Burg Gleiberg

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Wissenswertes über Burg Gleiberg

Lesezeit: 3 min

In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts errichtete vermutlich Graf Otto, der jüngste Bruder des deutschen Königs, Konrad I. (911-918), eine erste Befestigungsanlage auf dem 308 m hohen Basaltkegel. Die Überreste sind in den mächtigen Grundmauern eines quadratischen Bergfrieds noch sichtbar.


Um das Jahr 1000 kam die Gleiburg durch Heirat an Graf Friedrich I. (1004-1019) aus dem Hause Luxemburg. Er und seine Nachfolger begründeten die Dynastie der Grafen von Gleiberg, residierten bis etwa 1170 auf der Burg und bauten sie aus.


Aufgrund ihrer engen verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Mächtigen des Deutschen Reichs dürfte die Gleiburg vor allem im 11. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der “großen” Politik gespielt haben. 1103 wurde die Burg durch den späteren Kaiser Heinrich V. (1106-1125) teilweise zerstört. Dadurch und aufgrund einer Teilung von Burg und Grafschaft vor 1150 sank deren politische und militärische Bedeutung.


Als Reaktion auf beide Ereignisse errichteten die letzten Grafen von Gleiberg in der 2.

Hälfte des 12. Jahrhunderts den heute die Burganlage beherrschenden 30 m hohen runden Bergfried.

Um 1170 gelangte die Gleiburg an die Herren von Merenberg. In dieser Zeit wurden neue und stärkere Befestigungsanlagen sowie der sog. Merenberger-Bau errichtet, der 1646 bis auf den Westgiebel völlig zerstört wurde. Im Verlauf des 13./14. Jahrhunderts entstanden die äußeren Ringmauern, die in den 1980er Jahren umfassend saniert wurden.

Aufgrund eines Ehevertrages ging die Burg 1333 an die Grafen von Nassau über, in deren Besitz sie für fast 500 Jahre blieb. Es wurde die mittelalterliche Oberburg weiter ausgebaut und die gesamte Unterburg neu errichtet.

Noch im 14. Jahrhundert erfuhren die Befestigungsanlagen der Oberburg erhebliche Verstärkungen.. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde der große Palas der Oberburg erweitert und der äußere Mauerring in weitem Bogen um die Oberburg herumgeführt. Ein neuer, geräumiger Burghof entstand. Die Außenmauern waren bereits für den Einsatz von Feuerwaffen konzipiert. Die den runden Bergfried umgebenden Mantelmauern wurden ebenfalls modernisiert.

Ihren Abschluss fand die bauliche Entwicklung mit der Errichtung der sog. Unterburg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Nassauer- und Albertus-Bau), welche also über 600 Jahre jünger als der älteste Bergfried der Oberburg ist und heute Gastronomie- und Wohnräume beherbergt.

Zwei Jahre vor Ende des 30- jährigen Krieges im Jahr 1646, kam es zur Zerstörung fast der gesamten Oberburg (mit Ausnahme des runden Bergfrieds) und der Dachstühle der Unterburg. Die Burg Gleiberg verlor endgültig ihre militärische Bedeutung und die ihr noch verbliebenen Funktionen.

Die 1652-54 neu bedachten Gebäude der Unterburg wurden nach 1646 kaum noch bewohnt.

Im 18. Jahrhundert geriet die Unterburg in einen immer schlechteren Zustand

Im Juni 1816 geht der Besitz in das Eigentum der preußischen Krone über. Erst als der 1837 gegründete Gleibergverein 1879 Eigentümer der Burg wurde, konnte der weitere Verfall gestoppt und eine systematische Sanierung vorgenommen werden. Die Burg Gleiberg liegt in Sichtweite gegenüber der Burg Vetzberg.

Quelle: www.burg-gleiberg.de

Bildrechte:
Das Innere der Burg Gleiberg“ by Christian Bär, used under CC BY 2.0 / sharpened & recoloured original

Eintrittspreise
frei zugänglich
Öffnungszeiten
Die Außenanlagen der Ober- und Unterburg sind täglich ab 10 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit frei zugänglich.
Von April bis September werden nach Voranmeldung, Burgführungen für Gruppen angeboten.
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