfasst 85 Hektar.
Wir danken den Verantwortlichen von Schloss Rundale für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
Erwachsene 8,00€
Schüler 2,50€
Familienticket 12,00€
Französischer Garten kostenlos
April:
Erwachsene 10,00€
Schüler 3,50€
Familienticket 12,00€
Mai und Oktober:
Erwachsene Kombiticket 11,00€
Schüler 3,50€
Familienticket 12,00€
Französischer Garten 2,00€
Juni bis September:
Erwachsene Kombiticket 13,00€
Schüler 4,50€
Familienticket 12,00€
Französischer Garten 4,00€
Alle Angaben ohne Gewähr.
Museum: 10:00h bis 18:00h
Französischer Garten: 10:00h bis 18:00h
Juni bis September
Museum: 10:00h bis 18:00h
Französischer Garten: 10:00h bis 19:00h
November bis April
Museum: 10:00h bis 17:00h
Im Juni, Juli und August ist der Park samstags und sonntags bis 21:00h geöffnet
Am 25. Dezember sind das Museum, der Park und die Kassen ab 13:00h geöffnet
Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
(Stand 2020)