Carew Castle

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Carew Castle -normannische Fassade © Roman Grac / Pixabay
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Carew Castle -elisabethanische Fassade © Greg Montani / Pixabay
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Burg mit Mühle © Carew Castle
Wissenswertes über Carew Castle

Lesezeit: 5 min

Die reiche Geschichte von Carew Castle umspannt über 2.000 Jahre und erzählt von Rittern, Königsmachern, elisabethanischen Intrigen und Verwüstungen im Bürgerkrieg.


Das Schloss befindet sich in einer atemberaubenden Lage mit Blick auf einen 23 Hektar großen Mühlenteich und ist eines der architektonisch vielfältigsten in Wales; im Westen eine normannische Festung, im Norden ein prächtiges elisabethanisches Herrenhaus.


Zum Gelände gehören auch die einzige restaurierte Gezeitenmühle in Wales, ein keltisches Kreuz aus dem 11. Jahrhundert, eine mittelalterliche Brücke und ein Picknickbereich, die alle durch einen kilometerlangen Rundweg verbunden sind, der für Kinderwagen und Rollstühle geeignet ist und einen herrlichen Blick über den Mühlenteich bietet.


Carew Castle wird zu Recht als eines der schönsten Schlösser von Südwales gefeiert. Seine Lage um den Gezeitenbereich des Flusses Carew war ein strategisch gut gewählter Platz um die Furt des damals noch schiffbaren Flusses zu beherrschen.


Von der Erd- und Holzburg, die der Normanne Gerald von Windsor um 1100 hier errichtete,

ist nur noch wenig übrig. Gerald wurde bei der ersten normannischen Invasion von Pembrokeshire zum Kastellan von Pembroke Castle ernannt.

Er heiratete Nest, die Prinzessin von Deheubarth um 1095. Die Braut brachte das Gut Carew als Teil ihrer Mitgift mit. Gerald räumte die bestehende Befestigung, um seine eigene Burg nach normannischem Vorbild zu errichten. Die ursprünglichen Außenmauern waren aus Holz, und nur der Bergfried war aus Stein. Dieser existiert noch als „Old Tower“. Nest galt als die schönste Frau in Wales. Owain ap Cadwgan, Sohn eines walisischen Prinzen, war so überwältigt von dieser Schönheit, dass er eines Nachts im Jahr 1109 die Mauern von Carew Castle erklommen und sie gefangen genommen haben soll. 6 Jahre später tötete Gerald Owain im Kampf und holte sich seine Frau zurück, zusammen mit zwei neuen Kindern.

Sein Sohn William nahm den Namen Carew an.

Eine Burg in Carew wurde erstmals 1212 urkundlich erwähnt, als König John sie für kurze Zeit besetzte, auf seinem Weg nach Irland.  Die Burg blieb in den Händen der einflussreichen Familie Carew, die die mittelalterliche Burg errichteten, die noch heute steht.

Bis etwa 1480 verlief ihre Geschichte ohne größere Zwischenfälle. Durch seinen Dienst für den König hoch verschuldet, verpfändete Sir Edmund Carew Castle an Rhys ap Thomas, einen walisischen Militärführer, der den späteren König Henry VII. bei seiner Landung in Milford Haven unterstützt und eine wichtige Rolle bei Henry Tudors Sieg über König Richard III. in der Schlacht von Bosworth Field im Jahr 1485 hatte. Rhys wurde noch auf dem Schlachtfeld zum Ritter geschlagen und zum Gouverneur von Wales ernannt. Nun konnte er es sich erlauben eine beträchtliche Summe für eine Burg auszugeben. Er verwandelte Carew in eine Residenz, die seinem einflussreichen Stand entsprach, dazu gehörte das Torhaus, das vom Burghof in die Vorburg des Schlosses führt.

An den „Alten Turm“ aus dem frühen 13. Jahrhundert schließen sich im Norden die Halle aus dem späten 13. Jahrhundert und der Kapellenturm an; der abgerundete Abschluss des elisabethanischen Flügels liegt dahinter an der Nordecke. Im Süden liegen das Torhaus aus dem frühen 14. Jahrhundert und der Südostturm aus dem späten 13. Jahrhundert.

Im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert befand sich Carew Castle im Besitz von Sir Nicholas de Carew, der weitere Gebäude um den kompakten Innenhof bauen ließ.  Die Große Halle nahm die gesamte Länge des Gebäudes im ersten Stock über gewölbten Lagerräumen im Erdgeschoss ein, die heute ruinös und zum Himmel hin offen sind. Der Saal hatte eine Minnesängergalerie im Süden, eine schöne Reihe von Fenstern und zwei Kamine. Die schönen Fenster an der Hofseite und der verzierte Kamin im Inneren der Halle sind dann schon das Werk von Sir Rhys ap Thomas.

An der Veranda befinden sich die Wappen von Henry VII., seinem Sohn Artus, dem Prinzen von Wales, und dessen Frau Katharina von Aragon. Diese hatten im Jahr 1507 ein großes Turnier besucht, das Rhys auf der Burg veranstaltete, eine der prächtigsten und kostspieligen Veranstaltungen in der Geschichte von Wales. Die Kapelle war im ersten Stock des halbachteckigen Kapellenturms untergebracht und hat eine bemerkenswertes Kreuzrippengewölbe.

Als Rhys‘ Enkel 1558 von Königin Mary wegen Hochverrats hingerichtet wurde, übergab die Königin Carew an Sir John Perrot, der möglicherweise ein unehelicher Sohn von Henry VIII. war. Der prächtige Nordflügel, die letzte große Erweiterung des Schlosses fiel in seine Zeit. Der Bau erforderte die Zerstörung des nordöstlichen Turms und der nördlichen Ringmauer. Der Bereich bestand aus fünf großen Räumen, wobei das zweite Stockwerk von einer riesigen langen Galerie von über 40 m Länge eingenommen wurde. Die Fassade des Gebäudes ist typisch elisabethanisch mit zwei Reihen großer rechteckiger Pfosten- und Sprossenfenster und zwei großen Erkerfenstern. Sir John wurde 1592 wegen Hochverrats verurteilt und starb vor der Vollstreckung eines natürlichen Todes im Tower. Danach wurde das Schloss an Pächter vermietet, denen der Unterhalt des großen Anwesens wahrscheinlich zu kostspielig wurde.

Die Burg fiel an die Krone zurück und wurde schließlich 1607 von der Familie Carew zurückerworben. Im Bürgerkrieg wurde die Burg von Royalisten neu befestigt, obwohl Süd-Pembrokeshire stark parlamentarisch geprägt war. Nachdem sie dreimal den Besitzer gewechselt hatte, wurde die Südmauer abgerissen, um die Burg für die Royalisten unhaltbar zu machen. Bei der Restauration wurde die Burg an die Carews zurückgegeben, die den Ostflügel bis 1686 weiter bewohnten.

Danach wurde die Burg aufgegeben und dem Verfall überlassen. Ein Großteil der Struktur wurde geplündert, um Bausteine zu gewinnen und Kalk zu brennen. Seit 1984 hat Cadw einen beträchtlichen Teil der Restaurierungsarbeiten finanziert, die von der Pembrokeshire National Park Authority durchgeführt wurden.

Heute wird sie vom Pembrokeshire Coast National Park betreut.

Von Norden aus, über die Brücke hinweg, haben Sie bei einem Spaziergang den schönsten Blick auf den prächtigen, elisabethanischen Bereich des Schlosses mit seinen außergewöhnlich großen Fenstern. Die Carew-Brücke ist ebenfalls sehenswert, und die frühe Gezeitenmühle und der Mühlenteich sowie das prächtige frühmittelalterliche Kreuz aus dem 11. Jahrhundert runden den Eindruck ab.

Wir danken den Verantwortlichen von Carew Castle für Infos und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Erwachsene: £6,50 // Im Winter £5,50
Ermäßigt (65+): £5,50 // Im Winter £4,50
Kind (5-16): £4,50 // Im Winter £3,50
Familie (2 Erwachsene & 2 Kinder): £17.50 // Im Winter £14.50
(Stand 2021)
Öffnungszeiten
Täglich von 10:00h bis 16:00h
(Stand 2021)
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