Pembroke Castle

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Wissenswertes über Pembroke Castle

Lesezeit: 5 min

Obwohl Pembroke Castle wie wir es heute sehen können eine der größten walisischen Burgen ist, war sie keine königliche Festung, sondern im Besitz unabhängiger Regionalfürsten.


Der normannische Adlige Roger de Montgomery  nahm im Jahr 1093 das Land in Besitz und begann mit dem Bau der ersten Burg in Pembroke. Obwohl sie zum größten Teil aus Holz gebaut war, hielt sie zweimal den Belagerungen der Waliser stand. Sein Sohn Arnulf nahm Pembroke als Basis für weitere Eroberungen.


In den Jahren 1102 bis 1138 baute der englische König Henry II den normannischen Einfluss aus, indem er die Stadt Pembroke mit Hafen, Kirche und Markt zu Füßen der Burg gründete. Die Gegend wurde mit eingewanderten Flamen und Engländern besiedelt. Im Jahr 1138 wurde die Burg Mittelpunkt einer unabhängigen Grafschaft. Der 2. Graf, Richard de Clare (Strongbow) war verantwortlich für die Invasion von Irland die ausgehend von Pembroke in den Jahren 1169/70 begann. Seine Tochter und

Erbin Isabel de Clare heiratete eine der bekanntesten Figuren der englischen Geschichte des Mittelalters, William Marshall. Er war der „Ritter der Könige“ und diente nacheinander 4 Königen der Plantagenets (Henry II, Richard I (Löwenherz), John (Ohneland) und Henry III. 1189 wurde William Marshall Earl of Pembroke und auch die Burg wechselt ein seinen Besitz. Er ließ die hölzernen Befestigungsanlagen durch Steinmauern ersetzen und den großen Bergfried erbauen. Dieser ist mit 22,5 Metern Höhe und 15 Metern Durchmesser einer der größten im ganzen Land. Der Turm hatte 5 Stockwerke und eine steinerne Kuppel. Der ursprüngliche Eingang war im ersten Stock, zugänglich nur über eine Holztreppe. Doch die Kamine und die vielen Fenster zeigen, dass es sich nicht nur um eine Verteidigungsanlage, sondern auch um eine Residenz gehandelt haben muss. William Marshall 5 Söhne  folgten ihm einer nach dem anderen, sein 3. Sohn Gilbert war in den Jahren 1234 bis 1241 verantwortlich für den weiteren Ausbau der Anlage.

Laut einer Legende wurde William Marshall von einem irischen Bischoff verflucht, dass alle seine Söhne kinderlos bleiben würden, und so gelangte Pembroke in die Hände von William de Valence, dem Halbbruder Henry III, welcher eine Enkelin von William Marshall heiratete. Er gestaltete die Burg, wie wir sie heute kennen. Und fügte den massiven Mauerring des Außenhofs hinzu.  Die Stadtmauern, die man zu bauen begann, umfassten eine Stadt, die sich bereits auf dem gesamten Bergrücken ausbreitete.

Die De Valence Familie hielt die Burg für 70 Jahre, dann gelangte sie durch Heirat in die Hände der Hastings Familie. Im Jahr 1389 starb der Erbe John Hastings im Alter von 17 Jahren und die Grafschaft fiel an den König.

Im Jahr 1454 wurden Burg und Titel an den Halbbruder Henry VI gegeben. Dieser Jasper Tudor wandelte die Burg mehr in eine Residenz als eine Festung. Er ließ die Wohnräume mit mehr Komfort ausstatten. Während der Rosenkriege wurde seine 13 jährige Schwägerin Margaret Beaufort nach Pembroke Castle gebracht. Im Henry VI Turm gebar sie im Jahr 1457 ihren einzigen Sohn Henry Tudor, den ersten englischen Tudor König Henry VII. Der Turm gehört zu den äußeren  Verteidigungsanlagen und beherbergte vor allem Wachräume. Es ist ungewöhnlicher Ort für eine adelige Kinderstube, aber die Tradition berichtet dies schon seit dem Jahr 1530.

Auch wenn Henry Teile seiner Kindheit in Pembroke verbracht hat, ist er als König niemals wieder in Wales gewesen. Seinen Sohn der spätere Henry VIII, ernannte er zum „Prince of Wales“ und „Earl of Pembroke“.

Die unabhängige Grafschaft Pembroke wurde 1536 abgeschafft. Die administrative Funktion der Burg erlosch damit, und da sie auch militärisch veraltet war, verkam sie langsam.

In den Bürgerkriegen des folgenden Jahrhunderts spielte die Burg dann wider eine maßgebliche Rolle. Der Führer der Parlamentarier Oliver Cromwell belagerte die Burg persönlich und gab den Befehl ihrer Zerstörung. Auch wenn die Zerstörung nicht ganz gelang, wurde doch großer Schaden angerichtet. Ein Übriges taten die Stadtbewohner, die die Burgruine als Steinbruch benutzten

Bis in das Jahr 1880 blieb Pembroke eine Ruine bis in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts einige Reparaturarbeiten unternommen wurden. Erst 1929 begann der damalige Besitzer Major-General Sir Ivor Philipps ein umfangreiches Renovierungsprogramm. Seine Tochter erbte die Burg und übertrug sie 1959 auf Treuhänder, wobei jeweils 3 aus der Familie und von der Stadtverwaltung ernannt werden.

Besonderheiten

In der Burg gibt es verschiedene Ausstellungen. Sie erzählen die Geschichte der Earls of Pembroke und ihre Bedeutung für die britische und walisische Entwicklung, beginnend mit dem Normannen Lord Roger de Montgomery welcher die Burg im 11. Jahrhundert gründete, über William Marshall der sie im 13. Jahrhundert weiter ausbaute bis zu Jasper Tudor, dem Onkel des späteren Königs Henry VII, der hier in der Mitte des 15. Jahrhunderts geboren wurde.

Modelle von Pembroke Castle zeigen wie die Burg in den verschiedenen Jahrhunderten aussah. Es werden Momente der Geschichte anhand  szenischer Darstellungen mit Wachsfiguren gezeigt, ein mittelalterliches Bankett des Gastgebers William de Valence, die Geburt Henry VII, eine Schlachtszene des Bürgerkrieges und man kann einen Blick in den Kerker werfen, wo der Gefangene John Whithorn einsitzt.

Pembroke ist die einzige Burg in Großbritannien, die über einer Naturkaverne gebaut wurde, einer großen Höhle mit dem Namen Wogan.

Eintrittspreise
Erwachsene: £6.60
Kinder (3 bis 15Jahre): £5.50
Kinder unter 3 Jahren haben freien Eintritt
(Stand 2018)
Öffnungszeiten
02. Januar bis 28.Februar: täglich 10:00h bis 16:00h
01. bis 31.März: täglich 10:00 bis 17:00h
01. April bis 13.Juli: täglich 09:30h bis 17:30h
14. bis 17.Juli: geschlossen (Rock the Castle Event)
18. Juli bis 31.August: täglich 09.30h bis 17:30h
01. September bis 31. Oktober: täglich 10:00 bis 17:00h
01. bis 22.November: täglich 10:00h bis 16:00h
23. November: geschlossen
24. und 25. November: 10:00h bis 20:00h (Weihnachtsmarkt)
26. November: 10:00h bis 16:00h (Weihnachtsmarkt)
27. November bis 23. Dezember: täglich 10:00h bis 16:00h
24.-26. Dezember: geschlossen
27. bis 31. Dezember: 10:00h bis 16:00h
(Stand 2018)
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