Trentino-Alto Adige
Italien
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Die Festung in Riva del Garda mit dem Namen Rocca de Riva, oder kurz La Rocca liegt nordwestlichen Ufer des Gardasees. Eine mittelalterliche Burg, die sich im See spiegelt, heute hat hier das MAG Museo Alto Garda von Riva seinen Sitz. Das Museum umfasst neben dem Museum in Riva del Garda auch die städtische Kunstgalerie G. Segantini in Arco, am Fuße der Burgruine, die das Sarcatal dominiert.
Dieses Museum wartet mit drei ständigen Ausstellungen auf, dazu Bereiche für Wanderausstellungen und INvento – ein Rundgang durch einen Bereich zum spielerischen Lernen für Kinder und Familien. In der Pinakothek können Sie Landschaftsmalereien jener Maler bewundern, die im 19. Jh. von der herrlichen Natur des Gardagebiets fasziniert waren, sowie Werke von Künstlern wie Pietro Ricchi, Vincenzo Vela und Francesco Hayez. Die archäologische Abteilung gewidmet und präsentiert die berühmten Statuenmenhire, wertvolle, international bedeutende Fundstücke aus der Kupferzeit.
Beim Rundgang durch die der Geschichte gewidmeten Räume wird
den Besuchern die Vergangenheit von Riva del Garda und des unteren Sarcatals vor Augen geführt, die von verschiedenen Herrschaftsepochen geprägt war, u. a. der der Scaliger, der Visconti und der Venezianer, bis zum Goldenen Zeitalter, in dem Riva zum Urlaubsziel für illustre Gäste avancierte, darunter Thomas Mann und Franz Kafka, und zu den Ereignisse des Ersten und Zweiten Weltkrieg.Unverzichtbar im Rahmen des Museumsbesuchs ist die Besteigung des Hauptturms (Mastio) der Festung, der mit einer Höhe von über 23 Metern einen atemberaubenden Blick auf die Ortschaft und den See offenbart.
Nur einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt entfernt, sollte man von der Spitze des Turms Torre Apponale das zauberhafte Panorama genießen. Seine erste Erwähnung geht auf das Jahr 1273 zurück. Der Historiker Baruffaldi meint, dass er “der Burgfried einer Festungsanlage war, die den Hafen verteidigen sollte”. Vielleicht kam er zu seinem Namen, weil er über jenem Teile des Hafens stand, der “gegen Ponale” (eine Ortschaft) gewendet war. Ursprünglich war er niedriger und hatte ein ziemlich hohes Eingangstor; im Jahre 1552 wurde er verlängert. Er hat Höhe von 34 m und reicht 3-4 m unter die Erde. In ihm hängt die Gemeindeglocke, die 1532 gegossen wurde, um die alte, unbrauchbar gewordene Glocke zu ersetzen. Ursprünglich diente der Turm auch als Gefängnis und während des I. Weltkrieges als Beobachtungsstation. Auf seiner Spitze trägt er die Figur eines Engels, der ein Wahrzeichen Rivas geworden ist.
Die Burg La Rocca wurde im Jahr 1124 vom Bischof Altmann angeordnet, um den Hafen der Stadt zu verteidigen. In den alten Dokumenten wird sie castrum novum bezeichnet, um sie vom castrum vetus, das in einem anderen Teile Rivas stand, zu unterscheiden.
Die Rocca galt als äußerst wichtig für die Verteidigung der Stadt und wurde daher im Laufe der Geschichte ständig verbessert und erneuert. Zunächst war sie Sitz des Bischofs und seines Hauptmanns, später, unter der österreichischen Herrschaft, diente sie als Kaserne.
Am Ende des 13. Jahrhunderts versuchten die Grafen von Arco Ansprüche auf die Stadt und die Burg geltend zu machen. Sie ließen die Festung ausbauen, konnten sich aber, bedroht durch Exkommunikation nicht dauerhaft halten. Danach war sie unter der Kontrolle der Grafen von Tirol. Schon 1293 wurden die Tiroler bis in das 1303 von den Scaligern verdrängt. Im vierzehnten Jahrhundert um 1343, nach der erneuten Eroberung der Stadt durch die Familie Scaligeri, wurde die Festung umstrukturiert und erweitert, wobei man sich an den bereits bestehenden Festungen von Lazise, Sirmione und Peschiera orientierte, mit einem direkten Zugang vom See und der Isolierung vom Festland durch Gräben und Wasser.
Nachdem die Festung bis 1509 unter die Kontrolle der Venezianer gekommen war, stand sie im Zentrum von Auseinandersetzungen mit den Mailänder Visconti Herzöge und wurde mehrmals geplündert. Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde Riva von Kaiser Maximilian I. von Habsburg erobert. Mit der Rückkehr unter die Herrschaft der Habsburger ging die militärische Bedeutung der Festung zurück und wurde dann als Residenz des Hofes des bischöflichen Fürstentums Trient genutzt. Im siebzehnten Jahrhundert wurde die Burg von Gianangelo Madruzzo – dem Statthalter von Riva renoviert, um seine Frau Alfonsina Gonzaga von Novellara zu beherbergen.
Im neunzehnten Jahrhundert wurde die Festung in eine Kaserne umgewandelt, um die Grenze zwischen dem Kaiserreich Österreich und Italien zu stärken. Es wurden viele Arbeiten durchgeführt, wie z.B. die Absenkung der Ecktürme und der Umbau der gesamten Innenräume. Wegen der zahlreichen Änderungen, die die Österreicher bei ihrer Umfunktionierung zur Kaserne tätigten, ist ihre ursprüngliche Form weitestgehend unbekannt. Zur Zeit der Della Scala war sie wohl das perfekte Beispiel einer mittelalterlichen, ganz vom Wasser umgebenen Burgfestung. Kürzlich vorgenommene Restaurierungen haben in ihrem Innern wertvolle Reste von Fresken, die auf die Zeit des Fürstbischofs Clesio (1514-1539) zurückgehen, ans Tageslicht gebracht.
In der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde in der Festung das Städtische Museum von Riva eingerichtet, das dort auch heute noch seinen Sitz hat.
Wir danken den Verantwortlichen des Museo Alto Garda für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
Öffnungszeiten im Mai:
Von Dienstag bis Sonntag
Von 10:00h bis 18:00h
Erforderlich Reservierung am Wochenende: +39 0464 573869 - prenotazioni@museoaltogarda.it
(Stand 2021)
Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.