Château de Vendôme

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Château de Vendôme - Idylle im Innenhof
Chateau-de-Vendome_Blick-in-den-Park
Château de Vendôme - Parkansicht
Chateau-de-Vendome_Stein-Sarkophage
Château de Vendôme - steinerne Särge im Park
Chateau-de-Vendome_Turmtruemmer
Château de Vendôme - Turmfragmente
Chateau-de-Vendome_Seitenansicht-Kapelle
Château de Vendôme - die Kapelle
Chateau-de-Vendome_Detail-Park
Château de Vendôme - Details im Park
Chateau-de-Vendome_Blick-zum-Bergfried
Château de Vendôme - Zinnen
Karte
Wissenswertes über Château de Vendôme

Lesezeit: 4 min

Im Süden der Stadt Vendôme überblicken die Ruinen der Burg der Grafen von Vendôme die Altstadt. Besucher betreten das Schlossgelände durch das Beauce-Tor aus dem 17. Jahrhundert, das sich zu einem schönen und weitläufigen Garten hin öffnet. Auf dem Gelände stehen die Ruinen der ehemaligen Stiftskirche Saint Georges aus dem 11. Jahrhundert, die von Agnès von Burgund gegründet wurde und offenbar als Grablege der Grafen und dann der Herzöge von Bourbon-Vendôme diente.


“Vindocinum” ist eine Stätte aus der gallischen Zeit – ein Oppidum ermöglichte es die Bewohner der kleinen Stadt zu schützen. Das auf 1,5 Hektar erbaute Gelände am Hang des „Montagne blanche” bot eine gute strategische Lage mit Blick auf den Fluß Loir und befand sich im Mittelalter am Treffpunkt der Ländereien von Anjou, Blois und der Krondomäne der Könige von Frankreich.


Die ersten Steinkonstruktionen – die Türme auf der Ostseite- stammen wohl aus dem Ende des 10. Jahrhunderts, zurzeit von

Bouchard „dem Ehrwürdigen”, Graf von Vendôme. Der Turm de Poitiers ist der auffälligste Turm. Er verdankt seinem Namen Guillaume le Gros, Graf von Poitiers, der 1034 von Geoffroy Martel, damals Graf von Vendôme, dort inhaftiert wurde.

Die Stadt Vendôme und ihre Burg waren häufig umkämpft. Im 12. Jahrhundert war die Region Ort des Machtkampfes zwischen dem Haus Plantagenet und der französischen Krone. Im Jahr 1188 konnte König Philipp II. von Frankreich die Burg von Vendôme einnehmen, doch schon wenig später eroberte Richard Löwenherz sie wieder zurück. Philipp konnte die Stadt 1194 wiederbesetzen und belagerte erneut auch die Burg. Am 3. Juli des Jahres kam es nordöstlich von Vendôme zur Schlacht von Fréteval aufeinander, die Richard Löwenherz für sich entscheiden konnte.

Nach dem Tod von Graf Bouchard VII. und seiner Tochter Jeanne erbte Catherine de Vendôme – seine Schwester – im Jahr 1371 die Grafschaft Vendôme. Aus der Ehe mit Jean de Bourbon-la-Marche entstand das Haus Bourbon-Vendôme.

Die Burg wurde im Mittelalter, insbesondere zur Zeit des Hundertjährigen Krieges, vergrößert und umgebaut. 1458 hielt König Charles VII. in der großen Halle des Schlosses Gericht über den Herzog von Alencon, der des Verrats zugunsten der Engländer schuldig war.

König François I erhob im Jahr 1515 die Vendôme zugunsten von Charles de Bourbon zum Herzogtum. Sein Enkel Henri, der spätere König Henri IV., wurde 1562 zum Herzog von Vendôme. Allerdings musste er als Protestant in einem überwiegend katholischen Land mit ansehen, wie sich die Stadt mehr und mehr der Katholischen Liga annäherte. Henri brachte deshalb im Jahr 1589 Vendôme mit Waffengewalt unter seine Herrschaft, wobei mehrere Burgen, darunter die von Vendôme und Lavardin, zerstört wurden. Jeanne d’Albret – seine Mutter – Königin von Navarra, aber auch Herzogin von Vendôme, hatte zuvor häufig im Schloss residiert.

Herzog César de Vendôme – unehelicher Sohn Heinrichs IV. von Frankreich und seiner Maîtresse Gabrielle d’Estrées – ließ das Schloss im 17. Jahrhundert zu seiner Residenz umbauen. Seine Nachkommen bewohnten es nicht mehr und der Zustand verschlechterte sich allmählich. Im 18. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben.

Während der Französischen Revolution wurde die Burg zum Nationalbesitz erklärt und in mehrere Grundstücke aufgeteilt, die an verschiedene Eigentümer verkauft wurden, die riesigen Wohnhäusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert und die Residenz der Grafen und Herzöge von Vendôme wurden zerstörten. Die Stadt hat das meiste davon in den letzten zwei Jahrhunderten durch Rücknahmen und Spenden wiedererlangt. Heute liegt die Ruine in einem Parks, der seit dem 20. Jahrhundert für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die heute noch sichtbaren Überreste der Burg stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die umliegenden Mauern werden vom sogenannten Poitiers-Turm dominiert, dem Hauptturm, der im 15. Jahrhundert Teil eines verstärkten Verteidigungssystems war.

Im Jahr 2002 stürzte ein Teil der Südmauer des Schlosses ein. Maßnahmen zur Erhaltung des Restes werden noch diskutiert.

Im Herzen des Schlossgebiets befindet sich ein sehr schöner Park im englischen Stil, der im 19. Jahrhundert angelegt und ein einzigartiges Panorama der Stadt bietet. Sehenswert ist auch eine prächtige Zeder aus dem Libanon, die 1807 gepflanzt wurde.

Das „Carillon de Vendôme”

Mes amis, que reste-t-il ?
À ce Dauphin si gentil ?
Orléans, Beaugency,
Notre-Dame de Cléry,
Vendôme, Vendôme !

Les ennemis ont tout pris
Ne lui laissant par mépris
Qu’Orléans, Beaugency,
Notre-Dame de Cléry,
Vendôme, Vendôme !

Das „Carillon de Vendôme” ist ein französischer Kinderreim aus dem 15. Jahrhundert. Es hat seinen Namen vom Glockenspiel des Saint-Martin-Turms. Die alte Klage wurde im Frankreich verfasst, um die verbleibenden Besitztümer von Dauphin Charles VII nach den Ereignissen des Hundertjährigen Krieges zu beschreiben. Der Dauphin, der 1420 durch den Vertrag von Troyes enterbt wurde, behielt nur die Städte Orléans, Beaugency, Cléry, Bourges und Vendôme.

Eintrittspreise
Jederzeit freier Zugang
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
11. Mai bis 31.Mai 2020: Täglich von 09:00h bis 20:00h
01.Juni bis 30.September: Täglich von 09:00h bis 22:00h
01.Oktober bis 31.Dezember: Täglich von 09:00h bis 17:00h
(Stand 2020)
Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Reisetipps

Allgemeine Tipps Für Schlösser- und Burgentouren empfehlen wir das niederschlagsarme Frühjahr und den milden Herbst. Im Süden (z.B. im Katharerland) sollten Sie Touren gut vorbereiten (genug Wasser / Sonnenschutz LF 50) und nicht alleine gehen - die Orte sind zum Teil sehr abgelegen. WICHTIG: Checken Sie vor dem Besuch - gerade bei kleineren Schlössern - die Öffnungszeiten auf deren Website.

Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.

Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.

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