Palazzo Ducale

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Palazzo-Ducale-Venedig_Blick-über-den-Kanal
Der Dogenpalast in Venedig © burgen.de
Palazzo-Ducale-Venedig_Fassadendetails-Vorderseite
Dogenpalast in Venedig - Front zum Markusplatz
Palazzo-Ducale-Venedig_Treppenaufgang
Dogenpalast in Venedig - Treppenaufgang
Palazzo-Ducale-Venedig_Haupteingang
Dogenpalast in Venedig - Fassade übder dem Eingang
Palazzo-Ducale-Venedig_Fassadendetails-3
Dogenpalast in Venedig - reich verzierte Fenster
Palazzo-Ducale-Venedig_Deckenfresken
Dogenpalast in Venedig - reiche Deckenfresken
Palazzo-Ducale-Venedig_Innenhof
Dogenpalast in Venedig - Fassadendetails im Innenhof
Wissenswertes über Palazzo Ducale

Lesezeit: 6 min

Der Dogenpalast in Venedig ist ein Meisterwerk gotischer Kunst und eines der Highlights in einer an Höhepunkten überreichen Stadt. Elf Jahrhunderte der venezianischen Geschichte spiegelt er wieder: Seine mittelalterlichen Fundamente, die Bauten aus dem 12. und 13. Jahrhundert bis hin zu den Ergänzungen in der Renaissance.

Heute besteht der Palast aus drei großen Baukörpern, teilweise wurden vorherige Bauten mit einbezogen: Der Flügel zum Markusbecken ist der älteste und wurde ab 1340 wiederaufgebaut. Der Flügel zum Markusplatz wurde ab 1424 in seiner heutigen Form errichtet. Der kanalseitige Flügel, in dem sich die Wohnungen des Dogen und viele Regierungsbüros befinden, wurde in der Renaissance zwischen 1483 und 1565 erbaut.


Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts etablierten sich die ersten Siedlungen in der Lagune als Außenposten des Byzantinischen Reiches. Schon Anfang des 9. Jahrhunderts genoss Venedig ein gewisses Maß an Unabhängigkeit. Der Doge Angelo Partecipazio

verlegte im Jahr 810 den Regierungssitz von der Insel Malamocco in das Gebiet von Rivoalto – heute Rialto. Hier wurde der erste Dogenpalast – vermutlich aus Holz errichtet – von diesem sind jedoch keine Spuren erhalten.

Im 10. und 11. Jahrhundert war der Palast wahrscheinlich durch einen Kanal, dicke Mauern und Türme geschützt. Man vermutet eine Ansammlung verschiedener Gebäude für öffentliche Büros, Gerichtssäle, Gefängnisse, die Wohnungen des Dogen, Ställe, Waffenkammern und vieles mehr. Durch einen Brand wurden große Teile zerstört.
Der Doge Sebastiano Ziani gehörte zu einer der reichsten und mächtigsten Familien der Stadt. Er ließ Ende des 12. Jahrhunderts die Wiederaufbauarbeiten des Regierungspalastes durchführen, erstmalig aus Stein. Ziani galt als großer Stadtplaner und änderte das Layout des gesamten Markusplatzes radikal. Zwei neue Gebäude wurden gebaut: eines mit Blick auf die Piazzetta – für Gerichte und Rechtsinstitutionen – und das andere mit Blick auf das Markusbecken – für Regierungsinstitutionen. Diese neuen Paläste hatten wahrscheinlich alle charakteristischen Merkmale der byzantinisch-venezianischen Architektur, es sind aber nur wenige Spuren erhalten geblieben.

Am Ende des 13. Jahrhunderts wurde eine weitere Erweiterung des Palastes notwendig. Ab dem Jahr 1297 hatte eine deutlich größere Anzahl von Adligen das Recht, an den Sitzungen der gesetzgebenden Versammlung teilnehmen zu dürfen.

Unter Doge Bartolomeo Gradenigo begannen um 1340 die Arbeiten, die zu dem Anblick führen sollten, welchen wir heute bestaunen. Sie betrafen vor allem die der Lagune zugewandte Seite des Palastes. Im Jahr 1404 war das aufwendig gestaltete Steno-Fenster fertig gestellt. Der Künstler Guariento aus Padua wurde beauftragt die Ostwand der Großen Ratskammer mit einem großen Fresko zu dekorieren. Der Große Rat trat 1419 zum ersten Mal in dieser Kammer zusammen.

Die Renovierung des Flügels zum Markusplatz wurde erst 1424 unter dem Dogen Francesco Foscari beschlossen. Er sollte wie eine Fortsetzung des Flügels mit Blick auf die Lagune wirken mit einer Arkade im Erdgeschoss und offenen Balkonen im ersten Stock entlang der Fassade und der Innenhofseite des Flügels. Die riesige Sala dello Scrutinio – erst eine Bibliothek, später der Ort der Wahl des Dogen – wurde auf derselben Etage errichtet wie der „Saal des Großen Rates“ oder auch „Sala del Maggior Consiglio“, der beeindruckteste Raum des Gebäudes. In diesem Saal mit einer Länge von 54 m tagten die über 1.000 wahlberechtigten Adligen. Der größte Versammlungssaal des Dogenpalastes ist mit seiner ungestützten Decke einzigartig in Europa, seine großen Fenster erlauben einen faszinierenden Blick über die Lagune und das weltweit zweitgrößtes Ölgemälde – „Das Paradies“ von Tintoretto – nimmt die gesamte Rückwand ein.

Vor und in der Regierungszeit des Dogen Giovanni Mocenigos Zeiten von 1478 bis 1485 wurde der Foscari-Eingangs jenseits der Porta della Carta und der Foscari-Bogen errichtet. Im Jahr 1483 brach auf der Kanalseite des Palastes, in dem die Wohnungen des Dogen untergebracht waren, ein heftiges Feuer aus. Dadurch wurden wieder Umbauarbeiten notwendig und Antonio Rizzo wurde beauftragt, die neue Architektursprache der Renaissance in das Gebäude einzuführen.

Entlang des Kanals wurde wurden bis 1510 eine völlig neue Struktur errichtet, von der Ponte della Canonica bis zur Ponte della Paglia. Maestro Pietro Lombardo übernahm die Dekoration der Fassade und der „Scala dei Giganti“ – der Treppe der Riesen im Innenhof des Palastes. 1559 waren die Arbeiten abgeschlossen. Die Errichtung der zwei großen Marmorstatuen von Mars und Neptun an der Spitze der Treppe der Riesen markierten das Ende dieser wichtigen Phase.

Im Jahr 1577, als die Arbeiten gerade abgeschlossen waren, beschädigte ein weiteres großes Feuer die Sala dello Scrutinio und den „Saal des Großen Rates“, Meisterwerke von Künstlern wie Gentile da Fabriano, Pisanello, Bellini, Pordenone und Tizian wurden zerstört. Die Wiederaufbauarbeiten wurden baldmöglichst und schnell ausgeführt und schon zwischen 1579 und 1580 abgeschlossen.

Bis zur 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts beherbergte der Dogenpalast nicht nur die Dogenwohnungen, den Regierungssitz und die Gerichtssäle der Stadt, sondern auch ein Gefängnis. Erst Antonio da Ponte befahl den Bau neuer Gefängnisse, die um 1600 gebaut wurden und über die Seufzerbrücke mit dem Dogenpalast verbunden waren.
Der Dogenpalast war das Herzstück des politischen Lebens und der öffentlichen Verwaltung der Venezianischen Republik. Mit dem Niedergang der Republik im Jahr 1797 änderte sich daher zwangsläufig seine Rolle. Venedig gelangte erst unter französische, dann unter österreichische Herrschaft und wurde schließlich im Jahr 1866 Teil eines vereinten Italiens.

Der Palazzo Ducale beherbergte verschiedene Verwaltungsbüros und wichtige kulturelle Einrichtungen wie die Biblioteca Marciana. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Baustruktur Anzeichen des Verfalls zeigte, stellte die italienische Regierung erhebliche Mittel für eine umfassende Restaurierung bereit.

Viele ursprüngliche Stücke aus dem 14. Jahrhundert wurden entfernt und ersetzt, die Originale bilden heute die Sammlung im Museo dell’Opera. Nur das Staatsbüros für den Schutz historischer Denkmäler befindet sich noch im Gebäude, allerdings unter neuen Namen – Superintendanz des Umwelt- und Architekturerbes von Venedig und seiner Lagune.

1923 ernannte der Eigentümer des Gebäudes – der italienische Staat -, den Stadtrat zum Verwalter des Dogenpalastes, der nun ein öffentliches Museum wurde. Seit 1996 ist er Teil der Venezianischen Stadtmuseen (Musei Civici Veneziani).

Der vom Museum empfohlene Rundgang mit dem Museo dell’Opera führt durch den herrlichen Innenhof in die oberen Säle des Palasts, wo die kostbaren Gemächer der Wohnung des Dogen im ersten Stock besichtigt werden. Danach kommen die institutionellen Räume, die sich zwischen dem zweiten Stock und dem Stockwerk mit der Loggia befinden, um schließlich mit der Besichtigung in der Rüstkammer und den Gefängniszellen zu enden.

Eintrittspreise
Die Eintrittskarte gilt für: Dogenpalast und den erweiterten Rundgang, der das Museo Correr, das Museo Archeologico Nazionale und die Monumentalsäle der Biblioteca Nazionale Marciana umfasst. Sie gilt 3 Monate und gestattet einen einzigen Eintritt in den Dogenpalast und zum erweiterten Rundgang.

Erwachsene: 25,00
Ermäßigt: 13,00€ (Kinder/Jugendliche von 6 bis 14 Jahre; Schüler/Studenten von 15 bis 25 Jahre; Besucher über 65 Jahre; Besitzer der Rolling Venice-Karte; Besitzer der ISIC – International Student Identity Card.

Familien: Ermäßigte Eintrittskarte für alle zahlenden Mitglieder, für Familien, die sich aus zwei Erwachsenen und mindestens einem Kind (bis 14 Jahre) zusammensetzen.

Audioguide: 5,00€ p.P.

(Stand 2020)
Öffnungszeiten
1. April bis 31. Oktober:
Sonntag bis Donnerstag: 8:30h bis 21:00h (Eintritt bis 20:30h möglich)
Freitag bis Samstag: 8:30h bis 23:00h (Eintritt bis 22:30h möglich)

1. November bis 31. März:
8:30h bis 19:00h (Eintritt bis 18:30h möglich)

25. Dezember und 1. Januar :
10:30h bis 19:00h (Eintritt bis 18.30 möglich)

(Stand 2020)

Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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