Isola del Garda

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Isola-del-Garda_Frontalansicht
Das Schloss in seiner ganzen Pracht © Eric Sanders/Isola del Garda
Isola-del-Garda_Gartenansicht
Gartenseite © Eric Sanders/Isola del Garda
Isola-del-Garda_Panorama
Blick über den See © Eric Sanders/Isola del Garda
Isola-del-Garda_Gemaelde
Wundervolle Deckengemälde © Eric Sanders/Isola del Garda
Isola-del-Garda_Saeulengang
Terassendetails © Eric Sanders/Isola del Garda
Isola-del-Garda_Blick-auf-den-Garten
Blick auf den Park © Eric Sanders/Isola del Garda
Isola-del-Garda_Farbenzauber
Blütenpracht © Eric Sanders/Isola del Garda
Isola-del-Garda_Seeblick
Gesamtansicht © Eric Sanders/Isola del Garda
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Karte
Wissenswertes über Isola del Garda

Lesezeit: 8 min

Isola del Garda, ist die größte der Inseln, die aus den Gewässern des Gardasees ragen. Sie befindet sich im westlichen Teil des ‘Benaco’, nahe bei dem langen, schmalen Vorgebirge mit dem sie noch noch im dritten vorchristlichen Jahrhundert verbunden war.


Die ältesten Spuren von Bewohnern der Insel gehen auf die Jungsteinzeit zurück, von denen man heute nur sehr wenig weiß, nur die von zwei Pfahlbauten erinnern uns noch. Natürlich haben auch die Römer und die Langobarden in dieser schönen Landschaft ihre Spuren hinterlassen.


Karl der Großen schenkte aus Dank für ihre Unterstützung der Abtei von San Martino di Tours die gesamte Halbinsel von Sirmione, und es ist durchaus möglich, dass auch die Isola del Garda dazu gehörte. Sein Nachfahre Karlmann gab sie 879 zusammen mit zahlreichen umliegenden Gebieten den Mönchen von San Zenone von Verona.


Bis in das Jahr 1180 ist unklar, was auf der Insel vorging: In einer von zahlreichen Konflikten zwischen

verschiedenen Bewohnergruppen und zunehmenden gesetzwidrigen Handlungen und Verbrechen gekennzeichneten Epoche scheint sie sich in eine Art Unterschlupf für Räuber und Schmuggler verwandelt zu haben.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gehörte sie zum Großgrundbesitz von Biemino da Manerba dank der auf das Jahr 1221. Der Heilige Franziskus besuchte die Region und da Biemino ihn sehr bewunderte, schenkte er sie im März 1221 dem Franziskanerordens. Franziskus brachte von einer Reise in den Orient Samen von Zironenbäumen mit. Man erzählt, dass er gerade hier von eigener Hand die ersten Bäume anpflanzte, die sich dank der besonders günstigen Klimabedingungen bald in der gesamten Region verbreiteten. Tatsächlich waren es Ordensbrüder auf der Insel welche den Anbau von Zedern, Zitronen und Orangen begannen.

Noch größeren Ruhm als spiritueller Ort erlangte die Insel durch die Anwesenheit des Heiligen Sankt Antonius von Padua: in seiner Zeit als Ordensprovinzial der Lombardei zog er sich in die Einsiedelei gegenüber Fasano zurück. Die Einsiedelei der Franziskaner zog viele an, die den See besuchten, darunter auch Dante Alighieri, der in seiner Göttliche Komödien dem See diese Zeilen widmet:

“loco è nel mezzo, là dove ‚l trentino
pastore e quel di Brescia e ‚l veronese
segnar porìa s’e‘ fesse quel cammino”

(Ein Ort mitten im Gardasee, wo die Bischöfe von Trient, Brescia und Verona öffentlich ihre Segnung erteilen könnten, wenn sie sich dort treffen würden.)

Zweihundert Jahre lang blieb die Franziskaner-Einsiedelei unverändert, bis im Jahre 1420 San Bernardino da Siena auf die Insel kam. Nachdem er eine Zeitlang als Eremit in einer Höhle verbracht hatte, ließ er auf eindringlichen Wunsch zahlreicher Ordensbrüder, die ebenfalls nach diesem Zustand der ungestörten Einsamkeit strebten, den Bau eines Klosters mit dazugehöriger Kirche anstelle der Einsiedelei beginnen. Sie bauten ein Kloster, einen Kreuzgang, Zellen und gaben den drei bereits bestehenden Kirchen ihre endgültige Form. Ebenso erfolgte die Gründung einer ausgezeichneten Schule zur Ausbildung der Novizen des Ordens, unter denen die berühmte heilige Angela Merici hervorzuheben ist, Gründerin des Schwesternordens der Ursulinen.

Im Jahr 1768 wollte die Republik von Venedig, die sämtliche Territorien rund um den See beherrschte, die sinkende Macht des geschwächten Klerus nutzen. Das Inselkloster musste den Nachweis seiner Eigenständigkeit erbringen. Zum Glück erwirtschaftete das Kloster zu der Zeit eine angemessene Rendite zur Unterstützung der Gemeinschaft und so konnte die Insel vor dem Schicksal der Enteignung bewahrt werden. Dennoch war der Untergang unaufhaltbar, es dauerte nicht lange und die Gebäude waren verwahrlost und verlassen.

Bei der Ankunft Napoleons, der 1797 der Republik von Venedig die Herrschaft über die Seegebiete absprach, war das mittlerweile von nur noch zwölf Mönchen bewohnte uralte Kloster kurz vor dem Einsturz, sodass die Enteignung der Insel zugunsten des Staates angeordnet wurde.

Einige Jahre später kaufte der Adelige Giovan Battista Conter di Salò die Insel, die er 1803 an die Gebrüder Benedetti di Portese weiterverkaufte; sie benutzten die Insel als Jagdrevier und verkauften sie 1806 an den Mailänder Geschäftsmann Giovanni Fiorentini, der die Insel in totaler Verwahrlosung hinterließ. Im Jahre 1815 war der Zustand der Insel Besorgnis erregend. Alle Gebäude waren zu Ruinen verfallen und die gepflegten Anbaukulturen der Franziskaner nahezu vollständig vernichtet.

1817 kauft Graf Luigi Lechi den Besitz und beginnt mit umfangreichen Renovierungs-und Bauarbeiten an den noch vorhandenen Gebäudestrukturen. Eine ländliche Villa in einfachem Stil wurde errichtet, die jedoch, von Zitronengewächshäusern, Lauben und Olivengärten umgeben, ein prächtiges Ambiente für glänzende Empfänge bot.

Die Feste und Begegnungen mit der damaligen Elite dienten allerdings auch dem heimlichen Zweck, von den Aufstandsaktionen abzulenken, denen sich der Graf widmete: Er hatte auf der Insel eine geheime Druckerei eingerichtet, die Material gegen die österreichische Herrschaft druckte, und er hatte die bedeutende Rolle in einem Geheimbund. Im Jahre 1837 überließ Luigi das Anwesen seinem Bruder Teodoro, ehemals General im Dienst von Napoleon und ebenso leidenschaftlicher Gegner der österreichischen Besatzungsmacht. Dieser blieb bis 1848 auf der Insel, ließ weitere Renovierungsmaßnahmen an der Villa vornehmen, umgab sie mit Terrassen, landwirtschaftlichen Nebengebäuden und schmückte das Ansehen mit Olivenbäumen, Weingärten und mehr als dreihundert Zitronenbäumen.

Nach dem zweiten italienischen Unabhängigkeitskrieg, der 1860 mit der Befreiung der Gebiete um Brescia von der Habsburgischen Herrschaft endete, nahm die Insel eine wichtige strategische Rolle ein: das Anwesen wurde enteignet, die Familie Lecchi musste es einer Piemonteser Garnison aushändigen. Die militärische Besatzung dauerte allerdings nur kurz: bereits 1869 verkaufte das Domänenamt die Insel im Zuge einer Versteigerung, um sich von der Schuldenbelastung aus den unglücklichen Kriegskampagnen zu befreien.

Die Insel wurde von dem Baron Raffaele Scotti von Bergamo erworben, der sie bereits ein Jahr später an Gaetano De Ferrari (1818 – 1893) weiterverkaufte.

Der Duca De Ferrari, bekannt als überzeugter Verfechter des Risorgimento und vor allem für seine Finanzierung von Garibaldis ‘Zug der Tausend’ nach Sizilien, heiratete Maria Sergeevna Annenkova , eine Prinzessin die in Russland aufgewachsen war. Sie ließ sich in Italien nieder und entdeckte in der Isola del Garda einen Ort, der sie faszinierte, an dem sie sich der Welt zurückziehen konnte.

Gemeinsam mit ihrem Mann verschrieb sie sich einem ehrgeizigen Projekt, dessen Verwirklichung mehr als dreißig Jahre in Anspruch nahm: die Villa der Insel sollte der prunkvollste ihrer Wohnsitze sein, ein neues Venedig mit seiner harmonischen Vereinigung von Stilelementen orientalischer, gotischer und barocker Ausprägung. Der Höhepunkt sollte der Turm werden, eine Nachbildung der eleganten Struktur des Palazzo Ducale auf iher Insel mitten im See.

Um die Grünflächen vor dem “Wüten” des Sees zu retten, ließ der Herzog eine durchgehende solide Eindämmungsmauer entlang der Klippen errichten und ließ jenseits dieses Schutzwalls große Mengen an fruchtbarer Erde aufbringen, die dazu bestimmt war, eine außerordentliche Vielfalt von Pflanzen aus aller Welt aufzunehmen, darunter insbesondere exotische Gewächse und Nadelbäume aus dem Nahen Osten, dem Mittelmeerraum und Nordamerika.

Der Auftrag zur Anlegung der Grundstruktur des Gebäudes , das sich heute stolz auf dem Hügel der Insel erhebt, wurde dem berühmten Baumeister Luigi Rovelli erteilt. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1893 hatte Maria die schwierige Aufgabe übernommen, zusammen mit ihrer Tochter Anna Maria die aufwendigen Arbeiten der Fertigstellung des Palastes bis zum Abschluss im Jahre 1903 selbst zu verfolgen.

Das Gebäude zeichnete sich durch den Einsatz modernster Techniken aus, die in Italien gerade erst eingeführt worden waren: Die Villa auf der Insel ist eine der wenigen italienischen Residenzen, die mit Stahlbeton errichtet wurden.

Als Maria Annenkova auf der Insel starb, ging das Eigentum auf ihre einzige Tochter über. Sie war auf der Insel aufgewachsen und legte auf der Insel neue Pflanzen und Gewächse an, die sie von Reisen mit ihrem Ehegatten mitbrachte, verschönerte die Gärten, die zu üppigem Wachstum erblühten, und umgab ihr Heim mit einer Blütenpracht, die keiner anderen Residenz am See gleichkam. Während des Ersten Weltkriegs und der Zeit der Spanischen Grippe arbeitete die Prinzessin als Krankenschwester. Am 24. November 1924 verschwindet die Adlige für immer in den Fluten des Sees und obwohl Taucher ihre Suche auf zehn Tage ausdehnen, kann ihre Leiche nicht geborgen werden.

Das Paar hatte zwei Töchter: die jüngere Livia erbte das Eigentum am Gardasee, damals als ‘Isola Borghese‘ bekannt. Während des ersten Weltkriegs verbrachte Livia ihre meiste Zeit auf der Insel, bis sie Graf Alessandro Cavazza kennenlernte, den sie 1920 heiratete.

Im 2. Weltkrieg wurde die Insel zeitweise von der Familie Mussolini und danach durch das Kommando des V. Korps der US Armee besetzt, wodurch das Anwesen allerdings vor Bombenangriffen geschützt wurde.

Livia starb am 13. Dezember 1969 auf der Insel und hinterließ diesen heißgeliebten Flecken Erde ihrem jüngsten Sohn Camillo, der in Kanada ein Studium in Forstingenieurwesen absolviert hatte. Leider starb er sehr früh, und ließ im Januar 1981 seine Frau und seine sieben Kinder zurück. Sie widmen sich noch heute der Aufgabe des Erhalts und Pflege der Insel und setzen die Geschichte fort, um sie an die künftigen Generationen weiterzugeben.

Wir danken den Verantwortlichen der Isola del Garda für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Eine Vorabbuchung ist erforderlich. Bitte kaufen Sie die Tickets online, es ist nicht nötig die Tickets auszudrucken.

Die Preise sind mit Bootsfahrt, die Führung der Gärten, Park und einige Räume in der Villa, mit einem Willkommensgetränk.

Erwachsene: ab 38,00€ (online Preis)
Kinder (13-17 Jahre): ab 34,00€ (online Preis)
Kinder (5-12 Jahre): ab 22,00€ (online Preis)
Kinder bis 4 Jahre sind kostenfrei
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Die Insel ist nur als kombinierte Bootsfahrt mit Führung zu besichtigen.
Die Abfahrten der Boote ab den verschiedenen Anlegeplätzen ist mehrmals täglich ab 09:30h bis 15:30h bis zum 11.Oktober 2020.
Die Insel ist Montags geschlossen.

Die Führung dauert ca. 2 Stunden und 15 Minuten. Man besucht die Gärten, die Terrassen und den Naturpark. Die Bootsfahrt dauert ca. 15 Min pro Strecke ab Gardone, Portese und Porto Torchio, 20 Min ab Salò und 30 Min ab Sirmione.

Bitte informieren Sie sich auf der Website der Isola del Garda oder den Social-Media-Seiten über die aktuellen Termine.

(Stand 2020)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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