La Castiglia di Saluzzo

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La Castiglia di Saluzzo – Die Burg aus der Luft Photo: © La Castiglia di Saluzzo Lucio Rossi TERRES MONVISO
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La Castiglia di Saluzzo – Sonnenuntergang über Saluzzo Photo: © La Castiglia di Saluzzo Pietro Battisti
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La Castiglia di Saluzzo – Spaziergang auf den alten Mauern Photo: © La Castiglia di Saluzzo Sara Barbagianni
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La Castiglia di Saluzzo – Wappen am Rundturm Photo: © La Castiglia di Saluzzo Lucio Rossi TERRES MONVISO
Wissenswertes über La Castiglia di Saluzzo

Lesezeit: 5 min

Die alte Hauptstadt der Grafschaft Saluzzo ist heute eine der charmantesten Städte des Piemont und liegt etwa 50 km südlich von Turin am Fuß der Westalpen. Im historischen Zentrum findet man zahlreiche Paläste und Monumente, die wunderschön erhalten sind. Ihre Glanzzeit im späten Mittelalter verdankte sie vor allem ihrer Lage an der alten Salzstrasse.


Die Residenz der Markgrafen von Saluzzo

Vier Jahrhunderte lang war Castiglia die befestigte Residenz der Markgrafen von Saluzzo, die von 1175 bis 1548 über die gleichnamige Markgrafschaft herrschten. Diese war wegen ihrer strategischen Lage zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzogtum Savoyen umstritten und kämpfte um die Vorherrschaft im Piemont. Die Festung dominiert noch immer das Panorama der Stadt. Seine Lage auf dem höchsten Punkt des Dorfes gewährleistete die Kontrolle des Ortes und die Sicherheit der Herrscherfamilie.


Auf den Grundmauern eines alten Castel

Der ursprüngliche Bau begann als Festung auf Geheiß des Markgrafen Tommaso I. zwischen 1271 und 1286, zusammen mit

dem ersten Mauerring, der das alte Castel Soprano ersetzte. Der Name „Castiglia“ leitet sich wohl vom lateinischen Substantiv castella (die Burgen) im Plural ab. Ursprünglich hatte die Castiglia die Form einer Festung mit quadratischem Grundriss, die von einer Mauer umgeben war. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Festung aufgrund der wachsenden Bedeutung, die die Markgrafschaft erlangte, radikal vergrößert: Sie wurde mit vier Türmen ausgestattet, die durch massive Bastionen verbunden waren, einer Zugbrücke und von einem großen Graben umgeben.

Von einer Festung zu einer herrschaftliche Residenz

Spätere Modifikationen veränderten die Struktur der Anlage vollständig: In einer Zeit, die von Frieden und Wohlstand geprägt war, ließ der Markgraf Tommaso III. im 14. Jahrhundert Arbeiten durchführen, um die Festung in eine adelige Residenz umzuwandeln. Vor allem Markgraf Ludovico II. (1475-1504) wollte die Festung in eine herrschaftliche Residenz nach dem Vorbild anderer Renaissancehöfe verwandeln. Aus dieser Zeit stammt auch der massive Rundturm mit abgerundeten Verzierungen an der Spitze. Anlässlich seiner zweiten Heirat mit der Französin Margherita di Foix-Candale (1473-1536) wurden die Empfangsräume mit Fresken ausmalen.

Im Besitz von Frankreich

In der Mitte des 16. Jahrhunderts starb die herrschende Dynastie aus und das Gebiet der Saluzzo wurde dem Königreich Frankreich einverleibt. Im Jahr 1601 ging Saluzzo mit dem Vertrag von Lyon, nach dem kurzen französisch-savoyischen Krieg, an das Herzogtum Savoyen über. Die französische Besetzung der Markgrafschaft und die anschließende Angliederung an das Herzogtum Savoyen führten zum Verfall der Burg.

Das Schicksal der Waldenser

Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes wurde die Ausrottung der waldensischen Häresie – einer protestantischen Kirche – auch im Piemont wieder aufgenommen. Die Truppen von König Vittorio Amedeo II. und die französischen Truppen von General Catinat bekämpften den Widerstand in den Waldenser-Tälern. Es war ein Massaker mit anschließender Deportation der Überlebenden (darunter Frauen, Alte und Kinder): fast 2000 Tote und mehr als 8000 Deportierte. Sie wurden in den wichtigsten piemontesischen Schlösser inhaftiert, nach Castiglia kamen etwa 1400. Als sie im Januar 1687 entlassen wurden, waren nur noch 431 übrig. Das tragische Ereignis wird noch heute durch das populäre Lied „Le prisonnier de Saluces“ in Erinnerung gehalten.

Was tun mit der Burg?

Die Burg wurde abwechselnd als Sitz der französischen Militärgarnison, dann der Savoyen, als Wohnsitz von Regierungspersönlichkeiten und als Unterkunft für Kranke genutzt. 1825 wurde mit dem Umbau des Gebäudes in ein Gefängnis begonnen, was es bis 1992 blieb. Der Hauptteil des Gebäudes wurde umgebaut, wobei die Dekorationen aus dem 15. Jahrhundert zerstört wurden.

Im Jahr 2002 übergab das Staatliche Vermögensamt es als Leihgabe an die Gemeinde Saluzzo, die eine sorgfältige Restaurierung mit der Absicht einer musealen Bestimmung vornahm

Die Museen

Die Castiglia beherbergt heute zwei multimediale Museen, das Museum der ritterlichen Kultur und das Museum der Gefängniserinnerungen, die an die beiden Hauptfunktionen des Gebäudes erinnern.

Das Museum der ritterlichen Kultur
Es besteht aus 11 Sälen, in denen die wichtigsten Aspekte der kulturellen Identität der Markgrafen von Saluzzo und der herrschenden Klassen in der Zeit zwischen 1100 und 1500 gezeigt werden. Der Museumsbesuch beginnt mit der Beschreibung der ritterlichen Welt, geht dann weiter zu den Ursprüngen der Heraldik und dem Schicksal der Nachgeborenen der Herrscher, die vom Erbe ausgeschlossen waren. Tommaso I. hatte mehr als zehn Kinder, für sie mussten Posten und Auskommen gefunden werden. Einige von ihnen wurden Ritter, andere Bischöfe, einige heirateten und einige traten in Klöster ein.

Das Museum der Gefängniserinnerungen
In Saluzzo diskutierte man in den Jahren 1822-1823 darüber, was man mit der Castiglia machen sollte, die seit Jahren verlassen war und in einigen Teilen einzustürzen drohte. Ein für die Reform des Strafvollzugs sensibler Beamter, Innocenzo Piacenza, schlug vor, das Gebäude in ein Gefängnis umzuwandeln und erhielt dafür die Unterstützung der Honoratioren von Saluzzo, die gegen den Abriss des Gebäudes waren, das als Ort der Erinnerung und als Symbol der Identität der Stadt galt. Die Idee war, ein neues zentrales Gefängnis zu bauen, das als Modell für das neue Denken über Strafe dienen sollte, das in jenen Jahren in der westlichen Welt und auch im nachrestaurativen Savoyer Königreich aufkam. Im Dezember 1828 wurde das Arbeits- und Gefängnishaus von Saluzzo eingeweiht.

Darüber hinaus beherbergt die Castiglia im Flügel des 19. Jahrhunderts das IGAV-Ausstellungszentrum und das Historische Archiv. Im Herbst 2009 eröffnete das IGAV (Garuzzo Institute of Visual Arts) eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die vom Ministerium für das kulturelle Erbe als einer der „Orte des Zeitgenössischen“ anerkannt wurde. Im zweiten Stock befindet sich das Historische Archiv mit Dokumenten aus dem Jahr 1299.

Die Mauern rund um das ehemalige Gefängnis sind noch intakt und ermöglichen dem Besucher einen wunderbaren Spaziergang, der herrliche Ausblicke bietet.

Wir danken den Verantwortlichen der Castiglia di Saluzzo für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Erwachsene: 7,00€
Frei für Jugendliche bis 18 Jahre

(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Vom 1. April bis 30. September:
Mittwochs, freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen
von 10:00h bis 13:00h und von 15:00 bis 18:00h, donnerstags von 15:00h bis 18:00h
Führungen an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen um 11:00h und 16:30h

Vom 1. Oktober bis 31. März:
Mittwochs und donnerstags von 14:30h bis 17:00h
Freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10:30h bis 12:30h und von 14:30h bis 17:00h

Ab 19. November verlängerte Öffnungszeiten an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen bis 18:00h
Führungen an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen um 11:00h und 15:30h

Ferienschließungen: 1. Januar, 25. Dezember - vom 3. November bis 18. November.

Geschlossen unter der Woche: vom 19. November bis 3. Dezember und vom 8. Januar bis 28. Februar mit Öffnung am Samstagnachmittag, an Sonn- und Feiertagen.

Sonderöffnungen: Ostern, Ostermontag, 25. April, 1. Mai, 2. Juni, 15. August.

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.

Es ist immer ratsam, beim Fremdenverkehrsbüro IAT zu buchen, in Piazza Risorgimento, 1, gebührenfreie Nummer 800392789, E-Mail saluzzo@coopculture.it.
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