Bourgogne-Franche-Comté
Frankreich
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In der Nähe von Montbard, in einem bewaldeten Tal des Auxois, liegt das von einem Wassergraben umgebene Schloss von Bussy-Rabutin mit einer erstaunlichen Porträtgalerie, die von einem spöttischen Höfling der Schande über König Louis XIV. gebracht hatte, geschaffen wurde. Der französische Garten in dem das prächtige dreiflügelige Schloss mit seiner Renaissancefassade steht, lohnt einen Spaziergang.
Das ehemalige Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert hatte zunächst mehrere Eigentümer die aus den großen Familien des Burgund stammten, wie die Chastillons, die hier eine Burg mit Graben und Turm bauten und die Rocheforts. Unter ihnen begann die Verwandlung von einer Burg zu einem Schloss.
1602 erwarb Francois de Rabutin die Baronie von Bussy und benannte sich nach ihr. Er ließ den Hauptturm abreißen, die vier Wehrtürme integrierte er in den Schlossbau. Sein Enkel ließ zunächst nur die Hauptfassade gestalten. Er sollte das bekannteste Mitglied der Familie werden:
Graf Roger de Bussy-Rabutin (1618-1693) – Cousin von
Außerdem versucht er sich als Schriftsteller. Seine erste Verbannung resultierte aus spöttischen Gedichten über die Liaison des Königs mit Maria Mancini. Er musste den Hof verlassen, nachdem eine Freundin seiner Geliebten Madame de Montglas seinen Roman „Histoire amoureuse“ ohne sein Wissen veröffentlichen ließ. Er wurde für ein Jahr in die Bastille geschickt und musste sich danach auf sein Schloss Bussy-Rabutin zurückziehen.
Erst 16 Jahre später durfte er an den Hof zurückkehren. Er nutzte die Zeit und begann Kunstwerke zu sammeln. Im „Cabinet de la Tour dorée“ finden sich Portraits der schönsten Damen des Versailler Hofes. Bussy erlaubte sich den Spaß jeder Dame einen bissigen Kommentar hinzuzufügen. In der Galerie der Könige werden auf der einen Seite Portraits der Familie Rabutin gezeigt, auf der gegenüberliegenden Seite die Könige Frankreichs von Hugo Capet bis Charles X. Im 19. Jahrhundert kamen weitere Staatsmänner dazu.
1733 ging das Anwesen in den Besitz von Etinne Dagonneau de Marcilly. Er und seine Ehefrau führten am Schloss einige Restaurierungsarbeiten durch. Im Jahr 1792 wurde das Schloss unter Zwangsverwaltung gestellt und das Mobiliar verkauft. Danach hatte das Chateau mehrere Eigentümer und verfiel langsam. Erst der Bürgermeister des Ortes ließ es von 1820 bis 1832 wieder aufbauen.
Im Jahr 1835 kaufte der Graf Jean Baptiste de Sarcus das Anwesen und begann mit der Restaurierung und erhielt 1862 die Einstufung als historisches Denkmal. 1929 ging es in den Besitz des Staates über, welcher es seit den 1970er Jahren umfassend restauriert.
Der als „Bemerkenswerter Garten“ bezeichnete prächtige Garten wurde 1990 in einem Zustand des 17. bis 18. Jahrhunderts restauriert. Er besteht aus Teichen, Grünanlagen, einem Labyrinth und von sternförmigen Wegen abgegrenzten Gehölzen. Die Terrasse ist mit mit Buchsbaum gesäumten Blumenbeeten, alten Rosensorten, strauchartigen Pfingstrosen und mehrjährigen Blumen geschmückt. Statuen von mythologischen Figuren schmücken das Ensemble. Der Park bewahrt auch einen Bienenstand, einen Taubenschlag, einen Obstgarten und seinen Gemüsegarten, in dem alte Gemüsesorten angebaut werden.
Wir danken den Verantwortlichen des Château de Bussy-Rabutin für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
Täglich geöffnet von 9:15h bis 12:00h und von 14:00 bis 17:00h
15. Mai bis 14.September
Täglich geöffnet von 9:15h bis 13:00h und von 14:00 bis 18:00h
15. September bis 31. Dezember
Täglich geöffnet von 9:15h bis 12:00h und von 14:00 bis 17:00h
Die Kasse schließt 45 Minuten vorher.
(Stand 2020)
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