Château de Mongenan

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Chateau-de Mongenan_Gartenfassade_c-Chateau-de Mongenan_800
Gartenfassade © Château de Mongenan
Chateau-de Mongenan_Salon_c-Chateau-de Mongenan_800
Salon © Château de Mongenan
Chateau-de Mongenan_Freimaurertempel_c-Chateau-de Mongenan_800
Freimaurertempel © Château de Mongenan
Chateau-de Mongenan_Museum-Historische-Kostueme_c-Chateau-de Mongenan_800
Historische Kostüme © Château de Mongenan
Chateau-de Mongenan_Salon-Detail_c-Chateau-de Mongenan_800
Details Salon © Château de Mongenan
Chateau-de Mongenan_Sicht-in-den-Garten_c-Chateau-de Mongenan_800
Blick in den Garten © Château de Mongenan
Wissenswertes über Château de Mongenan

Lesezeit: 4 min

Auf einem Hügel mit Blick auf die Garonne gelegen, hat das Château de Mongenan sein Aussehen aus dem 18. Jahrhundert bewahrt, da es seit seiner Erbauung von derselben Familie bewohnt wird. Das zugehörige Weingut Château de Mongenan, das mit alten weißen und roten Rebsorten wie Malbec und Muscadelle bepflanzt ist, befindet sich auf 6 Hektar in der Gemeinde Portets. Dieser Weinberg existierte bereits im 3. Jahrhundert, wie die zahlreichen von Archäologen entdeckten Münzen belegen.


Als Geburtshaus des letzten Außenministers von Ludwig XVI., Antoine-Claude de Valdec de Lessart, ist das Château de Mongenan das einzige in der Region Bordeaux erhaltene Beispiel jener „Folies“, die vor der Französischen Revolution Kunst und Lebensfreude symbolisierten. Das Haus steht unter Denkmalschutz und hat mit seinen Aufzeichnungen, seinen Sammlungen, seinem Freimaurertempel und den drei Gärten seine gesamte Kulisse und Einrichtung erhalten.


Das Château de Mongenan wurde 1736 von dem Architekten Le Herissey für Baron Antoine de Gascq, Präsident

des Parlaments von Guyenne, und seine Familie gebaut. Die Geschichte des Denkmals ist mit der Geschichte dieser Familie großer Feudalbarone verwoben, deren berühmtester Vertreter der Kardinal und Erzbischof von Bordeaux im 17. Jahrhundert François de Sourdis war.

Baron de Gascq war ein sehr enger Freund des Philosophen Montesquieu, mit dem er die Akademie der Wissenschaften, der schönen Künste und der Literatur von Bordeaux gründete. Er war auch Präsident der Académie des Lyriques. Er stand dem Maréchal-Duc de Richelieu sehr nahe, mit dem er einen täglichen Briefwechsel führte, der in der Bibliothek der Sorbonne aufbewahrt wird. Sein Interesse für Musik und sein Talent ließen ihn den Philosophen Jean-Jacques Rousseau als Lehrer nehmen, der ihn ab 1741 auch in Botanik unterrichtete. Rousseau hat Spuren in Mongenan hinterlassen: sein persönliches Herbarium, und seine Notenblätter im Musikzimmer.

Als de Gascq 1781 starb, vermachte er sein Vermögen seinem leiblichen Sohn, Antoine-Claude Nicolas de Valdec de Lessart (1741-1792), der Direktor der Compagnie des Indes, Finanz-, Innen- und Außenminister von Ludwig XVI. wurde.

Die Einrichtung und Dekoration des Château de Mongenan haben sich seit seinem brutalen Tod während der Revolution nicht verändert. Das Museum, das aus einem Familienarchiv mit zahlreichen Manuskripten von großem historischen Interesse besteht, bewahrt sein Andenken. Es beschreibt auch seine Leidenschaft für die Botanik, seine Vorliebe für die Wirtschaft, seine Anziehungskraft für die Stoffindustrie, seine Beziehungen zu Ludwig XVI, Marie-Antoinette und den Freimaurern.

Der Besucher wird in eine andere Welt hineingezogen, indem er nach und nach das Leben der Parlamente im 18. Jahrhundert kennenlernt, die Welt der Compagnie des Indes, deren Direktor Valdec de Lessart von 1764 bis 1792 war, entdeckt, und Zeuge der ersten Wirren der Französischen Revolution wird. Töpferwaren, Porzellan, Porträts, höfische Kostüme, seltene oder kuriose Gegenstände und politische Karikaturen bilden dieses prächtige „Kuriositätenkabinett“, dessen schönstes Stück ein Herbarium mit 136 Tafeln ist, das unter der Leitung von Jean-Jacques Rousseau nach den ersten Regeln der Linnaeischen Klassifikation angelegt wurde. Ein Puppenhaus schließt den Besuch ab, zur Freude der Kinder.

Ein wesentlicher Teil der Ausstellung ist seinem freimaurerischen Engagement gewidmet, das den Besuch des einzigen erhaltenen Tempels aus dem 18. Jahrhundert beinhaltet.

Der Freimaurertempel wurde im Jahre 1737 eingerichtet, mit seiner Sammlung von Dokumenten und den rituellen Werkzeugen, ermöglicht er dem Besucher und Laien die Geheimnisse des Zeitalters der Aufklärung zu entdecken. Errichtet in der Zeit der ersten Verbote der Freimaurer bewahrt er die rituellen Werkzeuge aus dieser Zeit auf. Er trägt noch lebendige Botschaften der Jakobiten, des Illuminismus und der Bruderschaft mit sowohl schottischen als auch französischen Riten. Diese waren mit Montesquieu und seinen Kollegen von der Akademie verbunden, und machten Bordeaux zu einem philosophischen Zentrum, das Europa, Amerika und alle Zwischenstationen der Welt inspirierte.

Die Gärten „Zur Zierde“, „Zum Nutzen“ und „Zum Vergnügen“ bilden ein außergewöhnliches Bild, das oft in verschiedenen Publikationen gezeigt wurde. Der Nutzgarten ist im barocken Stil angelegt und beherbergt mehr als tausend Pflanzenarten und Sorten, von Färbepflanzen über Heil- und Zauberpflanzen bis hin zu altem Gemüse und Obst. Ein Rosengarten und eine außergewöhnliche Sammlung von Schwertlilien machen den Besuch im Frühling unvergesslich. Der Ziergarten und der Vergnügungsgarten mit ihrem grünen Theater haben ihr barockes Mauerwerk bewahrt und sind mit seltenen Eisenarbeiten von Blaise Charlut geschmückt. Der Garten wurde so angelegt, dass er dem idealen vorromantischen Garten ähnelt, den Rousseau in „Julie, la nouvelle Héloïse“ beschrieb, voll von Aromen und Farben. Der heutige Garten ist so gehalten, wie er im 18. Jahrhundert war, mit Gemüse der Epoche, lokalen Sorten von Obstbäumen, Rosensorten aus dem 18. Jahrhundert, Astern, Iris, Dahlien, aromatischen Pflanzen und Pflanzen, die zur Parfümherstellung verwendet wurden.

Jedes Wochenende bietet das Château de Mongenan Aktivitäten zu Themen seiner Sammlungen an. Auch Konferenzen, Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen stehen auf dem Programm.

Wir danken den Verantwortlichen des Château de Mongenan für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Erwachsene: 10,00€
Kombiticket (Châteaux Mongenan und Lagueloup): 15,00€
Kostenlos für Kinder unter 12 Jahren
(Stand 2021)
Öffnungszeiten
7. Januar bis 31. Dezember :
Samstags, sonntags und an Feiertagen,
Von 14:00h bis 18:00h

Nach Vereinbarung, nachmittags, an Wochentagen außerhalb der Saison

Von Juli bis September :
Täglich von 10:00h bis 12:00h und 14:00h bis 18:00h
(Stand 2021)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.

Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.

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