Normandie
Frankreich
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Das charmante Château de Dieppe thront auf einer Klippe über dem Meer und bietet ein großartiges Panorama auf die Küste und die Stadt. Das Gebäude besteht aus aufeinanderfolgenden Konstruktionen, die vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart reichen. Im Laufe der Jahre wurde es mehrfach genutzt: als Kaserne, als Wohnsitz der Gouverneure der Stadt, als Gefängnis während der Revolution und schließlich, seit 1923, als Stadtmuseum.
Das Château de Dieppe wurde im Jahr 1188 von König Henry II. von England und seinem Sohn Richard Löwenherz erbaut und 1195 von König Philipp II. von Frankreich zerstört. Im 14. Jahrhundert wurde die Burg als Reaktion auf die Bedrohung durch die Engländer wiederaufgebaut, auch die Stadt wurde befestigt. Im Jahr 1433 wurde sie von Charles des Marets – einem französischer Ritter, der die Stadt von den Engländern zurückerobert hatte – zu großen Teilen rekonstruiert.
Die Burg besteht aus einer viereckigen Anlage mit runden
Flankentürmen und einem angrenzenden unteren Hof. Der große Westturm stammt vielleicht aus dem 14. Jahrhundert und diente als Bergfried. Es sind mehrere Baustile vertreten, und für die Gebäude wurden Feuerstein und Sandstein verwendet. Eine gemauerte Bastion und verschiedene andere Gebäude wurden der ursprünglichen Anlage hinzugefügt.In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg verstärkt, um sie an die moderne Artillerie anzupassen. Zum Schutz der südöstlichen Fassade wurde eine neue Barbakane – ein dem Haupttor vorgelagertes Verteidigungswerk in Form einer runden Bastei – errichtet, und am Fuße der Burg wurde ein neuer Turm gebaut, der mit den übrigen Befestigungsanlagen verbunden wurde. Im späten 16. Jahrhundert wurde im Süden ein quadratischer Turm gebaut und die Umfriedung in diese Richtung erweitert. In die Umfriedung wurde dann der quadratische Glockenturm der Kirche Saint Rémy einbezogen.
Ab dem 17. Jahrhundert verlor die Burg von Dieppe ihre militärische Bedeutung. Als sie die Residenz des Gouverneurs der Stadt wurde. setzte man große Fenster in die Mauern ein und krönte die Türme mit Dächern. Obwohl die Stadt 1694 durch ein anglo-holländisches Seebombardement weitgehend zerstört wurde, blieb die Burg erhalten.
Während des Ersten Weltkriegs wurde Dieppe von britischen Truppen besetzt, zwischen 1940 und 1944 dann von deutschen Truppen.
Die Burg ist ein großartiger Zeuge der Küstenbefestigung am Ärmelkanal, dominiert die Stadt und bietet einen außergewöhnlichen Blick auf die Strandpromenade, den Sie nach Belieben genießen können, da der Zugang das ganze Jahr über frei ist (bitte beachten Sie die Öffnungszeiten). Tafeln, die an verschiedenen strategischen Stellen angebracht sind, ermöglichen es Ihnen, mehr über die Geschichte des Ortes zu erfahren.
Seit 1923 beherbergt es das Museum von Dieppe. Dieses Museum präsentiert die Geschichte dieser Stadt durch seine Objekte und Darstellungen. Es besitzt eine multidisziplinäre Sammlung von 25.000 Objekten, von denen etwa 2.000 in rund fünfzehn Räumen ausgestellt sind. Sie veranschaulicht im weitesten Sinne die reiche maritime Geschichte der Stadt und ihres Hafens.
Die ständigen Sammlungen des Museums wechseln regelmäßig, so dass Sie ihren Reichtum entdecken können.
Wir danken den Verantwortlichen des Château – Musée de Dieppe für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
Jahreskarte: 20,00 € (unbegrenzter Zugang zum Museum)
Führungen (inklusive Eintritt): 6,50 €
Ermäßigte Preise
2,50 € (Menschen mit Behinderungen, Gruppen ab 10 Personen, Workshops für Jugendliche, Werbeaktionen)
Kostenlos: unter 25 Jahren, Empfänger von Mindestsozialleistungen, Lehrer (bei Vorlage eines Nachweises von weniger als 6 Monaten).
Führungen (inklusive Eintrittspreis) :
- 3,50 € (Junge Leute - 25 Jahre, Studenten, Menschen mit Behinderung).
Kostenlos: Kinder unter 12 Jahren, Bezieher von Mindestsozialleistungen.
Bezahlung mit Kreditkarte, Bargeld, Schecks
(Stand 2021)
Vom 1. Oktober bis 31. Mai: von 10:00h bis 12:00h und von 14:00h bis 17:00h Uhr (an Sonn- und Feiertagen bis 18:00h).
Vom 1. Juni bis 30. September: von 10:00h bis 18:00h
Schließung der Kasse 30 Minuten vor Schließung der Räume.
Montag und Dienstag sowie am 1. Januar, 1. Mai, 1. November und 25. Dezember geschlossen.
(Stand 2021)
Jährliche Schließung: 3 Wochen im Januar nach den Schulferien.
Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
Allgemeine Tipps Für Schlösser- und Burgentouren empfehlen wir das niederschlagsarme Frühjahr und den milden Herbst. Im Süden (z.B. im Katharerland) sollten Sie Touren gut vorbereiten (genug Wasser / Sonnenschutz LF 50) und nicht alleine gehen - die Orte sind zum Teil sehr abgelegen. WICHTIG: Checken Sie vor dem Besuch - gerade bei kleineren Schlössern - die Öffnungszeiten auf deren Website.
Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.
Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.
Lese-Tipps
- Mehr auf burgen.de: Unsere Frankreich-Übersicht | Liste der schönsten französischen Burgen & Schlösser | Übersicht Loire-Schlösser
- Die Website des Französischen Fremdenverkehrsamtes (www.france.fr) ist eine schöne Quelle der Inspiration. Merci beaucoup.
- Wer sich auf die Kultur vorbereiten möchte, dem empfehlen wir das Buch "So sind sie, die Franzosen: Die Fremdenversteher von Reise Know-How" (Knapp) - etwas bissig, aber voller humorvoller Einsichten.
- Die Romanreihe Fortune de France von Robert Merle erzählt in 13 (!) Bänden die Geschichte Frankreichs im 16. und 17. Jahrhundert. Ordentlicher Lesestoff - eine tolle Vorbereitung auf die Schlösser der Loire und all die Francois', Louis' und Henris, die einem in den Schlössern begegnen.
- Eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten des Mittelalters war Eleonore von Aquitanien. Ihrem Leben kann man sich mit "Die Löwin von Aquitanien: Historischer Roman" von Tanja Kinkel unterhaltsam nähern.