Niederösterreich
Österreich
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Die mächtige Burg Rappottenstein thront auf einem aus dem Tal des Kleinen Kamp steil aufragenden Felskegel. Sie ist eines der ältesten Wahrzeichen des nordwestlichen Waldviertels.
Im Lauf der Jahrhunderte entstand das Verteidigungssystem mit fünf Vorhöfen und acht Toren. Ihre wuchtigen Mauermassen, die sich fensterlos über dem steilen Granitfelsen auftürmen und den ursprünglichen Wehrbau bildeten, begrüßen den Besucher, bevor er die Festung betritt. Die Fundamente passen sich dem Verlauf des Felsens an.
Die Herren von Kuenring
In der Mitte des 11. Jahrhunderts erhält das ursprünglich aus Bayern stammende Geschlecht der Herren von Kuenring größere Gebiete im heutigen Waldviertel als königliche Schenkung. Rapoto von Kuenring gilt als Erbauer und Namensgeber der Burg. Nach etwa 150 Jahren verloren die Herren von Kuenring die Burg. Da sie sich mit König Ottokar von Böhmen gegen Rudolf von Habsburg verbündet hatten, mussten sie in die Verbannung gehen.
Aus dieser Zeit stammt der südliche Teil der Hochburg mit ihren
wuchtigen Mauern, die den ursprünglichen Wehrbau bildeten. Der im Norden – Hauptturm der Burg – bewacht die Anlage von An der höchsten Stelle des Felsmassives steht der Bergfried. Zwischen diesem und dem Torturm liegen ältesten Gebäude, aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert. Sie umschließen einen kleinen Burghof. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg immer wieder den militärischen Erfordernissen angepasst – aber auch das Wohnen wurde immer komfortabler.Die Herren von Dachsberg und die Herren von Starhemberg
Im Jahr 1305 übernahm die aus Oberösterreich stammende Familie der Dachsberger die Herrschaft Rappottenstein. Sie errichteten 1378 die Kapelle in der Hochburg. Nach dem Tod von Georg von Dachsberg 1423 ging an die Herren von Starhemberg über.
Rüdiger VII. war ab 1430 Alleinbesitzer der Burg und ein geschätzter Anhänger des Kaisers Friedrich III. von dem er eine wichtige Staatsämter verliehen bekam. Rüdiger starb hoch im Jahre 1480, nach 57 Jahre Herrschaft über Rappottenstein. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt die Burg ihr heutiges Aussehen. Es entstanden der große Westtrakt mit den Arkadengängen im Innern des Burghofes und der Uhrturm. Als letzter Starhemberger verkaufte Paul Jakob 1556 die Herrschaft an die Herren von Landau.
Die Herren von Landau
Die Landauer stammten aus Schwaben und waren mit den Herzögen von Württemberg verwandt. Im Jahr 1597 belagerten aufständische Bauern die Burg, konnten sie aber nicht einnehmen. Schwedische Truppen belagerten 1645 die Burg – ebenfalls vergeblich. Georg Wilhelm von Landau behielt den Besitz noch bis 1664. Dann verkaufte er ihn an den Reichsgrafen Ernst Abensperg und Traun – er war eines der einflussreichsten Mitglieder des geheimen Rats Kaiser Ferdinands III. Seine Nachkommen halten den Besitz noch heute.
Was kann man sich anschauen?
Im Inneren vermitteln dreigeschossige Arkadengänge mit Sgraffito- Dekor italienisches Flair. Ein mittelalterliches Bild bieten dagegen die Burgküche und die Knappenhalle mit gezogenem gotischen Kreuzrippengewölbe. Die Fresken im Speisesaal und der Trinkstube zählen zu den wertvollsten Profanmalereien des 16. Jahrhunderts.
Das Herzstück der Hochburg ist die zweigeschossige Kapelle, in der man einen Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert bewundern kann. Weiters sind schöne gotische Gewölbe, sowie einige alte Waffen zu sehen.
Der Burggarten
Im bezaubernden Burggarten entspannen sich die Gäste bei völliger Ruhe und genießen die Aussicht. Auch die alte Turmuhr, welche nur Stunden anzeigt, vermittelt die Gelassenheit vergangener Zeiten. Im Burgverlies werden sie jäh aus den Romantik – Träumen gerissen und mit der Härte des damaligen Strafvollzuges konfrontiert.
Die schaurigen Eindrücke verschwinden ganz schnell, sobald man sich wieder in den Vorhöfen befindet und die Harmonie der Natur mit dem mächtigen Bauwerk erkennt.
Durch liebevolle Restaurierungen der Familie Abensperg und Traun, in deren Besitz sich die Festung seit 1664 bis heute befindet, konnte der mittelalterliche Charakter bewahrt werden.
Die Burg als Drehort
In Insiderkreisen gilt die Burg Rappottenstein als das beste Beispiel einer Felsenburg von ganz Europa. Vielleicht wird sie auch deshalb gerne als Drehort verwendet. Die Filme „Die Wanderhure“ und „Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“ wurden auf der Burg gedreht.
Bei einer Führung entdecken und bewundern viele Gäste dieses Kleinod des Waldviertels. Weitere Informationen erhalten Sie gerne unter der Adresse – A-3911 Burg Rappottenstein, Telefon: +43 (0) 2828/8250-29, E-Mail: burg@atf.at
Der Verein der Freunde der Burg Rappottenstein, welcher sich für die kulturellen Veranstaltungen als verantwortlich zeichnet, hat mittlerweile in Kooperation mit dem Bund, dem Land NÖ und der Gemeinde die Burg Rappottenstein durch dessen Motto:
„Hohe Qualität und Vielfalt der Darbietungen sowie Freude an der Kunst für Publikum und Vermittler“
als niederösterreichische Klangburg etabliert. Eine Symbiose ergibt lebendige Kunst mit der Romantik einer Ritterburg in einer hinreißenden Landschaft.
Wir danken den Verantwortlichen der Burg Rappottenstein für Infos und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
Senioren, Studenten (mit Ausweis): 9,00€
Kinder zwischen 6 und 15 Jahren: 5,00€
Familien (2 Erw. + schulpfl. Kinder): 25,00€
Das Eintrittsgeld wird zu 100% für die Erhaltung der Burg verwendet.
Ticketverkauf in der Burgschenke.
Nur Barzahlung ist möglich (kein Bankomat).
(Stand 2022)
April, Mai, Oktober, November:
Freitag von 11:00h bis 17:30h, Samstag & Sonntag von 9:00h bis 17:30h
Juni, Juli, August, September:
Dienstag bis Sonntag von 9:00h bis 17:30h
Besichtigung der Burg nur mit Burgführung (Dauer: ca. 50 Minuten):
zu Ostern, 15.bis 30. April, Mai, Juni, Oktober:
Samstag, Sonntag, Feiertag: 11:00h 12:00h, 14:00h, 15:00h
Juli, August, September:
Dienstag bis Sonntag: 11:00h 12:00h, 14:00h, 15:00h, 16:00h
(Stand 2022)
Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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