Occitanie
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Puivert liegt auf einem Bergrücken im südfranzösischen Départment Aude und war im frühen 13. Jahrhundert eine der Katharerburgen. Im 14. Jahrhundert wurde Schloss Puivert an der heutigen Stelle komplett neu errichtet. Das Anwesen befindet sich in Privatbesitz, ist aber für die Öffentlichkeit zugänglich. Château de Puivert liegt etwa 1,5 km östlich der Gemeinde Puivert und ist zu Fuß vom Dorf aus gut zu erreichen.
Als Besucher erkennt man sofort, dass die Burg der Verteidigung diente. Am Haupttor kann man heute noch den ehemaligen Burggraben erkennen und fünf der ehemals acht Wehrtürme sind heute noch erhalten – genauso existieren noch große Teile der Wehrmauer. Die Mauer bildet ein Rechteck und umfasst eine große Freifläche im Innern der Burg. Sie war von Zinnen gekrönt und an der Innenseite liefen hölzerne Wehrgänge entlang, von der aus die Schießscharten erreicht werden konnten.
Auch der Zugang zur Burg ließ sich bestens verteidigen. Eindringlinge mussten am Hauptzugang ein
Tor überwinden, das mit einem hölzernen Fallgitter gesichert war.Am besten erhalten ist heute der quadratische Bergfried oder Donjon mit imposanten Ausmaßen, der bereits von weitem zu sehen. Er hat eine Seitenlänge von rund 15 m und ist circa 30 m hoch. Er wurde weniger als Wohnung sondern zu Repräsentationszwecken bei Festen, Empfängen, etc. erbaut. Die beste Aussicht über die beiden Burgen von Puivert und auf die Landschaft der Region hat man vom ungesicherten Dach des Bergfrieds.
Im dritten Stock des Bergfrieds ist die Burgkapelle untergebracht. Bemerkenswert neben dem spätgotischen Rippengewölbe ist ein mittelalterliches Weihwasserbecken, das in eine der Wände eingelassen ist.
Ein ganz besonderes Highlight von Puivert ist die Halle der Musiker. Der Raum erhielt seinen Namen aufgrund von acht Konsolsteinen, die mit feinen Skulpturen von Musikern ihren Instrumenten versehen sind. Die Überlieferung sagt, dass im 12. Jahrhundert in der alten Burg berühmte Troubadure zu einem Sängertreffen zusammen gekommen sind. Heute sind in mehreren Vitrinen im Salle des Musiciens verschiedene Musikinstrumente ausgestellt, wie Sackpfeife, Flöte, Laute, etc.
Die ehemaligen Wohngebäude kann man heute nur noch ansatzweise erkennen.
Das Schloss wird im Moment restauriert und ist seit dem Jahr 1902 als Monument historique gelistet.
(c) Bilder: Besten Dank an Martin Momper!
Im gleichnamigen Ort findet man das Musée du Quercorb, gewidmet den Instrumenten , Troubadouren und der Musik des Mittelalters. Infos unter Musee Quercorb
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