Château de Tanlay

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Das Schloss aus der Luft © Château de Tanlay
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Seitenansicht mit Wassergraben © Château de Tanlay
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Wundervolles Fresko © Château de Tanlay
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Galerie mit Trompe l’œil © Château de Tanlay
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Frontaler Blick auf das Schloss © Château de Tanlay
Karte
Wissenswertes über Château de Tanlay

Lesezeit: 4 min

Das Schloss von Tanlay hat eine über fünfhundertjährige Geschichte. Vor allem die Religionskriege und das große Jahrhundert von Louis XIV. sind präsent, aber auch Charles de Gaulle spielt eine kleine Rolle – doch die muss man vor Ort entdecken.


Das Hauptschloss erreicht man durch das „Petit Château“. Von hier aus überquert man das Gelände und eine Brücke mit Obelisken auf beiden Seiten, um das Schloss zu erreichen. Die Ställe und Gärten sind ebenfalls von hier aus zugänglich.


Das im Renaissancestil aus weißem Kalkstein und mit attraktiven Schieferdächern erbaute Schloss Tanlay wird von einem breiten Wassergraben umgeben, der wiederum von einer ausgedehnten Parklandschaft umgeben ist. Die Hauptfassade des Schlosses weist zwei verzierte Türme auf und hat zusätzliche Flügel zu beiden Seiten sowie runde Türme in jeder Ecke. Dadurch hat das Schloss die Form von drei Seiten eines Quadrats um einen offenen Hof.


Das Innere des Schlosses ist prunkvoll gestaltet mit den Salons im Erdgeschoss

und der langen Galerie im Obergeschoss. Berühmt ist das Haus für seine mit Trompe-l’œil bemalte Galerie und für die Fresken im Tour de la Ligue („Turm der Hugenottenliga“), in denen die Kriegsgegner in Gestalt olympischer Gottheiten dargestellt sind.

Im Château können Sie die Spuren der drei Hauptfamilien sehen, die das Schloss so gebaut haben, wie wir es heute sehen.

Die Familie Coligny
Die erste Familie ist die Familie Coligny. Diese protestantischen Führer wollten einen Stützpunkt für die Protestanten in der Yonne. Sie bauten die ersten Türme im frühen 16. Jahrhundert auf den Fundamenten einer alten Burg aus dem 13.Jahrhundert, die sich im Besitz der Familien Courtenay, Champigny und Courcelles befunden hatte.

Im Jahr 1533 wurde es Louise de Montmorency, der Schwester des Constable Anne de Montmorency und Witwe des Marschalls Gaspard de Coligny, vermacht. Ihr jüngster Sohn, François de Coligny d’Andelot übernahm das Gelände 1547 in ruinösem Zustand. Seine Baukampagnen von 1555 bis 1568 während der Religionskriege, als Tanlay ein Zentrum des hugenottischen Widerstands war, ließen die Residenz allerdings unvollendet.

François war der Bruder des berühmten Admirals de Coligny. Der Admiral pflegte hier die anderen Führer der Protestantischen Liga zu versammeln. Die Familie konnte sich jedoch nicht an ihrem Schloss erfreuen: Die Brüder Gaspard und François de Coligny mussten aus dem Schloss 1568 wegen der immer näher rückenden katholischen Truppen fliehen. Einige Jahre – im August 1572 fand das Massaker der Bartholomäusnacht statt: Admiral de Coligny wurde ermordet, die Colignys sahen ihr Schloss nie wieder.

Der Coligny-Turm und der Turm der Liga stammen aus der französischen Renaissance, ebenso wie das kleine Schloss, das von François de Coligny begonnen und von seinem Schwiegersohn, Jacques Chabot, Marquis von Mirebeau, fertiggestellt wurde.

Die Familie Particelli
Siebzig Jahre später traf die nächste Familie ein: die von Michel Particelli, Seigneur d’Emery. Er war ein Franco-Italiener, der aus einer Bankiersfamilie in Lyon stammte. Als Superintendent der Finanzen unter Louis XIII. war er verantwortlich, die Steuern für den König einzutreiben. Diese Position versorgte ihn mit den finanziellen Mitteln, um das Château de Tanlay zu kaufen. Das Grand Château wurde in seiner Zeit in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts fertiggestellt.

Particelli beauftragte den Architekten Pierre Le Muet, der sich am Stil der ursprünglichen Gebäude orientieren sollte. Aus dieser Zeit stammt die rechte Seite des Haupthofes, der imposante Wassergraben, die Stallungen und der Kanal im Park. Einige architektonische Details, wie die Pyramiden auf der Zugangsbrücke, die Mauer, die den Grünen Hof umgibt, die Galerie der Cäsaren und das Nymphäum, sind vom italienischen Geschmack durchdrungen.

Auch Particelli konnte sich nicht lange an seinem Schloss erfreuen: 1648 waren die Bauarbeiten abgeschlossen, doch schon zwei Jahre später tötet ihn eine Krankheit.

Die Familie Thévenin
Ende des 17. Jahrhunderts erwarb Jean Thévenin, Gouverneur von Saint-Denis, der 1705 von Louis XIV. zum Marquis von Tanlay ernannt worden war, das Château vom Schwiegersohn von Particelli – Phelypeaux de la Vrillière. Seitdem ist Tanlay im Besitz derselben Familie, die im 18. Jahrhundert die Inneneinrichtung gestaltete. Der Comte de La Chauvinière, der heutige Besitzer, ist der Sohn des Botschafters Edouard de La Chauvinière und Marguerite de Tanlay.

Während der Französischen Revolution blieb Tanlay im Gegensatz zu vielen anderen Adelssitzen fast unversehrt.

Das Château de Tanlay kann heute besichtigt werden. Besonders sehenswert ist der Teil des Schlosses mit den schönen Fresken und Möbeln: denn es ist dieselbe Familie, die seit dreihundert Jahren der Besitzer ist. Erfahrene Führer freuen sich darauf, Ihnen das Schloss, seine Familien und seine reiche Geschichte zu zeigen.

Die Außenbesichtigung zeigt Ihnen die Nebengebäude des Schlosses, seinen Wassergraben, das Nymphäum, den Kanal und den bemerkenswerten Park.

Wir danken den Verantwortlichen des Château de Tanlay für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Normaler Tarif: 10,00€.
Kinder (10 bis 15 Jahre): 5,00€
Kinder bis 9 Jahre sind kostenfrei
Ermäßigter Preis bei Vorlage eines Nachweises: 8,00€
(Stand 2021)
Öffnungszeiten
Von April bis November:
Montag & Mittwoch bis Freitag: 10:00h bis 12:30h und 14:00h bis 18:00h
Samstag bis Sonntag: 10:00h bis 18:00h
Geschlossen am Dienstag
(Stand 2021)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.

Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.

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