Sachsen
Deutschland
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Die besterhaltene romanische Wehranlage in Sachsen.
Trutzig wacht Burg Gnandstein auf einem Porphyrit-Felsen über dem Tal der Wyhra. Ihre Anfänge liegen zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Zuerst entstand auf dem unbesiedelten Felssporn eine annähernd rechteckige Ringmauer, an deren Südwestecke sich ein Wohnturm, Vorgängerbau unseres heutigen Bergfriedes, befunden hat.
Um 1220 entstand dann der ursprünglich dreigeschossige Bau des Palas. Nur wenig später wurde der Ringmauer im Osten eine Zwingermauer vorgelagert, ein wesentlicher Ausbau der Verteidigungsanlagen.
In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der 33 m hohe Bergfried errichtet. Er besitzt an seinem Fußpunkt eine Mauerstärke von ca. 3,5 m. Das Innere war ursprünglich in sechs hölzerne Stockwerke unterteilt. Der originale Zugang befand sich in ca. 8 m Höhe über dem heutigen Fußpunkt.
Im 14. Jahrhundert kam es zu verschiedenen Umbauten. So wurde der Palas um ein Geschoss erhöht und der im Osten bereits existierende Kemenatenflügel mittels eines Überganges mit dem aufgestockten Gebäude verbunden. Das 15.
Jahrhundert war dann von großen Um- und Ausbauten gekennzeichnet.Zu Beginn des Jahrhunderts erhielt der Bergfried eine Türmerstube. Noch in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts dürfte mit dem Bau des Torhauses begonnen worden sein. Über den bereits existierenden Wehrkellern der Süd- und Nordseite des Felssporns entstanden ein gotischer Wohnflügel und eine spätgotische Kapelle. Möglicherweise fällt auch der Bau des Brunnenhauses erst in diese Bauphase.
Im 17. Jahrhundert kam es zu zahlreichen Zerstörungen. Schwedische Truppen steckten 1632 die Kemenate in Brand und 1646/47 wurde der Südflügel durch Blitzschlag schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhielten fast alle Gebäude neue Dächer bzw. Dachkonstruktionen. Der Innenausbau jedoch begann erst gut ein Dreivierteljahrhundert später.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der spätgotische Wendelstein im Burginnenhof von einem steinernen Arkadengang und darüber liegenden Korridoren umschlossen. Die hofseitigen Wandflächen des Südflügels und des Kemenatenflügels erhielten aufgeputzte Gliederungselemente.
1990 begannen umfangreiche archäologische Grabungen im Bereich des Turm- und des Zwingerhofes. Das Ergebnis waren größere Korrekturen in der frühen Bauchronologie der Burg Gnandstein. Im Anschluss wurde die gesamte Zwingeranlage rekonstruiert.
Im Rahmen einer großen Baumaßnahme konnte ab 1994 der Südflügel zunächst statisch-konstruktiv überarbeitet werden. Direkt im Anschluss erfolgte der Innenausbau des gesamten Gebäudes. Diese Arbeiten fanden zum Teil im Jahr 2000 ihren Abschluß. Danach hatte die Restaurierung der übrigen Gebäudeteile der Burg begonnen, die Arbeiten an den Fassaden bzw. Dächern von Palas, Kemenate, Anbau und Nordflügel sind nun abgeschlossen worden und sind heute wieder für Besucher zugänglich.
Gnandstein liegt inmitten des Kohrener Landes, einem der schönsten und reizvollsten Erholungsgebiete zwischen Leipzig und Chemnitz.
Quelle & weitere Infos: www.burg-museum-gnandstein.com
Bildquelle: Burg Gnandstein – Antje Krahnstöver, Peter Knierriem
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