Kilkenny Castle

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Wissenswertes über Kilkenny Castle

Lesezeit: 6 min

Im Südosten der Republik Irland thront Kilkenny Castle, strategisch gut gelegen auf einer Anhöhe über einer Furt des Fluß Nore. Die gleichnamige Stadt Kilkenny ist nicht nur für seine Burg und pittoreske Altstadt bekannt, sondern auch für sein Bier.


Im Jahr 1172 baute der normannische Ritter Richard de Clare „Strongbow“ an diesem Ort  eine Holzmotte auf einem Erdhügel. Archäologische Ausgrabungen haben Erdwälle und Reste von Gebäuden aus Grassoden entdeckt. Sein Schwiegersohn William Marshal, 4th Earl of Pembroke  ließ dann die erste Burg aus Stein errichten. Die erste schriftliche Erwähnung der Steinburg  war im Jahr 1307, sie wurde beschrieben als eine Festung mit einer Halle, vier Türmen, einer Kapelle, einem Graben und verschiedenen Gebäuden. Ähnlich wie die königlichen Burgen von Dublin und Limerick war sie ohne einen zentralen Bergfried gebaut. Die Rundtürme sind noch immer Bestandteil des Schlosses.


James Butler, 3. Earl of Ormond kaufte Kilkenny Castle im Jahr 1391. Die Familie Butler war mit der normannischen Invasion nach Irland

gekommen. Als ihnen König Henry II im Jahr 1185 den Titel eines Chief Butler of Ireland verlieh, änderten sie ihren Familiennamen vom bisherigen Walter in Butler. Bis in das Jahr 1810 behielten sie den damit einhergehenden Anspruch auf 10% Steuern auf allen nach England und Irland importierten Wein. Für die nächsten 500 Jahre blieb Kilkenny der Hauptwohnsitz der Familie. Zum Schloss gehörten zu dem Zeitpunkt ein dem Torhaus gegenüberliegender großer Park, Taubenhäusern,  Gärten, Obstgärten und Fischereirechte im Fluß, dazu große Flächen an Land. James  der 4. Earl of Ormond, war lange Zeit der Gouverneur von Irland und ließ um seinen Status zu betonen seine Schlösser weiter ausbauen. Aus dieser Zeit stammt möglicherweise der Bau des rechteckigen Turms, der an den kreisförmigen Nordturm angrenzt. Hier hätten seine Familie geräumigere  und komfortablere Unterkünfte gefunden.

Thomas Butler, der 10. Earl of Ormond hat in seine lange Lebenszeit dazu verwandt, Kilkenny von einer mittelalterlichen Burg in ein komfortables Zuhause zu verwandeln. In den Jahren 1580 bis 81 entstanden die großartige Galerie und die Überdachung des Turms über der Nore. Aus Dokumenten aus dieser Zeit weiß man, das das Schloss aufwendig eingerichtet war, an den Wänden hingen teure flämische Wandteppiche, mit kostbarem Stoff aus Gold bezogene Möbel und bestickte Samtstoffe wären für Betten, Vorhänge, Überdachungen, Kissen und Stühle verwendet worden.

Als Thomas ohne männlichen Erben starb, ging der Besitz an seine Tochter Elizabeth und ihren zweiten Ehemann Richard Preston, Lord Dingwall. In dieser Zeit wurden einige Räume des Schlosses renoviert. Aus London kamen neue Wandteppiche für die Grosse Halle und wertvolle Stoffe . Nach dem plötzlichen Tod von Elizabeth und ihrem Ehemann im Jahr 1628 kam es zu Komplikationen wegen der  Erbschaft und im Jahr 1630 wurde große Teile des Schlossinhalts verkauft.

Kilkenny hatte unter der Belagerung durch Cromwells Streitkräfte im Jahr 1650 schwer gelitten, es war der Mittelpunkt der katholischen Konföderation. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur noch  drei Türme.

Doch schon in den frühen 1660er Jahren wurde Kilkenny Castle bereits wieder  als „in ziemlich gutem Zustand“ und als „hübsches Haus “ beschrieben . Der neue herzogliche Status der Familie, sollte sich sich auch in ihren Häusern ausdrücken und so begann ein umfangreiches Bau- und Renovierungsprogramm um 1662. Die Arbeiten wurden fortgesetzt, während der Herzog und die Herzogin zwischen 1669 und 1675 in London lebten. Als sie 1675 zurückkehrten, erstellte man ein Inventar in dem  über hundert Zimmer aufgeführt wurden.

Im zentralen Block des Schlosses wurden aus den früheren, altmodischen Innenräumen neue Wohnungen für den Herzog und die Herzogin geschaffen, im damals in allen  in großen Häusern in Europa und England vorherrschenden Stil. In den Innenräumen wurden wertvolle Möbel aufgestellt und Hunderte von Gemälden aufgehängt.  In der Mode der Zeit wurden auch die Gärten umgestaltet. Vermutlich in den frühen 1680er  Jahren wurde ein Eingang im Klassischen Stil in die Fassade eingefügt, es dient heute noch als Haupteingang.

Ein anderer James Butler (1665-1745) folgte seinem Großvater als zweiter Herzog von Ormonde im Jahr 1688, im selben Jahr, als in England eine Verfassungskrise ausbrach, und William of Orange in Devon landete. Im darauffolgenden Krieg kämpfte Ormonde auf Wilhelms Seite. Der  siegreiche König William war vor seiner Rückkehr nach England zu Gast bei Ormonde in Kilkenny Castle. Auch das zweite herzogliche Paares ließ in den Innenräumen des Schlosses einige Änderungen vorgenommen. Auf der östlichen Seite des Innenhofs wurde ein neues Gebäude errichtet.

Nach Ormondes Beteiligung an einer jakobitischen Verschwörung im Jahr 1715 wurde er jedoch des Verrats angeklagt. Der Verkauf der Güter des Schlosses wurde 1718 angekündigt, das Schloss litt unter Vernachlässigung. Ormondens Bruder Charles, Earl of Arran, erhielt die Erlaubnis, einige der irischen Grundstücke einschließlich Kilkenny Castle im Jahr 1721 zu erwerben, und sicherte so das Schloss für die Familie. 1722 wurde etwas Geld für grundlegende Reparaturen aufgewendet, aber 25 Jahre später verglich ein Besucher den heruntergekommenen Zustand der Burg einem Schiffes nach einer stürmischen, langen Reise, welches alle Ladung über Bord geworfen hatte. 

Als Walter Butler (1703-83),  16. Earl of Ormonde die verarmten Landgüter übernahm, stand er vor der gewaltigen Aufgabe, die längst vernachlässigten Gebäude zu reparieren und zu sanieren. Im späten 18. Jahrhundert begann sich das Glück der Familie wieder zu wenden, Walter Butler erhielt den Titel des 1. Marquess of Ormonde und gehörte zum Freundeskreis des Prinzregenten, er heiratete eine reiche Erbin und stattete Kilkenny Castle wieder luxuriös aus.  Er ließ den viereckigen Turm und anderer Gebäude an der Ostseite zum Fluss abreißen, ebenso das mittelalterliche Torhaus und die Überreste der südlichen Mauer.

Die Umgestaltungen des 19. Jahrhunderts im damals modernen Stil des Neugotik gaben Kilkenny das Aussehen, welches es heute noch hat

Im Jahr 1935 verließ die Familie Butler das Schloss, alle Möbel wurden bei einer Auktion verkauft. Die Gebäude blieben 30 Jahre leer stehen, bis 1967 Artur Butler, der 24. Earl of Ormonde das Schloss für symbolische 50 irische Pfund ( ca. 64€) an die Bürger der Stadt Kilkenny übergab. Seitdem befindet es sich in der Obhut des irischen Staates und ist seit 1976 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Was man heute während der Führung zu sehen bekommt, ist der Landsitz der Familie Butler im 19. Jahrhundert. Bemerkenswert sind die  Bibliothek, der Salon und blaue Schlafgemach , die im Stil von 1830 dekoriert sind, sowie die schöne Gemäldegalerie. Eine Suite ehemaliger Dienerzimmer ist die Butler Art Gallery, in der regelmäßig wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt werden. Der Parade Tower ist der Tagungsort des Schlosses.

Eintrittspreise
Kind/ Student: € 4.00
Senioren (60+): € 6.00
Erwachsene: € 8.00
Familien:€ 20.00
(Stand 2018)
Öffnungszeiten
Oktober bis Februar: täglich von 09:30h bis 16:30h
März: täglich von 09:30h bis 17:00h
April und Mai: täglich von 09:30h bis 17:30h
Juni bis August:: täglich von 09:00h bis 17:00h
September: täglich von 09:30h bis 17:30h
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