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Das Feriengebiet Geestland besteht aus 24 Ortschaften, idyllisch gelegen zwischen Marsch, Geest, Moor und dem Niedersächsischen Wattenmeer. Eine dieser Ortschaften ist Bad Bederkesa mit seinem 200 Hektar großen Moorsee, seinem Wahrzeichen- einer Kornwindmühle aus dem 19. Jahrhundert und der Burg.
Die Burg Bederkesa liegt am Rande des Luftkurort und Moorheilbades am Ufer des Bederkesaer Sees.
Sie ist eine für die Region typische Niederungsburg, die auf einem künstlichen Hügel im moorigen Umland errichtet wurde. Ihre Geschichte lässt sich bis in das 12. Jahrhundert zurückverfolgen.
Die Ritter von Bederkesa
Die Ritter von Bederkesa waren bereits im 12. Jahrhundert urkundlich als Ministeriale, also Dienstmannen des Erzbischofs von Bremen überliefert. Älteste datierte Holzfunde aus archäologischen Ausgrabungen weisen in die Zeit um 1200.
Der Niedergang dieses im Elbe-Weser-Gebietes bedeutenden Geschlechts der Ritter von Bederkesa begann bereits vor 1300 und beschleunigte sich im 14. Jahrhundert. In dieser Zeit rivalisierten die Stadt Bremen, der Erzbischof von Bremen sowie andere weltliche
und geistliche Herrschaften um den Besitz von Burg und Herrschaft Bederkesa.Der erste Bau aus Stein
Um 1400 wird ein letztes Mal ein Wehrturm aus Holz auf dem Burgberg errichtet, der bei den Ausgrabungen nachgewiesen werden konnte. Dieser wurde dann durch den gut 60 Jahre später errichteten ersten Steinbau aus dem Jahr 1460 abgelöst, den die Stadt Bremen hier als Verwaltungssitz veranlasst hat. Hierbei handelt es sich um den heutigen Südflügel der Burg, der 1536 und 1579/80 zunächst um den Nordflügel, dann um den Mitteltrakt ergänzt wurde.
Die Stadtbremer Verwaltung begann bereits im Jahr 1381 mit der Übernahme der halben Herrschaft und 1421 schließlich der vollständigen Herrschaft Bederkesas sowie der Burg.
Ein Treppenturm und ein Roland
Im Jahr 1612 folgte der Bau des im Stil der Weser-Renaissance errichtete Treppenturms. Die älteste Darstellung der Burg aus dem Jahr 1604 zeigt die Form der Burg noch ohne den Treppenturm, die mit einem Befestigungswerk aus Wällen und vier Eckrondellen gesichert war. Der vor der Burg stehende Roland verdeutlicht die 1602 eingeführte stadtbremische Gerichtsbarkeit.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg gelangte die Burg im Jahr 1654 in den Besitz der Schwedischen Krone. Hans Christopher von Königsmarck ließ die Wälle und Bastionen abtragen, womit die militärische Bedeutung endete.
Hannover und Preußen
1720 fielen die Burg und das Amt Bederkesa an das Kurfürstentum Hannover. 1739 wurde der baufällig gewordenen halbe Nordflügel abgerissen, zehn Jahre später der Treppenturm. 1859 wurde das Amt Bederkesa aufgelöst. In preußischer Zeit wurde die Burg 1881 an Privatleute verkauft. Bis 1971 diente die Burg als Gastwirtschaft und Ausflugslokal, als Hotel, Turnhalle, Musterungslokal, Kino oder auch als Tanzschule.
Heute ein Museum
1975 wurde die inzwischen ruinöse Burg vom Landkreis Wesermünde (heute Landkreis Cuxhaven) aufgekauft und umfangreich saniert. Der Nordflügel und Treppenturm wurden auf den Fundamenten wieder aufgebaut.
Seit 1981 ist die Burg Sitz der Archäologischen Denkmalpflege des Landkreises Cuxhaven und seit 1982 beherbergt sie als eines der wichtigsten Baudenkmale der Region – das Archäologische Museum des Landkreises – mit seiner Sammlung von der Steinzeit bis in die Neuzeit.
Wir danken den Verantwortlichen der Burg Bederkesa für Infos und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
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