Castel Sant’Angelo

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Die Engelsburg über dem Tiber © burgen.de
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Der Engel wacht auch heute noch - Engelsburg, Rom (Italien)
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Wissenswertes über Castel Sant’Angelo

Lesezeit: 4 min

Die Geschichte der Engelsburg kann man nicht von der Geschichte der Stadt Roms trennen. Sie wurde als Grab Kaiser Hadrians in einem Randgebiet des antiken Rom im Jahr 139 geboren und erfüllt diese Funktion bis ungefähr in das Jahr 403, als Kaiser Honorius sie in die Aurelianischen Mauern eingegliedern ließ. Als Bastion jenseits des Tibers diente sie dem Schutz der Stadt. Die grossen römischen Familien stritten sich um den Besitz, die Crescenzi, die Pierleoni und die Orsini konnten sich zeitweise Besitzer nennen.


Es ist Papst Niccolò III. aus eben dieser Familie Orsini, der den 800 Meter langen Passetto di Borgo, den Fluchtgang der den Vatikan mit der Burg verbindet im Jahr 1277 errichten ließ. Während der Sacco di Roma, der großen Plünderung Roms durch die Truppen von Kaiser Karl V. im Jahr 1527 floh Papst Clemens VII. durch diesen Gang und verschanzte sich für einen Monat in der Burg.


Im Jahr 1367

wurden die Schlüssel der Burg an den Papst Urban V übergeben, er sollte das Abendländische Schisma beenden und den Papsttstuhl nach Rom zurückbringen. Von diesem Moment an ist die Engelsburg untrennbar mit den Päpsten verbunden, die es als Residenz und Zuflucht in gefährlichen Situationen nutzen. Dank ihrer soliden Bauweise und ihrem Rufs als uneinnehmbare Festung beherbergte sie das Vatikanische Archiv und die Schatzkammer, ist aber auch als Gefängnis der Inquisition genutzt worden.

Pabst Julius II. lebte nach seiner Wahl im Jahr 1503 fast ein Jahr lang lieber in der Engelsburg als im Vatikanischen Palast, denn dort war er umgeben von Erinnerungsstücken an seinen verhassten Vorgänger Alexander VI. Der Architekt Giuliano da Sangallo bekam den Auftrag vor allem den Komfort der päpstlichen Unterkünfte zu verbessern. Es entstand auch die Loggia zum Tiber, die noch immer den Namen Julius II trägt. Michelangelo errichtete die Seitenfassade der kleinen Kapelle SS. Cosma e Damiano.

Der Wechsel der Funktionen in den 4 Jahrhunderten veränderten auch das Erscheinungsbild und den Grundriss der Burg. Neues wurde Altem hinzugefügt, Teile abgerissen und neu gebaut – so ist die Burg heute ein kompliziertes Labyrinth von Gewölben, Räumen, Loggien, Treppen und Innenhöfen.
Am Ende des 18. Jahrhunderts vernachlässigten die Päpste die Burg. Im 19.Jahrhundert wurde sie von französischen Soldaten beschlagnahmt.

Ab dem Jahr 1870 ging die Anlage in den Besitz des italienischen Staates und diente als Festung und Gefängnis. Die 58 Säle wurden ab 1925 zum Teil als Museum eingerichtet und die Burg wurde dem Publikum zugänglich gemacht. Im 20. Jahrhundert wurde sie mehrfach restauriert.

Die Besichtigung der Burg führt über einen Rundgang über 5 Ebenen. Die spiralförmige Rampe führt auf 122 Meter von der untersten Ebene aufwärts. Hier finden sich das Gefängnis und Lagerräume. Die Innenhöfe der dritten Ebene hatte auch eine militärsche Nutzung. Die eindrucksvollen Papstappartement sind in der vierten Ebene. Hier findet man die Schatzkammer von Sixtus V.und das für Clemens VII. eingerichtete Privatbad, genannt La Stufa. Einer der prächtigsten Räume ist die Sala Paolina, der Saal Pauls III, der Papst der Gegenreformation. Dieser wurde in den Jahren 1545 bis 1547 gestaltet. In den Gewölben kann man die Wappen des Papstes und Szenen aus dem Leben Alexander des Großen bewundern. Daneben liegen die privaten Räume, die Camera del Perseo und der Sala di Amore e Psiche, das Schlafzimmer des Papstes.

Auf der obersten Ebene befindet man sich auf der Terasse der Burg mit einem spektakulären Blick über Rom. Auf der Spitze der Burg steht der namensgebene Erzengel Michael ehemals aus Marmor, heute durch eine im Jahr 1752 entworfene Figur aus Bronze ersetzt. Den Marmorengel von Raffaello da Montelupo findet man in einem der Innenhöfe, dem Cortile dell’Angelo.

Der Name der Engelsburg stammt aus dem 6. Jahrhundert. In Rom wütete die Pest, als Papst Gregor I. der Große über dem Grabmal die Erscheinung des Erzengels Michael gesehen haben soll, der ihm das Ende der Pest verkündete, indem er das Schwert des göttlichen Zorns in die Scheide steckte. Und die Pest endete tatsächlich. Ein Wunder!

In der Welt der Oper hat die Engelsburg ihren festen Platz, da Giacomo Puccini seine Tosca von der Plattform der Engelsburg in den Tod springen läßt.
Liebhabern von Thrillern ist sie unter anderem ein Begriff durch den Roman Illuminati von Dan Brown. Die Geheimgesellschaft der Illuminati traf sich in der Engelsburg und hier versteckte sich auch der Attentäter.

Eintrittspreise
Erwachsene: 14€
Ermäßigt: 7€

Unter 18 Jahre: frei

Jeden ersten Sonntag im Monat kostenfrei.
(Stand 2019)
Öffnungszeiten
Täglich von 9:00h bis 19:30h
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