GB - Schottland
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Gelegen an der Westküste der schottischen Orkney Insel Mainland, wurde die Gegend schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Die auf dem Gelände liegende neolithische Siedlung Skara Brae wird auch das Pompeji Schottlands genannt.
Das Word Skaill wird wohl vom altnordischen Wort für Halle abgeleitet, was auf eine über 1000 jährige Besiedlung durch nordische Völker schließen läßt. Viele Gehöfte in der Gegend haben nordische Namen.
Im späten 16. Jahrhundert stand hier ein bescheidenes Gehöft, welches zum Anwesen des Earl Robert Steward, einem illegetimen Bruder von Mary, Königin der Schotten, gehörte. Nachdem seinem Sohn Patrick Steward im Jahr 1614 der Prozess gemacht worden war, wurde die Grafschaft aufgelöst. Patricks finanzielles Mißmanagement und seine Brutalität gegenüber den Inselbewohnern hatte zu einer Anklage geführt. Nach seiner Verhaftung ließ er seinen illegetimen Sohn Robert eine Rebellion auf den Insel ausrufen. Diese konnte niedergeschlagen werden. Patrick wurde in Edinburgh gehängt, sein Sohn etwas später geköpft.
Das Anwesen ging an die
Kirche und kam so unter die Herrschaft von Bischof Graham. Er war mit einer Nichte von Admiral Crichton verheiratet und hatte 9 Kinder. Er war ein großer Landbesitzer, neben diesem Haus hatte er noch andere auf der Insel, seine offizielle Residenz war der Earl’s Palace in Kirkwall.Er ließ in den 1620er Jahren in ein einfaches Herrenhaus bauen, welches von den in den Jahrhunderten folgenden Besitzern immer weiter ausgebaut worden ist. Später wurde noch der Nordturm hinzugefügt und bietet seitdem das Aussehen, welches wir heute erblicken können. Bishop Graham starb im Jahr 1643 im Alter von 78 Jahren und sein Sohn John wurde zum 1. Laird of Skaill House ernannt.
Der Besitz blieb die nächsten 12 Generationen in der Familie. Es war der 7. Laird, William Graham Watt welcher Skara Brae nach einem schweren Sturm im Jahr 1850 entdeckte.
Colonel Henry William Scarth, der 11. Laird, war der letzte aus der Familie, der im Haus lebte. Nachdem seine 2. Frau verstorben war, ging das Anwesen an den jetzigen Besitzer Major Malcolm Macrae, den 12. Laird of Breckness. Er erbte das Haus im Jahr 1991.
Nach 6 Jahren der Renovierung ist Skaill House seit 1997 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Einrichtung zeigt vor allem das Familienheim, welches es in den 1950er Jahren war.
Natürlich hat so ein Anwesen seine Gespenster und Geistergeschichten. Tatsächlich befindet sich teilweise unter dem Südflügel ein alter Friedhof aus der Winkingerzeit. 15 Skelette hat man während der Renovierungsarbeiten gefunden, sie wurden datiert und an ihren ursprünglichen Platz zurück gelegt.
Das Haus ist umgeben von Gärten. Sie sind terrassiert, im Boden versunken und können über ein paar Stufen erreicht werden. In einem Gebiet wo der Wind immer und aus allen Richtungen zu kommen scheint, ist dies einzige Möglichkeit – neben ummauerten Gärten – Gärten anzulegen.
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- Lesen - wer sich mit einem tollen Bildband einstimmen möchte -> "Highlights Schottland: Die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten" macht wirklich Lust auf Schottland.
- Lust auf Schottland macht die Website von Visit VisitScotland.
- Zwei sehr schöne Videos auf YouTube: Scotland Bucket List Top 10 (Drohnenaufnahmen) sowie "Mythos der Highlands" aus der TerraX-Serie