Burg Eppstein

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Burg in der Wintersonne © Stadt- und Burgmuseum Eppstein
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Rosen im Sonnenschein © Stadt- und Burgmuseum Eppstein
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Die Burg bei Nacht © Stadt- und Burgmuseum Eppstein
Wissenswertes über Burg Eppstein

Lesezeit: 4 min

Die Burgruine Eppstein erhebt sich mit ihren imposanten Befestigungsanlagen über der Altstadt der hessischen Stadt Eppstein. Eindrucksvoll präsentiert sich der einstige Adelssitz als Machtsymbol der Herren von Eppstein. Als Mainzer Erzbischöfe waren sie im 13. Jahrhundert wichtige Faktoren der Reichspolitik.


Im Museum auf der Burg ist die 1000-jährige Geschichte dieses bedeutsamen Kulturdenkmals anschaulich aufbereitet. Nicht nur für Kinder immer wieder spannend erweist sich die Darstellung mittelalterlicher Lebensweise auf der Burg. Von der Ritterrüstung führt die Zeitreise bis zur romantischen Ruinenbegeisterung.


Im Jahr 1122 wurde sie das erste Mal urkundlich erwähnt, es gibt aber bauhistorische Befunde aus der Zeit um 1100. Ob wirklich ein Ritter Eppo die Burg dort erbaut hat, wo er die schöne Berta von Bremthal aus den Händen eines Riesen befreit hatte…man weiß es nicht. Es gab aber einen Königsundergau-Grafen Eberhard im 10. Jahrhundert.


Im Jahr 1224 gab der Kaiser Heinrich V. eine Hälfte des Besitzes dem Erzstift

Mainz, wenige Jahre erhielten sie auch die zweite Hälfte. Als die Hochadelsfamilie der Herren von Hainhausen die Burg Eppstein als Lehen in der Mitte des 12. Jahrhunderts übernahm, nannten sich von nun an „von Eppstein“. Die Burg wurde zum Mittelpunkt ihres Territoriums. Aus finanziellen Gründen mussten sie 1492 die westliche Hälfte der Burg an die Landgrafen von Hessen verkaufen.

Ein Modell der Burg im Museum zeigt sie um 1500 – eine Kernburg mit Wohn- und Verwaltungsbauten umgeben einen Hof. Geschützt wird sie vom hohen Bergfried und einem Halsgraben. Den Ostteil betrat man über die Brücke, das Haupttor im Westen war über den steilen Burgweg erreichbar.

Als die Familie ausstarb, ging die östliche Hälfte der Burg an die Grafen von Stolberg-Wernigerode und 1581 an das Kurfürstentum Mainz. Die Burg wurde ein Verwaltungssitz. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie dann schlossartig ausgebaut. Die ursprünglich als Verteidigungsanlagen der Burg dienenden Zwinger wurden als Gärten und Wirtschaftshöfe ausgebaut. Im Jahr 2006 eröffnete hier der um 1630 auf einer Terrasse -die als Standfläche für Geschütze gebaut worden war- als barocker Nutz- und Ziergarten angelegte charmante kleine Altangarten. Mit dem Abzug der hessischen Verwaltung im Jahr 1763 hatte sein Verfall begonnen.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 wurde Deutschland neu geordnet. Eppstein fiel an das Herzogtum Nassau. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts hatte das Schloss bereits leer gestanden, es begann zu verfallen und war nicht mehr als Wohnsitz nutzbar. Es wurde auf Abbruch versteigert und vom neuen Besitzer bis auf einen Flügel in der Osthälfte abgerissen.

Erst am Anfang des 20. Jahrhunderts nahte Rettung für die überwucherte Ruine: Der letzte private Eigentümer ließ die alten Mauern ab 1926 freilegen und sichern. Im Jahr 1929 schenkte er die Burg Eppstein der Stadt. Diese übernahm die Verpflichtung zur Erhaltung des Denkmals.

Der heute noch markanteste Teil der Anlage ist sicherlich der runde Bergfried. Von seinen ehemals 33 Metern Höhe, stehen heute noch 24 Meter. Die ursprünglichen Hocheingänge sind noch gut zu erkennen. Das im erhaltenen Ostteil der Burg gelegene Mainzer Schloss besaß seit 1765 eine Kapelle. Sie wurde noch bis 1903 genutzt. Das bewahrte diesen Teil vermutlich vor dem Abbruch.

„Lasst mich hier raus“, ist eine verzweifelte Stimme aus dem tiefen Verlies zu hören. Und daher heißt der Verteidigungsturm, der auch als Gefängnis diente, der „Bettelbub“.

Weingarten, Baumgarten oder der barocke Altangarten – eine auf Gewölben ruhende Hochterasse mit einem Nutz- und Ziergarten in der Burg- mit seinen würzigen Kräutern laden zum Entdecken mit allen Sinnen. Und wer die Stufen bis auf die Plattform des mächtigen Bergfrieds erklommen hat, wird mit einem herrlichen Weitblick verwöhnt. Hier ist die Historie spürbar. Der Blick fällt auf den Kaisertempel, den Bergpark Villa Anna und das romantische Städtchen unterhalb der Burg. Sogar den Bergfried der einst eppsteinischen Burg Königstein kann man bei guter Fernsicht sehen.

Seit 1913 finden im Burghof die Burgfestspiele statt. Hier kann man Theater, Oper, Kabarett und Kinoabende im einzigartigen Ambiente der Burg genießen. Prangerfest und Burgfest laden zum Feiern mit Speis und Trank. Die wieder nutzbargemachte Kemenate kann für private Veranstaltungen gemietet werden, die Standesämter der Städte Eppstein und Kelkheim organisieren an diesem romantischen Ort Trauungen.

Termine unter www.epstein.de Filme zur Burggeschichte auf dem Youtube Kanal der Stadt Eppstein.

Wir danken den Verantwortlichen von Burg Eppstein für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Burg und Museum:
Erwachsene: 4,00€
Kinder: 1,50€

Führungen: 35,00€ zzgl. Burgeintritt
(Stand 2021)
Öffnungszeiten
April bis Oktober:
Samstag 14:00h bis 17:00h
Sonntag und Feiertage: 11:00 bis 17:00h
Mittwoch: 16:00h bis 18:00h

November bis März:
Sonn- und Feiertage: 12:00h bis 15:00h
(Stand 2021)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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