GB - Schottland
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Kirkwall ist heute die Hauptstadt der Orkney Inseln, doch im frühen Mittelalter war es die Hauptstadt des Nordreyjar, der „Nördlichen Inseln“ , einem Wikingerreich.
Erst als im Jahr 1469 Christian I. von Dänemark-Norwegen seinem Schwiegersohn James III. von Schottland die Mitgift für seine Tochter nicht zahlen konnte, annektierte James die Inseln – seitdem gehören sie zu Schottland.
Der Bischhofs Palast war der einzige Bischofssitz im Schottland der Wikinger. Er wird in der Saga von Haakon Haakonsson erwähnt.
The Bishop’s Palace
Der Palast des Bischofs wurde etwa zur gleichen Zeit wie die gegenüberliegende St Magnus Kathedrale in den frühen Jahren des 12. Jahrhunderts errichtet. Der Bauherr könnte der erste Bischof der Orkneys, William der Alte gewesen sein, ein Kreuzfahrer und Freund von Earl Rognvald, einem Neffen von St. Magnus, dem Patron der neu erbauten Kathedrale.
Gebaut wurde der Palast, der als eine der ältesten noch bestehenden, befestigten Residenzen in Schottland gilt, um dem
Errichtet war der Palast als ein zweistöckiges Gebäude. Im oberen Geschoss befand sich die Grosse Halle für Festivitäten, sie wurde aber auch als Gerichtssaal genutzt.
Im Dezember des Jahres 1263 starb Hakon IV. von Norwegen hier in diesem Palast, nach seiner verlorenen Schlacht von Largs gegen den schottischen König Alexander III und die Saga über sein Leben gibt wertvolle Informationen über den Palast. Er kam von einer fehlgeschlagenen Expedetion in den Firth of Clyde, welche in der desaströsen Schlacht endete. Der König starb und in der Halle des Palastes wurde sein Leichnam ehrenvoll aufgebahrt. Er war der letzte norwegische König, der über das Sudreyjar – die „Südlichen Inseln“ oder Hebriden herrschte.
In den nachfolgenden Jahrhunderten verlor der Palast seine Wichtigkeit und wurde stark vernachlässigt, bis er zum größten Teil nur noch eine Ruine war.
In der Mitte des 16. Jahrhundert ließ Bischoff Robert Reid, einer der Gründer der Universität Edinburgh, umfangreiche Umbauten am Palast vornehmen. Er veränderte den Grundriss, ließ steinerne Gewölbe einziehen und im oberen Stockwerk eine neue Halle mit 2 Feuerplätzen errichten. Er ließ auch die drei enormen Strebewerke bauen um den Schiebedruck der Gewölbe abzuleiten. So verhinderte er das Absacken des Westflügels.
Von der oberen Etage ist wenig geblieben, doch der Fußboden des Erdgeschosses ist noch weitgehend intakt. In der westlichen Mauer befinden sich schmale Fenster aus dem 12. Jahrhundert, deren Umfassung mit abwechselnd roten und gelben Steinen man ähnlich auch in der Kathedrale findet.
Aus seiner Zeit stammt der fünfstöckige Bishop´s Reid Turm, hier waren die privaten Gemächer des Bischofs. Man erreichte sie über eine spiralförmige Wendeltreppe. Im der ersten Etage befand sich ein privater Empfangsraum mit Kamin.
In der Außenwand auf der Höhe der 2. Etage befinden sich 2 Statuen, eine könnte Earl Rognvald darstellen, sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Hier sieht man eine Kopie, das Orginal befindet sich im Museum von Orkney.
Nach der protestantischen Revolution in Schotteland ging der Besitz im Jahr 1568 an den Earl Robert Stewart, einen illegitimen Halbbruder der Mary, Königin der Schooten. Sein Sohn Patrick verband diesen Palast mit seinem neuerrichten Earl´s Palast um das Jahr 1600. Er brauchte Platz für seine 50 Mann starke Leibgarde.
Nach seiner Hinrichtung im Jahr 1614 verfiel der Palast.
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