Château de Roquetaillade

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Abendstimmung © Chateau de Roquetaillade
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Moment der Ruhe © David Vinso / Chateau de Roquetaillade
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Chambre Rose © Chateau de Roquetaillade
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Detail der Kapellendecke © Chateau de Roquetaillade
Wissenswertes über Château de Roquetaillade

Lesezeit: 5 min

Château de Roquetaillade mit seiner einfachen rechteckigen Struktur, seiner Ecktürme und des imposanten Donjons in der Mitte, ist das perfekte Beispiel eines mittelalterlichen Schlosses. Hinter diesen strengen Mauern offenbart das Schloss viele Schätze. Entdecken Sie die prächtigen, komplett eingerichteten Wohnungen sowie das spektakuläre und einzigartige Werk von Viollet le Duc, ohne die Kapelle St. Michel aus dem 12. Jahrhundert zu vergessen.


Seit prähistorischen Zeiten ist das Gelände von Roquetaillade vom Menschen bewohnt, die Stätte liegt auf einer Felshöhe, wo sich eine Reihe von Höhlen befinden, die seit alten Zeiten genutzt wurden. Die Legende erzählt, dass Karl der Große im 8. Jahrhundert hier seine Armee versammelte und eine erste Holzfestung errichtete, die von den natürlichen Eigenschaften der Gegend für die Verteidigung profitierte.


Bereits im 11. Jahrhundert wurde eine erste Steinburg an dieser Stelle errichtet, daher der Name „Château de Roquetaillade“, was so viel wie „in den Fels gehauen“ bedeutet. Sie gehörte damals

den Seigneurs de la Mothe, die als Herren über eine befestigte Stadt mit Schloss und Kirche herrschten.

Im 14. Jahrhundert, im Jahr 1306, ließ Gaillard de la Mothe, Neffe von Clemens V., dem ersten Papst in Avignon, mit Unterstützung seines Onkels unweit der alten Burg einen befestigten Palast errichten, der neue Verteidigungsanlagen und einen gewissen Komfort vereint. Seitdem wurde dieses „neue“ Schloss von Roquetaillade ständig von derselben Familie bewohnt zu werden, auch wenn der Familienname in den letzten 7 Jahrhunderten 5-mal gewechselt hat. Heute gehört es der Familie des Vicomte Sébastien de Baritault du Carpia.

Dank der vom Papst beigesteuerten Gelder werden in Bazadais sieben Schlösser für ihn und seine Familie gebaut. Diese Schlösser sind als clementinische Schlösser bekannt. Davon sind einige noch gegenwärtig erhalten: das Schloss Villandraut, das “Château Neuf” in Roquetaillade u.a.

Seine Architektur ähnelt der der Schlösser, die Jacques de Savoie zur selben Zeit für den König von England gebaut hat. Dies erklärt, warum Roquetaillade in Filmen öfters in Großbritannien situiert wird: “Fantomas bedroht die Welt” («Fantômas contre Scotland Yard»), Sunday Lovers (« Les Séducteurs ») mit Roger Moore, “Highlander”, Pakt der Wölfe…

Für den Bau einen neuen, zweiten Schlosses in Roquetaillade gab es zwei gute Grnde: Einerseits war die Wasserversorgung des Vieux Châteaux unregelmäßig – was im Falle einer langen Belagerung ein strategisches Problem bedeutete. Anderseits wollte man die neuesten Techniken einer “aktiven” Verteidigung mit einem Minimum an stattlichem Komfort verbinden.

Das Château hat einen rechteckigen Grundriss von 32m x 33m. Die 6 Türme, die es umgeben, sind 32 m hoch. Sollten sie unter Beschuss genommen werden, so waren sie stärker als viereckige Türme und hatten keine toten Winkel. Die Mauern sind bis zu 2,5 m dick. An der Außenfassade gibt es keine Fenster; nur einige hunderte Schießscharten, um Pfeile und Projektile abzuschießen. Der Schlosseingang liegt auf der westlichen Seite. Die Zugangsbrücke führt über einen trockenen Graben. Das felsige Fundament des Gebäudes verhinderte jegliche Unterminierung verhinderte. Der im Falle von Belagerungen lebenswichtige Brunnen, ist so tief ist wie der Donjon hoch: 40 Meter.
Der 40 m hohe Donjon wird von einem achteckigen Turm flankiert, der das einzige Treppenhaus des Gebäudes schützt. Im oberen Teil befanden sich die Zimmer der Schlossherren.

Von den sieben Clementinerschlössern ist nur Roquetaillade bis heute unversehrt geblieben. Während des Hundertjährigen Kriegs wollen weder die Engländer noch die Franzosen einen Konflikt mit den Nachkommen eines Papstes haben, und eine pragmatische Diplomatie drängte die Herren von Roquetaillade -entsprechend dem politischen Wandel- die Seite, auf der sie standen, zu wechseln.
Das Ende des Mittelalters kennzeichnete den Beginn eines vereinten Frankreichs und die Zentralisierung durch die Macht des Königs in Paris. Das Feudalsystem starb und Roquetaillade büßte seine Verteidigungsaufgabe ein. Die Stadt wurde allmählich verlassen und die militärische Festung wurde zur Residenz. 1599 renoviert die Familie Lansac den ersten Stock; die Schießscharten wurden durch Fenster ersetzt und die alten Wachräume werden zu Prachtsälen mit großartigen Kaminen im Renaissancestil, den ersten in der Gegend von Bordeaux. Der Synodalsaal ist der größte Saal des Schlosses und erinnert an die kirchlichen Treffen, die Clemens V dort organisierte.

1865 beauftragt die Familie Mauvezin den bedeutenden Architekten Viollet le Duc den Altbau an den Geschmack der Zeit anpasst, insbesondere das Erdgeschoss, das aufgrund der überkommenen Läden und Ställe aus der mittelalterlichen Zeit unbewohnbar war. Es wurde ihm absolute freie Hand gegeben; so konnte er seinen mittelalterlichen Traum verwirklichen. Er entwarf komplett möblierte Wohnräume in einem Ausbruch von Stil und Farben, die den Bezug zwischen Gotik und kommendem Jugendstil (Art Nouveau) widerspiegelten. Auf dem Donjon bringt er Wasserspeier an, die an die von Notre Dame de Paris erinnern.

Im Erdgeschoss findet man das Abbilde des Kopfs der Kaiserin Eugénie, für die Viollet le Duc Arbeiten im Schloss Pierrefonds vorgenommen hatte.

1840 stellte Prosper Mérimée tausend emblematische Bauten Frankreichs unter Denkmalschutz. In dieser ersten Liste historischer Denkmäler ist Roquetaillade miteinbegriffen. Seit 1976 wird das schon seit 1956 für die Öffentlichkeit zugängliche Château de Roquetaillade vom französischen Kulturministerium als monument historique gelistet und ist das meistbesuchte in der Region Bordeaux.

Zu den weiteren Aktivitäten auf dem Schloss gehören eine berühmte Produktion von weißen Graves-Weinen „Chateaufort de Roquetaillade“ und die Bazadais-Rinderzucht.

Wir danken den Verantwortlichen des Château de Roquetaillade für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Erwachsene: 9,50€
Kinder & Studenten: 6,50€

(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Von April bis 30. Juni: täglicher Besuche um 15:00h und 16:00h

Juli und August: täglich von 10:30h bis 18:00h. Letzter Besuch um 17:00h

Vom 1. September bis zum 1. November: täglicher Besuche um 15:00h und 16:00h

Weihnachtsferien: täglicher Besuch um 15:00h

Winter- und Frühlingsferien (Zone A Bordeaux): täglicher Besuche um 15:00h und 16:00h

Feiertage (außer 25. Dezember): täglicher Besuch um 15:00h

Vom 2. November bis Ostern: Besuche jeden Sonntag um 15:00h und 16:00h

Das Innere des Schlosses ist nur mit Führung zugänglich. Dauer des Besuchs :1h

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.

(Stand 2020)
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Allgemeine Tipps Für Schlösser- und Burgentouren empfehlen wir das niederschlagsarme Frühjahr und den milden Herbst. Im Süden (z.B. im Katharerland) sollten Sie Touren gut vorbereiten (genug Wasser / Sonnenschutz LF 50) und nicht alleine gehen - die Orte sind zum Teil sehr abgelegen. WICHTIG: Checken Sie vor dem Besuch - gerade bei kleineren Schlössern - die Öffnungszeiten auf deren Website.

Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.

Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.

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